Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Bad Tölz (Kreis Bad Tölz - Wolfratshausen)
Jüdische Geschichte / Betsaal in Kurhotel  
  

Übersicht:  

bulletZur jüdischen Geschichte von Bad Tölz  
bulletBerichte aus der jüdischen Geschichte von Bad Tölz  
Berichte von jüdischen Kurgästen  
Über das Park-Hotel / die Kurpension der Familie Hellmann  
Berichte über einzelne Kurgäste    
Anzeigen    
Aus der NS-Zeit     
bulletZur Geschichte des Betsaals 
bulletFotos / Darstellungen  
bulletLinks und Literatur   

   

Zur jüdischen Geschichte von Bad Tölz     
   
In Bad Tölz bestand - abgesehen von der jüdischen DP-Gemeinde nach 1945 (siehe unten) - im 19./20. Jahrhundert keine selbständige jüdische Gemeinde. Die in Tölz lebenden jüdischen Personen gehörten offiziell zum Gebiet der Jüdischen Stadtgemeinde in München (siehe "Handbuch der jüdischen Gemeindeverwaltung..." von 1932 unten). Seit Ende der 19. Jahrhunderts waren in der Stadt einige jüdische Familien zugezogen, darunter die aus Galizien stammenden Familie Sandbank, die zunächst in München, seit 1898 in Bad Tölz lebte. Samuel Sandbank war als Schneider und Kaufmann tätig. Er war Inhaber einer Schneiderei und eines Bekleidungsgeschäftes in der Marktstraße 34 (Verkauf u.a. von Gebirgstrachten; heute hier Sparkasse).
   
Für mehrere Jahrzehnte (von 1913 bis 1936) gab es in Bad Tölz ein von der Familie Hellmann rituell geführtes, höchsten Ansprüchen genügendes Hotel (Parkhotel / Kur-Pension), das von jüdischen Kurgästen rege besucht wurde. Dieses Hotel stand am Platz des heutigen BRK-Seniorenheimes (Buchener Straße 6). Außer dem bereits genannten Ladengeschäft von Samuel Sandbank gab es am Fritzplatz einen Lebensmittel-Laden von Alexander Kohn. In der Villa Mignon lebte die jüdische Landgerichtsrats-Witwe Anna Mayer-Liepmann gemeinsam mit der jüdischen Journalistin und Schriftstellerin Dorothea Schneidhuber geb. Gabriel (Pseudonym Thea Graziella, siehe zu ihr den Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Thea_Graziella). Das Hofgut Sauersberg (Sauersberg 128) gehörte der Familie Ignatz Nacher (Inhaber der Engelhardt Brauerei Berlin). 
Hinweis: Zur Geschichte des Gutes Sauersberg werden weitere Informationen gesucht (2011; bitte Informationen an E-Mail).    
 
1933 wurden 26 jüdische Einwohner gezählt. Zu 17 von ihnen konnte bislang die weitere Geschichte beziehungsweise deren Schicksal nachvollzogen werden ("AK Ge(h)denksteine" in Bad Tölz). Angehörige der Familien Freundlich und Teller sowie Mitglieder der Familie Hellmann, Alexander Kohn, Dr. Morgenstein und Dr. Model konnten nach Palästina, in die USA (Alexander Kohn, der 1991 in Atlanta starb) oder in europäische Länder emigrieren. Zwei Frauen (Klara Streber und Maria Much) überlebten den Krieg in Bad Tölz: Klara Streber war Frau des Tölzer Arztes Dr. Ignaz Streber - nach dessen Tod 1943 sollte sie in das KZ Theresienstadt gebracht werden, kam jedoch wieder frei, möglicherweise auf Grund der Proteste aus der Tölzer Bevölkerung (vgl. jedoch Mitteilung des Landratsamtes Bad Tölz 1962 unten).  

Von den in Bad Tölz geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): die Angehörigen der Familie Sandbank: Moritz Sandbank (1894, mit Frau Luise geb. Bergner, geb. 1890, und den Kindern Berta geb. 1928 und Martin geb. 1929), Oskar Sandbank (1885), Salomon Sandbank (1888), Samuel Sandbank (1858), Sarah (Sali) Sandbank geb. Turnheim (1864), Dorothea Schneidhuber geb. Gabriel (1887; ermordet im Mai 1942 in der Tötungsanstalt Bernburg a.d. Saale).

Anmerkung: Hinweis auf die "Mitteilung des Landratsamtes Bad Tölz" (pdf-Datei der über die Regierung von Oberbayern in München an den International Tracing Service Bad Arolsen vom Landratsamt Bad Tölz am 7.12.1962 geschickten "Namensliste aller deportierten Juden" aus dem Bereich des Landkreises Bad Tölz mit dem Hinweis, dass nur Klara Streber geb. Eckstein (1882) aus dem Landkreis in das Ghetto Theresienstadt deportiert wurde)  
  
Im Juli 2005 fasste der Tölzer Stadtrat den Beschluss, in der Marktstraße vor dem Heimat- und Bürgerhaus Ge(h)denksteine für die in der NS-Zeit ermordeten jüdischen Personen in den Boden einzulassen. 
  
 
Nach 1945:  In Bad Tölz bestand von Ende 1945 bis Anfang 1951 eine kleine jüdische DP-Gemeinde (Gemeinde von Displaced Persons). Die Gemeinde hatte ihre Einrichtungen in den Gebäuden Königsdorfer Straße 85 (Verwaltung) und Max Höfler-Platz 3 (ab 1947 Verwaltung, Kulturzentrum und die Synagoge). 1946/47 lebten etwa 60 jüdische Personen in Bad Tölz. Weitere Informationen siehe in der Website www.after-the-shoah.org: Seite zu Bad Tölz.  
  
  
  
Berichte aus der jüdischen Geschichte von Bad Tölz    

Beschreibung des Gemeindegebietes der
jüdischen Gemeinde München 1932
 
  Handbuch der jüdischen Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege 1932 über das Gemeindegebiet der jüdischen Gemeinde München: "Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf die Stadt München, die unmittelbaren Städte Freising, Rosenheim und Traunstein sowie die Bezirksämter Aibling, Altötting, Berchtesgaden, Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Garmisch, Laufen, Miesbach, Mühldorf, München, Pfaffenhofen, Rosenheim, Starnberg, Tölz, Traunstein, Wasserburg, Weilheim und Wolfratshausen".

   
Berichte von jüdischen Kurgästen
"Erinnerungen eines Kurgastes" - aus Bad Tölz (1902)    
Anmerkung: ein orthodoxer jüdischer Kurgast macht Kur in Bad Tölz, wo es 1902 noch weder eine jüdisches Hotel noch ein rituell geführtes Gasthaus gab. So war er gezwungen, einen Großteil der eigenen Küche mitzubringen - sowohl die milchige wie die fleischige Küche - und die Küche seiner Ferienwohnung zunächst entsprechend herzurichten. Alsbald lernt er weitere jüdische Kurgäste im Ort kennen.    

Bad Toelz Israelit 18081902.jpg (378624 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. August 1902: "Bad Tölz, im August (1902). (Erinnerungen eines Kurgastes). Nach Beendigung der diesjährigen 'Sommerfrische', für welche eher die Bezeichnung 'frischer Sommer' am Platze wäre, dürfte es für den Leserkreis des 'Israelit' von Interesse sein, so manches über den Aufenthalt im bayerischen Alpengebiete zu erfahren, die Freuden und Leiden eines orthodoxen Jehudi mitzufühlen an einem Platze, wo es weder eine rituelle Speiseanstalt gibt, noch eine Kultusgemeinde existiert. 'Wer wird aber auch dahin gehen,' höre ich fragen, 'da doch das Nötigste fehlt?'. Gut gesprochen und schnell gesagt, freundliche Leserin, geehrter Leser, und ich selbst würde vielleicht die gleiche Ansicht teilen, wenn die Erfahrung der maßgebenden Verhältnisse nicht die bessere Lehrmeisterin wäre, und so war der entschiedene Rat der Ärzte stärker, als der Selbstwille. 'Mit Kind und Kegel nach Tölz', lautete die Parole, und wer Lust hat, den 'Küchenwagen' einpacken zu helfen, mag mir liebenswürdigst im Geiste Gefolgschaft leisten, oder besser, beim Auspacken zur Seite stehen, um sich gleichzeitig zu überzeugen, ob auch alles gut angekommen sei. Also selbst dort soll der besseren Hälfte das Regiment des Kochlöffels nicht abgenommen werden, und damit die Reue nicht folge und das Reiseprogramm störe, wollen wir schleunigst abdampfen. Gefährten gab es unterwegs nirgends, denn jeder drückte sich um das Kupee herum, wenn er die lieben Kleinen erblickte oder deren holde Stimmchen von Ferne vernahm. Nach glücklicher Ankunft musste zunächst für entsprechende Wohnung mit Küche gesorgt werden, und eine solche war sehr rasch und in prachtvoller Lage gefunden und bezogen, und das Gepäck ließ kein Viertelstündchen länger auf sich warten. Gehen wir sogleich daran, die verborgenen Schätze der voluminösen Kisten und Kasten auszukramen. Ein kräftiges 'Halt' aus dem Munde der Gattin hält die Arbeit noch ein Welchen auf, weil noch nichts 'geglüht und belegt' ist. Endlich sind die unentbehrlichen Hobelspäne zur Stelle geschafft, die Platte des traulichen Herdchens lodert und leuchtet im unheimlichen Rot züngelnder Flammen, währenddessen die geschäftige, niemals rastende Hand der Meisterin und neugebackene Herrin mit Papierstreifen die Schüssel- und Tellerrahmen fürsorglich umwickelt, die von zu Hause mitgebrachten Zäckchen befestigt, Tischchen, Platten und andere Gegenstände mit dünnen Brettern und dergleichen bedeckt, und nun mag Hammer und Zange in den Dienst treten, um die Geheimnisse der schweren Gepäckstücke an das Tageslicht zu fördern. Jetzt heißt es aufgepasst! Töpfe und Näpfe, Teller und Schüsseln, Pfannen und Krüge schlüpfen aus dem Verstecke hervor und wandern zur fleischigen Abteilung, während die Milchgefäße ihren Separatraum beziehen. Da stund nun wieder alles in Pracht und Herrlichkeit und triumphierend gleitet der Kennerblick der emsigen Gebieterin darüber hinweg. 'Sie zählt die Häupter ihrer Lieben!' hier weilte alles vom wohlbekannten Pokale Papas bis zum Breischüsselchen Nesthäkchens und harren im fremden, fernen Lande der gewohnten Bestimmung. 'Alles hat den Transport unversehrt überstanden', spricht mit gewissem Stolze die 'Mutter der Kinder' 'und hoch', unterbricht sie sich selbst, 'wo blieb denn unser Familienstücke, die unentbehrliche treu gehütete Suppenterrine mit dem schon aus der frühesten Jugendzeit besessenen Sprunge? Ich habe sie selbst vorzüglich in Heu eingewickelt, damit dieselbe auch weitab von der Heimat ihrer Pflicht obliege, um nicht, einsam und verlassen, als Haushälterin der Langeweile frönen zu müssen.' Hier kommt sie zum Vorschein, Mama,' ließ sich die Stimme des Töchterleins alsbald vernehmen, aber, o Graus! Die Wand war ihr eingedrückt und die Scherben bedeckten die Hülle. Ein vorwitziger Topftunichtgut neueren Datums hatte sich mit Gewalt hervorgedrängt, ihre alten, steifen Glieder rücksichtslos zur Seite schiebend. So viele Jahre hatte sie mancherlei Widerwärtigkeiten und Stürmen Trotz geboten, um endlich, fern der Heimat, dem Zahne der Zeit den schuldigen Tribut zu entrichten. Ein Wehlaut entrang sich den Lippen jedes einzelnen Familiengliedes; doch man musste sich ins Unabänderliche in Geduld und Ergebung fügen. Mit dem Begleitsatze: 'alles Böse soll mit weg sein und alle Scherben bedeuten Massel' (Glück) wanderte das nunmehr wertlose Gerät den Weg alles Gleiches, Pardon, des zerbrochenen Geschirres. Arme Alte, Dir sollte im Kurorte keine Erholung zuteil werden, im Gegenteil, dieser war Dein Grab geworden. 'Der König ist tot, es lebe der König!' Bald war das Leid und der Schmerz der Königin des Hauses gestillt, denn ganz unbemerkt hatte Papa zur 'Billigen Quelle' geschickt, um den schweren Verlust ersetzen zu lassen, und 'neues Leben blüht aus den Ruinen.'  (Fortsetzung folgt).  
Bad Toelz Israelit 28081902.jpg (220526 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. August 1902: "Bad Tölz, 26. August (1902). (Erinnerungen eines Kurgastes) [Fortsetzung]. Die nötigste Einrichtung war vollzogen, und die allseits aufgetauchte Magenfrage fand durch 'Neuntagsgerichte', von denen zwar nichts im 'Luach' steht, ihre erste, befriedigende Lösung, während vom folgenden Tage an ein unter Rabbinatsaufsicht stehender Metzger der zwei Bahnstunden entfernten Residenzstadt die Fleischlieferung inklusive Wässern und Salzen besorgte. Die Witterung war sehr kühl, sodass wir die gemütlich warme Küche aufsuchten, um die Eiermahlzeit einzunehmen, und baldigst leistete uns die Hausbesitzerin Gesellschaft, sich erkundigend, ob es gestattet würde, dass sie hie und da einen Topf zu den unserigen ans Feuer stelle, weil ihr Gebrauch so gering sei, dass es sich tatsächlich nicht lohne, auf dem eigenen Herde zu kochen, eine andere jüdische Familie, die früher daselbst gemietet hatte, war so entgegenkommend, diese Gemeinschaft einzuräumen. Die Aufklärung und Absage erfolgte rasch und gründlich, und überzeugt, dass nicht der entfernteste Eigennutz oder gar Unfreundlichkeit die Schuld trage, entschuldigte sie sich sehr höflich und meinte beim Weggehen: 'So streng nahmen es Ihre Glaubensgenossen damals freilich nicht, aber ich kann die von Ihnen angegebenen Motive nur billigen, freue mich sehr, so 'christliche Juden' als Mieter zu haben und bitte um gütige Entschuldigung.'  Sich selbst und die heilige Religion verachtend, sind die Lauen und sog. Modernen, 'kein Fisch und kein Fleisch', wie man zu sagen pflegt, genieren sich aus Hypertoleranz und Humanitätsduselei vor dem Andersgläubigen, ihm irgendwelchen Wunsch auf Kosten der Emunah (Wahrheit) abzulehnen, während die Hochachtung jenes gerade dadurch erzeugt und vergrößert wird, wenn er angemessene Belehrung findet, wie man gerne seinem Ansuchen entsprechen möchte, wenn nicht Religionsprinzipien im Wege wären. Geradezu eine Heiligung des Gottesnamens ist es, sich auch im Versagen als Meister zu zeigen und keineswegs ein Entweiher des Gottesnamens, wie man im gegensätzlichen Lager mit Pathos behauptet. Das Tagewerk war vollbracht! Frühzeitig suchten wir das nächtliche Lager auf, und Groß und Klein wickelte sich in die mollige, wollene Decke, bei einer Temperatur, die eher den Winteranfang, statt die Mitte des Sommers vermuten ließ, und als eines der Familienglieder gar vor Frost mit den Zähnen klappernd aneinander schlug, sprach neckend der Vater: 'den Esel friert's bekanntlich im Monat Tamus.' welcher Satz auf Menschen angewandt, vielleicht die Bedeutung haben dürfte, dass derjenige zur Langohrgesellschaft gehört, der bei eintretender Kälte nicht einheizt, selbst wenn es, wie diesmal im Hochsommer sein sollte. Beizeiten musste die Lagerstätte verlassen werden, denn gerade in dieser Hinsicht gibt es auf Badeplätzen keine     
Bad Toelz Israelit 28081902a.jpg (367899 Byte)Ruhe, und Langschläfer kommen überall zu spät. Mit der Morgengebet wurde der junge Tag begrüßt, hernach die Wanderung zum Brunnen angetreten, woselbst die Kapelle von 6-8 Uhr konzertierte, während die Gäste zum widerlich schmeckenden Jodwasser eilten und einige Gläser desselben, teils mit, teils ohne Mischung, kalt oder erwärmt schlürften. 'Das wievielte?' bildet unter Freunden und Bekannten den stets wiederkehrenden Refrain, und es sieht recht possierlich aus, wenn Jung und Alt den 'Becher lebendigen Wassers' im Garten herumträgt, d.h. nur bei günstiger Witterung, an Regentagen hingegen in der gedeckten Wandelbahn, bis die rastlosen Zeiger der Uhr zum Aufbruche mahnen.   
Schon der erste Morgen fesselte uns an diese 'heiligen Hallen', die für schleppentragende Damen ein erschreckendes Plakat enthalten. Da lenkte sich der Blick von diesem auf eine Gruppe, die um einen Herrn gebildet war, der einen an Gebrechlichkeit nichts zu wünschen übrig lassenden Regenschirm aufzuspannen versuchte und dafür nur dessen Gerippe zum Durchstechen der morschen Hülle brachte, wobei immer das Begleitwort vernehmbar wurde: 'gibt's denn hier Ganofim?' (Diebe). Diese Rede musste von fast allen Umstehenden verstanden worden sein, denn die ausbrechenden, schallenden Lachsalven legten Zeugnis davon ab und dürften ein Beweis sein, dass sich eine stattliche Anzahl des 'am seguloh' (= Volk des Eigentums = jüdisches Volk) an Ort und Stelle befand, wenn man nicht ohnehin solches an gewissen anderen Merkmalen beobachtet hätte, allerdings nicht an der Führung und Lebensweise, die von der überwiegenden Mehrzahl in keiner Hinsicht nach jüdischem Ritus betätigt wurde. Traurig - aber wahr! Da drängt sich der biedere Landbewohner an mich heran und klagte sein Leid in allen Tönen des Jammers, dass ihm der eigens für die Reise gekaufte Regenschirm bester Sorte gegen einen solch' verlebten und ausgedienten, höchstens als Vogelscheuche verwendbaren vertauscht worden sei, und unbekümmert um der Zuhörer Menge interviewte er mich weiter: 'Sie sind doch ein Bal Jisroel?' (ein jüdischer Mann). Als ich ihm dies zugab, verwandelte sich seine düstere Miene in die denkbar freundlichste; er bedauerte nicht mehr den Verlust, sondern berührte ein ganz anderes Thema und erklärte kurz und bündig: 'Bei Ihnen esse ich und bin einer schweren sorge überhoben; denn schon seit drei Tagen schwebe ich zwischen Furcht und Hoffnung, entweder abreisen zu müssen oder eine gleichgesinnte Seele zu finden, die den Bedürfnissen meines Hungers Rechnung zu tragen vermag.' Es gab in diesem Falle für uns kein Widerstreben, und wir waren wider Erwarten um einen Kostgänger reicher geworden.        
'Das Menschenherz, die Erde schwankt,  Die Seele, die Gesellschaft krankt;   
nur eins steht fest in Sturm und Graus: Das jüdische Familienhaus!'  
Der Neuzuwachs war der vorzüglichste Reporter, welcher im Laufe des Tages Erfahrungen und Neuigkeiten sammelte, die beim Mittagstische zur Wiedergabe gelangten und manchmal ergötzlicher Art waren. Es erging ihm oft wie dem Wilden, der Europas übertünchte Höflichkeit nicht kannte, - wie es im Gedichte heißt, - und gar nicht begreifen wollte der schlichte Mann des Volkes, dass insbesondere das weibliche Geschlecht so leichterdings über die religionsgesetzlichen Vorschriften den Stab brach und die Stimme des Gewissens mit den leeren, nichtssagenden Redensarten beschwichtigte und einzulullen versuchte, dass man in Tölz nicht rituell leben könne. Es sei einmal nicht anders; aber dafür werde die Haushaltung bei der Rückkunft wieder ebenso koscher geführt wie vorher. Nette Grundsätze! Wo man ging und stand, wurde von Religion geplaudert, die Küche der frommen Jehudim gerühmt, die Fleischbeschau derselben verherrlicht, die Gesetze der Reinheit als das Höchste gepriesen, kurz, alle und jegliche Gebräuche besprochen und gelobt, die Voreingenommenheit der Andersgläubigen, insbesondere gegen die sogenannten gebildeten Juden, die 'Neuen', eingesehen, und unbekümmert um alle Vorgänge der wahrnehmbaren Sinnenwelt und unwiderlegbaren Tatsachen, traten gerade jene Leute die Religion am meisten mit Füßen, die so viel von ihr sprachen und bekräftigten die Wahrheit des Sprichwortes: 'Wer viel von seinen Talern redet, hat nicht viele.' Zu ihrer Ehre sei es aber gleichzeitig auch festgestellt, dass mehrere Familien anwesend waren, die fast alle dem flachen Lande zuzählen sind, welche gleichfalls die Bürde der Führung eines eigenen koscheren Haushaltes übernommen hatten. Aller Ansichten stimmten darin überein, dass es jedenfalls lohnend und für die orthodoxe Sache förderlich wäre, eine rituelle Speisewirtschaft am Platze zu wissen, ein Sammelpunkt für mancherlei Zwecke. Doch darüber das nächste Mal! (Fortsetzung folgt)."  

   
   
Über das Parkhotel / die Kur-Pension der Familie Hellmann 

Königlicher Besuch im Parkhotel (1914)  

Bad Toelz AZJ 31071914.jpg (63110 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 31. Juli 1914: "Bad Tölz (Oberbayern), 23. Juli (1914). Das im vorigen Jahre neu errichtete Hellmannsche 'Parkhotel', welches zugleich als jüdisches Restaurant durch seinen gediegenen Komfort und seine gute Leitung sich großen Zuspruchs erfreut, wurde am 21. dieses Monats durch hohen Besuch beehrt. Ihre Königlichen Hoheiten Prinzessin Arnulph sowie die Prinzen Konrad und Heinrich von Bayern kamen von München per Auto mit Gefolge nach Bad Tölz und verweilten längere Zeit im "Parkhotel", so sie sich ein Souper servieren ließen und auch die eleganten Hotelräumlichkeiten besichtigten. Die hohen Herrschaften schieden anscheinend sehr befriedigt vom Parkhotel, um die Rückfahrt nach München anzutreten."   
 
Bad Toelz Frf IsrFambl 25071914.jpg (85590 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 25. Juli 1914: "Bad Tölz. Ein schöner Akt religiöser Duldung ereignete sich hier heute Abend, der auch Zeugnis für den guten Ruf ablegt, dessen sich das hiesige jüdische Hotel Hellmann erfreut. Im königlichen Automobil fuhren heute Abend im Hotel vor: die Prinzessin Arnulf von Bayern, Schwägerin des Königs, mit ihrem Sohne Prinz Heinrich von Bayern, sowie Prinz Conrad, Sohn des Prinzen Leopold von Bayern, Bruder des Königs, mit Begleitung und speisten auf der herrlichen Terrasse zu Nacht. von ihrem Aufenthalte waren die hohen Herrschaften sichtlich zufrieden, und die zahlreichen Hotelgäste veranstaltete beim Abschied eine herzliche Ovation. Frau Hermann Cramer aus Frankfurt am Main überreichte der Prinzessin herrliche Rosen."   

 
Werbung für den Pessach-Aufenthalt im "Parkhotel" / Kur-Pension Hellmann (1927)   

Bad Toelz BayrGZ 15041927.jpg (32998 Byte)Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. April 1927: "Bad Tölz, das größte Jodbad Deutschlands und der bekannte Luftkurort in den bayerischen Alpen am herrlichsten Isarwinkel, rüstet bereits wieder zum Empfang der Ostergäste aus Nah und Fern. Die bestbekannte Kur-Persion Hellmann (Mitglied des Hamburger-Vereins), mit allem modernen Komfort ausgestattet, bietet sichere Gewähr für einen behaglichen Pessach-Aufenthalt."  

   
"Pessach in Bad Tölz" - Bericht von 1928  

Bad Toelz Israelit 26041928.jpg (134778 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. April 1928: "Pessach in 'Bad Tölz'. Eine stattliche Zahl von großen und kleinen Gästen vereinigte sich in der weithin rühmlichst bekannten Kurpension Hellmann in Bad Tölz. Wenn diese Gaststätte auch sonst im Jahr es an nichts fehlen lässt, ihre Gäste befriedigen kann, so gilt dies von Pessach in ganz erhöhtem Maße. Der Blick in den großen Speisesaal wurde geblendet von dem kostbaren Tafelgerät, das die Tische zierte und eine verschwenderische Lichtfülle ergoss sich über den Raum. 
An langen Tafelreihen saßen die Gäste und folgten aufmerksam dem Vortrag der Hagada, in deren Text der Leiter des Seder hie und da Erklärungen einschaltete. Bis zum Ausklang der letzten Strophe des Chadgadjo-Liedes blieben die großen und kleinen Teilnehmer gefesselt. So am ersten und so am zweiten Abend. Täglich, sogar am Chol hamoed (Halbfeiertag), konnten bei zahlreicher Beteiligung die Tefillos (Gebete) verrichtet werden.   
Dem Hellmannschen Pensionat, das der Magenfrage in wahrhaft idealer Weise gerecht wurde, das auch am Pessach eine geschmackvolle Auswahl an Speisen darbot, kann sich selbstredend der gesetzestreue Jude anvertrauen. Auch am Personal schon kann man erkennen, wie hier alles von einer Hand geleitet wird, die bis ins kleinste den religiösen Vorschriften zu entsprechen versteht. Gilt dieses Urteil für Pessach, so kann es unbedingt auch auf andere Zeiten, in denen die Führung einer jüdischen Gaststätte in weniger beengenden Fesseln sich bewegen kann, in erweitertem Maße Anwendung finden.   
Alle Gäste schieden von hier mit dem Bewusststein, einen herrlichen Pessach erlebt zu haben.   
München - Menachem."   

 
Die Kurpension Hellmann kann "Sicherheit und Ruhe" gewährleisten (Februar 1933)       

Artikel in der "CV-Zeitung (Zeitschrift des Centralvereins") vom 23. Februar 1933: "Eine seltene Gelegenheit für Kur und Erholung bietet Ihnen das herrlich gelegene Jod-Bad Tölz in der bayerischen Alpen. 'Sicherheit und Ruhe' ist für alle Kurgäste gewährleistet. Die Kurpension Hellmann unter Aufsicht seiner Ehrwürden Herrn Rabbiner Dr. Ehrentreu (München) eröffnet bereits zu Pessach den diesjährigen Kurbetrieb und bietet bei billigsten Preisen das Beste an Unterkunft und Verpflegung, das Renommee des Hauses bürgt für einen sehr behaglichen Aufenthalt."     

  
  
Berichte über einzelne Kurgäste   
Zum Tod von Justizrat Julius Feust (München) (gest. 1906 in Bad Tölz)          

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 27. Juli 1906:  "München, 19. Juli (1906). Der Rechtsanwalt Justizrat Julius Feust ist nach längerer, schwerer Krankheit vorgestern nachts in Bad Tölz, wohin er vor einigen Wochen von München aus sich begeben hatte, verschieden. Heute fand auf dem israelitischen Friedhofe dahier (München) die Beerdigung statt. Dem ausdrücklichen Wunsche des Verblichenen entsprechend, wurde weder der Tod, noch die Zeit der Beerdigung in der üblichen Weise bekannt gegeben, wie auch von einer Grabrede Abstand genommen werden musste. Julius Feust, einer alten, angesehenen bayerischen Juristenfamilie entstammend, war geboren am 28. April 1853 in Fürth in Bayern als Sohn des Königlichen Advokaten Dr. Karl Feust und bestand im Jahre 1878 den juristischen Staatskonkurs mit vorzüglichem Erfolge. Am 1. Oktober 1879 ließ er sich als Rechtsanwalt in München nieder. Seine ausgezeichneten juristischen Kenntnisse, verbunden mit einem außergewöhnlich praktischen Verständnisse, verschafften ihm in kurzer Zeit eine über ganz Deutschland ausgebreitete Klientel. Im Eifer über die ihm anvertrauten Interessen identifizierte er sich geradezu persönlich mit seiner Klientel, was manchmal in Kollegenkreisen zu einer schiefen Beurteilung des selbstlosen Charakters führte. Bekannt ist es, dass er armen Parteien, ohne als Pflichtanwalt aufgestellt zu sein, gerne seine unentgeltliche Hilfe zur Verfügung stellte. Eingeweihte wissen auch, in welch hingebender Weise der Verstorbene den verschiedensten philanthropischen und gemeinnützigen Bestrebungen jeder Art unter Hintansetzung persönlicher Rücksichten und unter Aufwendung großer finanzieller Opfer diente. Dabei war er für seine Person von allergrößter Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit. In Richter- und Kollegenkreisen war Feust als ausgezeichnete juristische Kraft geschätzt und in den weitesten Bevölkerungskreisen als solche bekannt. Seine Verdienste wurden auch durch die am 1. Januar 1904 erfolgte Ernennung zum Justizrat von höchster Stelle anerkannt. Julius Feust war, worauf er großes Gewicht legte, der Enkel des im Jahre 1802 in Bamberg verstorbenen Oberlandesrabbiners Samuel Faist-Frensdorf, des letzten Rabbiners im Fürstbistum Bamberg mit eigener jüdischer Gerichtsbarkeit. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass der Verstorbene für alle jüdischen Interessen ein warmes Herz und eine offene Hand hatte, und dass wohl kein Münchener Verein, welcher jüdischen Interessen diente, vorhanden war, dem er nicht als tatkräftiges Mitglied angehörte. Er war lange Jahre hindurch Vorsitzender des Studien- und Arbeitsförderungsvereins in München und waltete hierbei seines Amtes in einer geradezu mustergültigen Weise. Die Unzahl von Studierenden und Handwerkern, welche aus diesem Verein Stipendien bezogen haben, wird den Namen Julius Feust für alle Zeiten in bleibender, dankbarer Erinnerung behalten. Feust gehörte der konservativen Richtung an. Interessant ist, dass derselbe eine der ersten Münchener Advokatenkanzleien 25 Jahre lang führte, ohne an Sabbaten und jüdischen Feiertagen je eine Silbe geschrieben zu haben. Have anima candida! Der Heimgegangene war Jahre lang ein treuer Freund und Mitarbeiter unseres Blattes, das ihm eine Reihe sehr wertvoller Aufsätze und Korrespondenzen verdankt. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Die Redaktion."        


Zum Tod von Isaak Freundlich (München) (gest. 1919 in Bad Tölz)    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 31. Januar 1919: "In Bad Tölz starb am 6. Januar an den Folgen eines Falles Herr Isaak Freundlich im Alter von 89 Jahren; die Leiche wurde nach München übergeführt. Er war von Wittelshofen vor 28. Jahren nach München gezogen und betätigte sich auf allen religiösen Gebieten als wahrhaft frommer Mann."         

  
  
Anzeigen  
Anzeigen der Villa Eberts / Pension & Restauration Krankenheil von F. Fischelowitz (1903)
    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. April 1903: "Krankenheil in Bad Tölz, 
Schützenstraße 'Villa Eberts' von F. Fischelowitz."    
 
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Mai 1904: "Streng Koscher - Pension & Restauration Krankenheil in Bad Tölz - Streng Koscher 
Schützenstraße 13, ab 15. Mai geöffnet von F. Fischelowitz."    

   
Anzeige des Arztes Dr. Siegmund Freylich (1925)    

Bad Toelz Israelit 28051925.jpg (25961 Byte) Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Mai 1925: "Bad Tölz
Dr. Siegmund Freylich. 
Praktischer Arzt und Frauenarzt, 
ordin. wieder Villa Helene."  

  
Anzeige der Kurpension Hellmann (1934)  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Mai 1934: 
"Kurpension Hellmann. Bad Tölz. 
Unter Rabbinats Aufsicht. Höchste Leistung bei billigen Preisen."     

  
   
Aus der NS-Zeit 
Antijüdische Maßnahme in der NS-Zeit (1935)   

Bad Toelz Israelit 26091935.jpg (17652 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. September 1935: "Einer Bekanntmachung des Bürgermeisters von Bad Tölz (Oberbayern) zufolge werden zum dortigen Jahrmarkt am 13. und 14. Oktober nur arische Händler zugelassen."  

  
Aus dem Monatsbericht des Bezirksamtes Bad Tölz vom 3. Juni 1936 (Quelle: Bayern in der NS-Zeit s.Lit. S.461) 

"...Das früher ausschließlich von Juden besuchte Parkhotel in Bad Tölz ist nun an die jungen Eheleute Madlener von Bad Tölz verpachtet, die es in rein arischem Sinne betreiben. Man muss hier ab und zu den Hinweis hören, warum gerade in dem Badeort Tölz so scharf gegen die Juden vorgegangen wird, während sie in Wiessee ungehindert sich aufhalten und die Kur gebrauchen können.
Zum hiesigen Jahrmarkt hatten auch drei Juden die Zulassung durch die Ortspolizeibehörde erhalten. Auf Betreiben der Kreisleitung wurde ihnen jedoch die Standorte von der Stadt wieder entzogen. Der Kreisleiter soll geäußert haben, er könne nicht garantieren, dass nicht alles kurz und klein geschlagen werde, wenn die Juden kommen. Unter den drei Juden war auch ein polnischer Händler; die uneingeschränkte Zulassung dieser polnischen Juden ist gerade in letzter Zeit erst durch eine Ministerialentschließung eingeschärft worden. Wenn es schon der Wille der Partei ist ('Die Partei befiehlt dem Staat'), dass Juden nicht zugelassen werden, dann sollten nicht Ministerialentschließungen das Gegenteil anordnen, sonst kommen die Außenbehörden in unerträgliche Konflikte..." 

    
    
    
Zur Geschichte eines Betsaales    
  
Im Hotel der Familie Hellmann war ein Betsaal eingerichtet 
   
   
     
Fotos / Darstellungen  
(Aus der unten genannten Seite von www.isarfloesser.de - "Arbeitskreis Ge(h)denksteine")  

Ansicht des jüdischen Parkhotel 
der Familie Hellmann 
(Mitte der 1920er-Jahre)
Bad Toelz Park-Hotel.jpg (59497 Byte)   
      
        
Ehepaar Sandbank  Bad Toelz SamSandbank 110.jpg (47367 Byte) Bad Toelz SarSandbank 110.jpg (46745 Byte)
   Samuel Abraham Sandbank 
(1858-1942)
Sarah (Sali) Sandbank geb. Turnheim
(1864-1942) 
     
Widmung von Thea Graziella   
(erhalten von Marion Gerzon) 
Bad Toelz Graziella Lit.jpg (62653 Byte)  
  Widmung der Schriftstellerin Thea Graziella (1881 - ermordet 1942) in ihrem Buch "Der Unpatriotische". 
Thea Graziella war ein Pseudonym der Schriftstellerin Dorothea Schneidhuber geb. Gabriel, 
die um 1905 den Landwirt Schneidhuber geheiratet hatte, mit dem sie sich in Bad Tölz niederließ. 
Weiteres siehe im Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Thea_Graziella    
     
 Ge(h)denksteine in der Marktstraße 
(Fotos: Christoph Schnitzer, cs-press) 
   
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 Ge(h)denkstein für Samuel Abraham
 Sandbank (1858 - 1942 KZ Theresienstadt)
Ge(h)denkstein für Moritz Sandbank 
(1894 - 1941 KZ Dachau) 
 Ge(h)denkstein für Sarah Sandbank 
(1864 - 1944 KZ Theresienstadt)
     
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Ge(h)denkstein für Dorothea Schneidhuber
 (1881 - 1942 KZ Ravensbrück)
Ge(h)denkstein für Salomon Sandbank 
(1888 - 1940 München, Freitod)
Ge(h)denkstein für Oskar Sandbank 
(1885  1940 KZ Sachsenhausen) 
     
     

   
   
 
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte       

Dezember 2014: Über die Verlegung von "Stolpersteinen" in Bad Tölz, Freising und Dachau       
Artikel von Peter Becker in der "Süddeutschen Zeitung" vom 4. Dezember 2014 (auszugsweise zitiert): "Stolpersteine:  'Die Leute sollen dort wirklich drüberfallen'
Acht Stolpersteine in Bad Tölz und Freising, zehn in Dachau: In den Städten rund um München gehören die Gedenkmarken im Boden längst zum Ortsbild. Gestritten wurde darüber nicht - im Gegenteil.

In dem Warenhaus an der Oberen Hauptstraße in Freising, das einst der jüdischen Familie Holzer gehörte, befindet sich heute ein Bekleidungsgeschäft. Acht Stolpersteine sind in einer Reihe in den Bürgersteig davor eingelassen...
Sechs Bronzesteine vor dem Stadtmuseum in Bad Tölz erinnern an das Schicksal von Juden, die in dieser Stadt unter den Nachstellungen der Nationalsozialisten gelitten haben. Etwa um die gleiche Zeit, als sich in Freising und Dachau Initiativen zur Verlegung von Stolpersteinen gründeten, rief der Tölzer Bürgermeister Josef Niedermaier einen Arbeitskreis ins Leben, der sich mit der Installation der Steine beschäftigen sollte. Mit dabei war die in Bad Tölz lebende Marie-Luise Schultze-Jahn, ein Mitglied der Weißen Rose. Im Gegensatz zu Dachau und Freising ordnete die Stadt ihre Stolpersteine nicht in verschiedenen Straßen, sondern an einem zentralen Ort, in der Marktstraße, an. 'Die Leute sollen dort wirklich drüberfallen', begründete dies Bürgermeister Niedermaier."  
Link zum Artikel    

    
      

Links und Literatur   

Links:   

bulletWebsite der Stadt Bad Tölz   
bulletSeite "Sie lebten mitten unter uns" - Aktion Ge(h)denksteine in Bad Tölz von Christoph Schnitzer bei www.isarfloesser.de  

Literatur:  

bulletBayern in der NS-Zeit. Soziale Lage und politisches Verhalten der Bevölkerung im Spiegel vertraulicher Berichte.  Hg. von Martin Broszat, Elke Fröhlich, Falk Wiesemann. 1977. S. 461.
bulletChristoph Schnitzer: Die NS-Zeit im Altlandkreis Bad Tölz. Bad Tölz 1995. 

   
     

                   
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Stand: 15. Oktober 2013