Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Külsheim (Main-Tauber-Kreis) 
Jüdischer Friedhof

Jewish Cemetery - Cimetière juif
 
   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde        
     
Siehe Seite zur Synagoge in Külsheim (interner Link)   
      
      
Zur Geschichte des Friedhofes                
   
Der im Osten der Stadt befindliche jüdische Friedhof in Külsheim (an der Straße nach Steinbach/Ecke Eckweg, Flurstück 13034, Fläche 59,77 a) geht mindestens auf die Zeit um 1600 zurück. Vom 17. bis 19. Jahrhundert diente er als Verbandsfriedhof für zahlreiche jüdische Gemeinden (Gissigheim, Königheim, Tauberbischofsheim, Hochhausen, Hardheim u.a.). 1875 legten diese Gemeinden eigene Friedhöfe an, da der Külsheimer Friedhof wegen Platzmangels nicht mehr zur Verfügung stand.
   
   
   
Die Lage des Friedhofes   

Kuelsheim FriedhofPlan.jpg (95233 Byte) Links: Lage des jüdischen Friedhofes Külsheim
 (durch Pfeil markiert) 
(Topographische Karte aus den 1970er-Jahren)

  
Link zu den Google-Maps  
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)   

Größere Kartenansicht  
  
  
  
Fotos
Neuere Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmen Ende Juni 2003)  

Kuelsheim Friedhof200.jpg (76004 Byte) Kuelsheim Friedhof201.jpg (77201 Byte)  
Eingang zum 
Friedhof 
Hinweistafel zur Geschichte 
des Külsheimer Friedhofes 
  
     
Kuelsheim Friedhof202.jpg (71924 Byte) Kuelsheim Friedhof203.jpg (82193 Byte) Kuelsheim Friedhof204.jpg (77933 Byte)
Grabsteinsymbolik: die Hände stehen 
für besondere Verbundenheit 
Pflanzensymbolik im Friedhof 
steht für (ewiges) Leben 
   
     
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Teilansicht des Friedhofes  Im neuen Teil      
      

Ältere Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahme Mitte der 1980er-Jahre) 

Kuelsheim Friedhof01.jpg (185628 Byte) Kuelsheim Friedhof02.jpg (188797 Byte) Kuelsheim Friedhof03.jpg (213184 Byte)
           
     
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           Winter 
     
Fotos um 1970
(Fotos: R. Klotz) 
   
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   Grabsteine mit den segnenden 
Händen der Kohanim
  
     
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  Kuelsheim Friedhof 190.jpg (103617 Byte)  

   
   
 
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte       

November 2018: Denkmal zur Erinnerung an die Deportation nach Gurs 1940 aufgestellt        
Artikel von Hans-Peter Wagner in den "Fränkischen Nachrichten" vom 12. November 2018: "Külsheim. Stele am jüdischen Friedhof Gedenken an die 1940 nach Gurs deportierten jüdischen Mitbürger. Erinnerung an Geschichte wach halten
Külsheim. Am jüdischen Friedhof in Külsheim wurde am Freitagnachmittag in Anwesenheit von mehr als 60 Menschen eine Gedenkstele in Erinnerung an die 1940 nach Gurs deportierten Külsheimer Juden aufgestellt. Bei der Feierstunde sprachen Bürgermeister Thomas Schreglmann, Alfred Bauch als Kenner jüdischer Kultur in Külsheim sowie Schüler der örtlichen Pater-Alois-Grimm-Schule. Klezmer-Musik mit Jürgen Ballweg und Ralf Müller umrahmte die Feier. Der Bürgermeister unterstrich, die Geschichte der Brunnenstadt Külsheim sei unauslöschlich mit der beinahe 600 Jahre währenden Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde verbunden. Es sei Verpflichtung, die Erinnerung wach zu halten, vor allem müssten auch künftige Generationen daran erinnert werden. Leider sei auch in Külsheim jahrzehntelang der jüdisch geprägte Teil der Geschichte in ein Tuch des Schweigens gehüllt worden.
Mahnmal. Schreglmann erinnerte an das Mahnmal in Neckarzimmern, wo aus über 100 badischen Gemeinden Erinnerungssteine stehen, welche an die deportierten jüdischen Mitbürger erinnern. Am 21. Oktober dieses Jahres sei dort in einer sehr bewegenden Erinnerungsfeier die Külsheimer Gedenkstele übergeben worden. Für Külsheim, so der Bürgermeister, habe man sich hinsichtlich der Gedenkstele für einen Teil eines alten Eichenbalkens entschieden, welcher von einem Gebäude in der alten 'Judenschulgasse' in Külsheim stammt. Der Eichenbalken in der Mitte des Gedenk-Mahnmals solle das Vergängliche symbolisieren und eine direkte Verbindung zu den damals ortsansässigen jüdischen Bürgern schaffen. Die Verkleidung aus reinem Edelstahl stelle das Beständige dar, dort seien die Namen und Geburtsdaten der 13 deportierten Mitbürger erfasst. Das Stadtoberhaupt unterstrich, die Erinnerung an die eigene Geschichte müsse wach gehalten werden, gerade auch in einer Zeit, in der Fremdenfeindlichkeit wieder größer werde. Das Datum der Veranstaltung sei mit dem '9. November' bewusst gewählt, werde dieser Tag doch als der 'Schicksalstag der Deutschen' bezeichnet. Alfred Bauch begann seine sehr bewegenden Worte mit 'es geschah am helllichten Tag'. Am 22. Oktober 1940 hätten Hitlers willige Helfer an die Haus- und Wohnungstüren der letzten in Külsheim verbliebenen jüdischen Bürger gepocht, die dann Deportierten mussten binnen einer Stunde unter den Augen der Nachbarn die Lastwagen besteigen. Viele wussten es, so der Vortragende, aber alle ahnten es, 'die Juden kommen sicher nicht mehr zurück'. Bauch sprach in sehr berührenden Passagen viele Einzelheiten des weiteren Schicksals der Külsheimer Bürger jüdischen Glaubens an, das Karren zum Sammelbahnhof, die Verzweiflung und unerträgliche Enge im Zug, die Ungewissheit über das weitere Schicksal. Nach zwei Tagen seien alle 13 Külsheimer in Gurs angekommen, dort Familien auseinander gerissen worden. Mit dem Gefühl, nichts wert zu sein, habe sich das Grauen unter unbeschreiblichen hygienischen Verhältnissen fortgesetzt und der Tod schon im Lager reichlich Ernte gehalten. Ein Külsheimer, so Bauch, sei im Lager Gurs verstorben, seine Frau später in einem anderen Lager. Neun Külsheimer habe man im Viehwaggon nach Auschwitz transportiert, eine der Frauen verstarb unterwegs, die anderen Külsheimer erwartete 'ein Grab in den Lüften'. Von zwei Külsheimerinnen sei das weitere Schicksal unbekannt. Mit dem Mord an diesen Menschen, so der Vortragende, habe das jüdische Leben in und um Küls-heim unwiderruflich geendet. Es bleibe 'Erinnern und Anteilnahme'. Diese Anteilnahme dürfe jedoch nicht zu einem stumpfen Ritual werden, sondern zu einem wirklichen Bedürfnis, auch um den Opfern ihre Würde zurückzugeben. Lehrer Michael Krebs von der Pater-Alis-Grimm-Schule sagte, Schüler hätten überlegt, was sie zur Feierstunde beitragen könnten. In Kleingruppen habe man erwogen, was aus Worten von Anne Frank in deren Tagebuch gelernt werden könne. Hanna, Jule, Kevin, Lars, Noah, Paul, Pia und Sidney sowie die Lehrer Krebs und Thorsten von Plotho-Kettner trugen jeweils zu zweit vor. Gelesene Zitate von Anne Frank fanden so fortführende Gedanken. Von Plotho-Kettner meinte, 'wir sind aus der Schule, vom Ort des Denkens, zum Ort des Gedenkens auf diesen Friedhof gekommen'. Man wolle Geschichte nicht nur aus Büchern lernen, sondern sie erfahren. Jürgen Ballweg (B-Klarinette) und Ralf Müller (Stage-Piano) umrahmten die 40 Minuten der würdevollen Feierstunde musikalisch. Sie spielten Klezmer-Musik mit 'A night in the garden Eden' (A Nakht in Gan Eden), mit 'Unter einer Wolke' sowie abschließend mit 'A Klezmer Ouvertüre'."  
Link zum Artikel 

     
    

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Stadt Külsheim 
bulletWebsite des Zentralarchiv Heidelberg mit Informationen zum jüdischen Friedhof Külsheim   
bulletZur Seite über die Synagoge in Külsheim (interner Link)      

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Külsheim 
In der Website des Landesarchivs Baden-Württemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sind die Personenstandsregister jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632     
Zu Külsheim ist vorhanden:    
J 386 Bü. 328 Külsheim Sterbefälle 1907 - 1938 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445936     
 
Hinweis auf die Dokumentation der jüdischen Grabsteine in Baden-Württemberg des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg   
Im Bestand  https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=24368  auf der linken Seite bei "Külsheim" über das "+" zu den einzelnen Grabsteinen; es sind Grabsteine dokumentiert (mit Fotos).     
Im Bestand EL 228 b I Bü. 16 finden sich zum Friedhof Külsheim Belegungsplan, Belegungslisten, Dokumentation Grabstein 1 bis 292 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1902261   
ebd. Bü. 183 findet sich eine Dokumentation Grabstein 293 bis 635  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1902263 (online kein Inhalt)  
ebd. Bü. 231 findet sich eine Dokumentation Grabstein 636 bis 920  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1907071 (online kein Inhalt)         

     
      

                   
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Stand: 15. Oktober 2013