Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Langen (Hessen) (Kreis Offenbach)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer 
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde    
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen 
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)    
   
In Langen bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/42. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück. 1678 wird ein Mose von Langen genannt. Im Jahr 1700 werden in den Rechnungsbüchern der Stadt die Schutzjuden Wolf, Moses und Süßmann genannt. 1710 waren es vier Familien. Nach Angaben von 1734 hatten die jüdischen Familien am Ort in diesem Jahr zusammen acht Kinder. 1808 nahmen die jüdischen Familiennamen feste Familiennamen an. Alteingesessene Familien waren Bendheim, Eppstein, Kahn, Markus, Neu, Schloß, Simon, Strauß und Wolf.
  
Die Zahl der jüdischen Einwohner entwickelte sich im 19. Jahrhundert wie folgt: 1828 31 jüdische Einwohner, 1840 50, 1861 60 (2,0 % von insgesamt 3.978 Einwohnern), 1871 77 (2,1 % von 3.636), 1880 60 (1,8 % von 4.475), 1900 91 (1,6 % von 5.632), 1905 91 (damals waren auch die in Dreieichenhain lebenden 25 jüdischen Personen der Gemeinde in Langen angeschlossen), 1910 102 (1,4 % von 7,134). Die jüdischen Haushaltsvorstände in Langen waren zum größten Teil angesehene Geschäftsleute. Unter ihnen waren bis um 1930 Fabrikanten (Seifenfabrik Max Markus Wolf, später Samy und Friedrich Wolf), ein Arzt (Sanitätsrat Dr. Ferdinand Fürst), Rechtsanwalt Emanuel Rothschild, jüdische Viehhändler, Metzger, ein Altwarenhändler, ein Schuhmachermeister, Kaufleute (Textilien, Schuhwaren, Holzhandel und Versicherungen). In jüdischen Kreisen in ganz Deutschland bekannt waren die Produkte der Seifenfabrik Wolf aus Langen (vgl. Anzeige unten). 
  
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule, ein rituelles Bad sowie seit 1876 ein eigener Friedhof. Zuvor waren die Toten der jüdischen Gemeinde in Groß-Gerau beigesetzt worden. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Religionslehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Die Stelle war immer wieder neu zu besetzen (vgl. Ausschreibungstexte unten).  
      
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Gustav Bendheim (geb. 4.4.1889 in Langen, gef. 1.11.1914) und Felix Strauß (geb. 22.1.1884 in Langen, gef. 25.8.1914). Ihre Namen stehen auf einem Ehrenmal am Eingang zum jüdischen Friedhof.
    
1919 waren die Vorsteher der Gemeinde Max Markus Wolf (Fabrikant), Gustav Strauß (Handelsmann), Anton Schiff (Schuhmacher), Isaak Markus (Handelsmann), Markus Kahn (Kaufmann), Um 1924, als noch 80 jüdische Einwohner gezählt wurden (0,8 % von insgesamt etwa 9.000 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Max Wolf, Jonas Schloß und Isaak Markus. Als ehrenamtlicher Lehrer war damals Jonas Schloß tätig. Sechs schulpflichtige jüdische Kinder erhielten im Schuljahr 1924/25 jüdischen Religionsunterricht (ebenso viele im Schuljahr 1931/32). An jüdischen Vereinen war ein Pietätsverein (Chewra Kadischa) vorhanden (1924 30 Mitglieder unter Leitung von Gustav Strauß). Um 1932 waren gleichfalls 80 jüdische Personen in der Stadt gemeldet. Die Vorsteher waren Jonas Schloß (1. Vors.), Isaak Markus (2. Vors.) und Julius Rossmann (3. Vors.). Kantor und Lehrer war J. Markus.   
  
1933 lebten noch 24 jüdische Familien mit 76 jüdische Personen in Langen. In den folgenden Jahren sind die meisten der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Insgesamt 58 Personen verzogen nach Frankfurt. Sechs Personen emigrierten nach Palästina, drei in die USA. Mehrere emigrierten von Frankfurt aus nach Amerika, England oder in andere Länger. Bis  1936 waren auf Grund der letzten Vorsteherwahlen 1933 die Gemeindevorsteher Jonas Schloß, Julius Rossmann und Moritz Kahn. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge zerstört (s.u.) sowie die jüdischen Wohnungen und Geschäfte verwüstet. Jüdische Bewohner wurden im Rathaus der Stadt (heute Altes Rathaus, Wilhelm-Leuschner-Platz 3 mit einer Gedenktafel an der Außenfassade seit Mai 1990) eingesperrt und schwer misshandelt. 1939 lebten nur noch zwei jüdische Personen in Langen. Den Krieg überlebte in Langen nur eine, in sogenannter "Mischehe" lebende jüdische Frau.   
   
Von den in Langen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Mathilde Baer geb. Kahn (1885), Rosa Bacharach geb. Strauß (1886), Arthur Bendheim (1892), Lina Bendheim (1882), Salomon Bendheim (1887), Hannelore Berg (1831), Martha Berg geb. Markus (1894), Paul Berg (1892), Selma Blum geb. Strauss (1882), Klara Emrich (1877), Bernhard Eppstein (1895), Johanna Eppstein (1904), Rosa Eppstein geb. Kahn (1870), Dora Heyum geb. Schloss (1893), Bernhard Kahn (1884), Bertha Kahn (1891), Franziska Kahn geb. Wolf (1862), Manfred Kahn (1924), Paula Elisabeth Landau geb. Bentheimer (1898), Richard Landau (1897), Rosa Lazarus (1905), Arthur Neu (1882), Alfred Pappenheimer (1928), Thekla Rossmann geb. Strauss (1890), Emil Samuel (1886), Johanna Martha Schiff (1908), Selma Schiff geb. Lazarus (1874), Frieda Schloss geb. Strauss (1866, vgl. Foto des Grabsteines in Frankfurt unten); Jenny Schloss geb. Schloss (1892), Meta Schloss (1904), Julie Schwarzschild geb. Strauss (1890), Arthur Simon (1889), Guido Simon (1895), Jenny Stern geb. Sichel (1876), Mina Straub (1867), Edith Strauss (1925), Jakob Strauss (1866), Ludwig Strauss (1885), Meta Jenny Strauss (1924), Rieka Strauss geb. Lazarus (1873), Hannchen Wertheimer geb. Junker (1863), Karl Wolf (1863). 
 
Hinweis: Informationen zu den Umgekommenen und weitere Biographien auf der Website von "Stolpersteine für Langen - Initiative gegen das Vergessen"         
Anmerkung: 2007 bis 2014 fanden sechs Verlegungen (letzte Verlegung am 15. August 2014) von insgesamt 87 "Stolpersteinen" in Langen statt. Sie wurden verlegt für 81 jüdische Opfer der NS-Zeit, aber auch für Opfer der "Euthanasie"-Aktionen und weitere von Nationalsozialisten ermordete Personen. Vor dem Alten Rathaus wurde im August 2014 eine "Stolperschwelle" für 24 Frauen und 18 Männer verlegt, die zwischen 1934 und 1938 von den Nationalsozialisten zwangssterilisiert worden waren. 
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1887 / 1889 / 1903 / 1912 / 1919 / 1921 / 1924

Langen Israelit 30061887.jpg (62934 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Juni 1887: "Die israelitische Religionsgemeinde Langen (Hessen) sucht zur Bekleidung der Religionslehrer- und Vorbeterstelle, verbunden mit dem Schächteramt, einen seminaristisch gebildeten, jungen Mann. Gehalt Mark 600, bei erheblichen Nebenverdiensten. Geeignete Bewerber wollen sich, unter Einsendung von Zeugnissen, an den Unterzeichneten wenden. 
Langen (Hessen), im Juni 1887. 
Für den Vorstand der israelitischen Religions-Gemeinde. M. Strauß".
 
Langen Israelit 17061889.jpg (35031 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Juni 1889: "In der hiesigen israelitischen Kultusgemeinde ist die Stelle eines Religionslehrers, Vorbeters und Schächters zu besetzen. 
Das Gehalt beträgt 600 Mark bei bedeutendem Nebeneinkommen. 
Reflektanten wollen sich unter Einsendung ihrer Zeugnisse an den unterzeichneten Vorstand wenden. 
Langen, (Hessen) im Juni 1889. Für den Vorstand der Israelitischen Religions-Gemeinde: M. Strauß".
   
Langen Israelit 12021903.jpg (73363 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. März 1903: "Die hiesige Gemeinde beabsichtigt, per 1. April 1903 einen Beamten zu engagieren. 
Derselbe hat die Funktionen eines Lehrers, Kantors und Schochets zu versehen. Das Einkommen beträgt pro Jahr 800 Mark fixem, nebst ca. 400 Mark Nebeneinkommen. Seminaristisch Gebildete und solche, die einen Chor leiten können, erhalten den Vorzug. 
Langen bei Frankfurt am Main. 
Für den Vorstand der israelitischen Gemeinde: J. Schloss."  
  
Langen FrfIsrFambl 15031912.jpg (32918 Byte)Anzeige im Frankfurter Israelitischen Familienblatt vom 15. März 1912: "Die hiesige Religionslehrer-, Vorbeter- und Schächterstelle ist am 1. Mai zu besetzen. Gehalt Mark 850 nebst ca. 400 bis 500 Mark Nebeneinkommen. Geeignete Bewerber wollen sich baldigst mit Zeugnissen an Unterzeichneten wenden. 
Herz Strauss, Vorsteher. Langen, bei Frankfurt am Main."
    
Langen FrfIsrFambl 29071919.jpg (61507 Byte)Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 29. Juli 1919: "Die hiesige Religionslehrer-, Vorbeter- und Schächterstelle ist sofort zu besetzen. Gehalt Mark 850.- nebst ca. 400-500 Mark Nebeneinkommen. Geeignete Bewerber wollen sich baldigst mit Zeugnissen an den Unterzeichneten wenden. 
Herz Strauss,
Vorsteher. Langen bei Frankfurt am Main." 
  
Langen Israelit 15121921.jpg (24152 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Dezember 1921: "In unserer Gemeinde wird die Stelle eines Religionslehrers, Kantors und Schächters per Januar 1922 frei und suchen wir einen ledigen seminaristisch gebildeten Beamten. 
Der Vorstand der Religionsgemeinde Langen (Bezirk Darmstadt)." 
  
Langen Israelit 01051924.jpg (56230 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Mai 1924: "Die hiesige Gemeinde beabsichtigt einen tüchtigen Vorbeter und geprüften Lehrer anzustellen mit einem eventuellen sofortigen Eintritt. Es wird hauptsächlich auf einen verheirateten Kandidaten reflektiert. Geboten wird ein auskömmliches zeitgemäßes Gehalt. Die Stellung würde aber auch für einen ledigen jungen Mann in Frage kommen, der solche im Nebenberufe, indem er sich in den benachbarten Städten zum Studium aufhält, ausfüllen könnte. Langen (Bezirk Darmstadt). Der Vorstand: Max Wolf". 

  
Lehrer Waldek übernimmt den Religionsunterricht in Egelsbach (Juli 1905)   

Egelsbach FrfIsrFambl 14071905.jpg (54114 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 14. Juli 1905: "Egelsbach. Seit dem Weggange der Herrn Friedmann ist die Stelle eines israelitischen Religionslehrers noch nicht wieder besetzt. Dieselbe wird durch Herrn Eschwege aus Frankfurt, der den Gottesdienst abhält, verwaltet, während der Religionsunterricht durch Herrn Lehrer Waldek aus Langen abgehalten wird. - Das Verhältnis wird - wie es scheint - auch in der nächsten Zeit keine Änderung erfahren, sind die beteiligten Kreise bis jetzt doch ganz zufrieden damit." 

     
Lehrer Anhalter übernimmt den Religionsunterricht in Egelsbach (Dezember 1905)    
   

Egelsbach FrfIsrFambl 01121905.jpg (33622 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 1. Dezember 1905: "Egelsbach. Durch den Weggang des Herrn Lehrer Uhlfelder ist die hiesige Vorbeterstelle Herrn Eschwege aus Frankfurt, welcher dieselbe schon einmal versehen hat, und die Religionslehrerstelle Herrn Lehrer Anhalter - Langen übertragen worden."   

         
Max Fuchs wird die Lehrerstelle an der Simultanschule in Langen übertragen (1921)  

Langen Israelit 07071921.jpg (34317 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Juli 1921: "Langen (Hessen), 4. Juli (1921). Herr Max Fuchs, Sohn des Lehrers Fuchs, Oberaltertheim bei Würzburg, der sich an der Universität Frankfurt den Titel Dipl. Handelslehrer erworben hat, wurde an der Simultanschule der Stadt Langen eine Lehrerstelle durch das Hessische Landesamt für das Bildungswesen entgültig übertragen."   

     
Lehrer Max Fuchs wird nach Wiesbaden berufen (1922)   

Langen Israelit 06041922.jpg (27883 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. April 1922: "Langen, 4. April (1922). Herr Max Fuchs, Lehrer an der Simultanschule zu Langen, wurde an die öffentliche höhere Handelsschule der Stadt Wiesbaden berufen. Er wurde vorerst auf ein Jahr vom Hessischen Landesamt für das Bildungswesen beurlaubt."   

    
    
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  

70. Geburtstag von Isaak Markus (1934)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Oktober 1934: "Langen in Hessen, 10. Januar (1934). Herr Isaak Markus in Langen begeht am 29. Januar seinen 70. Geburtstag. Herr Markus war lange Jahre zweiter Vorsteher der Gemeinde und amtierte auch als Ehrenvorbeter an den hohen Feiertagen. Wir wünschen ihm weiteres tatfrohes Leben bis 120 Jahre."    

     
     
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe  
Anzeige der Seifenfabrik von Max Wolf in Langen (1890) 

Langen Israelit 03071890.jpg (32820 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Juli 1890: "Koscher - flüssige Seite. Toilettenseife.  Die Koscher-Seifenfabrik in Langen (Hessen) empfiehlt ihre unter einem von Seiner Ehrwürden Herrn Rabbiner Dr. Marx in Darmstadt bestellten Schomer hergestellte Koscher-Seife, als Ia. Kernseife, Harzkernseife, Haushaltungs-, Putz- und Schmierseife. 
Zu haben in jeder jüdischen Kolonialwarenhandlung Deutschlands und der Schweiz. Hochachtend Max Wolf".

      
Anzeige des Manufaktur-, Kurzwaren- und Herrenkonfektionsgeschäftes Leopold Bauer Nachf. (1902)     

Langen Israelit 14081902.jpg (45930 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. August 1902: "Für mein Manufaktur-, Kurzwaren- und Herrenkonfektionsgeschäft suche per sofort einen Lehrling mit guter Schulbildung. Freie Station im Haus. 
Leopold Bauer Nachfolger. Langen bei Frankfurt am Main."  

          
          
   
       
Zur Geschichte der Synagoge   
           
         
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Gottesdienst in einem gemieteten Betsaal abgehalten. 1852 erwarb die jüdische Gemeinde ein Gebäude in der Borngasse 10 (unweit des damaligen Ludwigsplatzes, heute Wilhelm-Leuschner-Platz), in dem ein Betsaal eingerichtet wurde. Um 1880 wurde dieses Gebäude ausgebaut, da die Räume für die gewachsene Zahl der Gemeindeglieder zu klein waren. 1901 konnte die jüdische Gemeinde einen Bauplatz in der Dieburger Straße 25 erwerben und auf diesem 1901/02 eine Synagoge erbauen. 
   
Über die Einweihung der Synagoge durch Rabbiner Dr. Lehmann Marx aus Darmstadt im September 1902 liegt folgender Bericht vor:    

Langen Israelit 15091902.jpg (277483 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. September 1902: "Langen, 10. September (1902) (Synagogen-Einweihung). Hierselbst fand dieser Tage die feierliche Einweihung der neuen Synagoge statt, mit deren Bau man vor Jahresfrist begonnen hatte. Das Gebäude steht an der Dieburgerstraße (nicht: Dillenburger Straße), am Südostausgange des Städtchens, es ist in roten Backsteinen errichtet und macht auf den Beschauer einen guten Eindruck. Die Kosten zu dem Bau inklusive des Bauplatzes beliefen sich auf ca. 20.000 Mark, eine Summe, die die Gemeinde aus eigenen Mitteln aufbrachte. Architekt war Herr Friedrich Munz - Langen. Eine israelitische Gemeinde bestand in Langen schon vor dem Jahre 1853. Dem Gottesdienste der Israeliten diente bisher ein unscheinbares Gebäude, unweit des Ludwigsplatzes. Hier versammelten sich um die zweite Nachmittagsstunde die Teilnehmer an der Einweihungsfeierlichkeit. Im alten Gotteshaus fand ein Abschiedsgottesdienst statt. Nach dem Gebet und einem Chorgesang wurden die Torarollen ausgehoben und an die Träger übergeben. Sodann schritt man in gemeinsamem Festzuge nach der neuen Synagoge. Voran das verstärkte Musikkorps der Feuerwehrkapelle, ihm folge der Synagogenchor mit dem Dirigenten, Herrn Eisenberger an der Spitze. Hieran schlossen sich eine Anzahl in Weiß gekleidete Ehrendamen, mit der Trägerin des Schlüssels der neuen Synagoge in der Mitte. Hinter ihnen schritten Rabbiner Dr. Marx-Darmstadt, der in vollem Ornate war, und Kantor Heilmann. Unter den Staats- und städtischen Behörden bemerkte man den Kreisrat von Offenbach, Herrn von Hombergk, und den Bürgermeister von Langen, Herrn Metzger. Die schon genannten Baumeister und Bauleute bildeten im Zuge die Fortsetzung. Der Vorstand der israelitischen Gemeinde, die Herren Schloß, Metzger, Herz-Strauß, Simon und Wolff, schritt vor den sich beteiligenden Vereinen her, welche sich wie folgt anschlossen: Bürgerverein, Schützenverein, Kirchengesangverein, Verschönerungsverein, Gesangverein 'Eintracht', Gesangverein 'Frohsinn'. Gesangverein 'Liederkranz', Militärverein, Veteranenverein, Turngemeinde, Turngesellschaft, Turnverein, Turnverein 'Vorwärts', Radfahrerverein, Lehrerkollegien der Volks- und Bürgerschule, katholischer und evangelischer Kirchenvorstand, Gemeindemitglieder und Gäste beschlossen den Zug, der, vor der neuen Synagoge angelangt, zunächst Halt machte. Fräulein Rosa Wolff überreichte dem Rabbiner den Schlüssel mit einer Ansprache in poetischer Form. Herr Dr. Marx öffnete nun die Eingangspforte, indem er auf hebräisch die Worte sprach: 'Öffne sich nun die Pforte, auf dass ein Volk einziehe, das die Treue bewahrt. Wie Gott uns im alten Hause geschützt hat, so möge er uns von nun an bis in Ewigkeit schützen.' Der Festgottesdienst wurde durch mehrere Gesänge des Kantors mit dem Chor eingeleitet. Die Festpredigt, verknüpft mit einem Gebet für den Landesfürsten, hielt nunmehr Herr Dr. Marx. Er sprach den Beitragszeichnern, Bauleuten und der Stadtgemeinde Langen in erster Reihe den Dank für ihr Entgegenkommen und für ihre Verdienste um die Errichtung des Gotteshauses aus. Im weiteren segnete er das Gebäude ein und wie auf dessen Bedeutung, Bestimmung und Zweck hin. War der Umzug der Torarollen schon vor der Predigt geschehen, so stellte man jetzt die Rollen in die heilige Lade, die am Ende der Feierlichkeit geschlossen wurde.  
Die Synagoge ist im Innern weiß gemalt, die Decke mit goldenen Sternen verziert, sie besitzt eine Galerie, zu der ein besonderer Aufgang führt. Ein prachtvolles Gärtchen umringt das ganze Gebäude und trägt zu dessen Verschönerung viel bei". 

Die Synagoge hatte 80 Männer- und 36 Frauenplätze.

1927
waren es 25 Jahre, seitdem die Synagoge eingeweiht wurde. Aus diesem Anlass ließ die jüdische Gemeinde den Bau renovieren. Dabei wurden bauliche Veränderungen im Innenraum vorgenommen, zumal die Gemeinde die Loslösung vom orthodoxen Rabbinatsbezirk in Darmstadt und den Übertritt zum liberalen Verband beschlossen hatte. Auch eine Ausmalung der Synagoge wurde in Auftrag gegeben. Der Trierer Maler Max Lazarus (1892-1962) erhielt diesen Auftrag. Er hatte zuvor bereits die Synagogen u.a. in Merzig und Neumagen ausgemalt. In Langen hat Lazarus in expressionistischer Großflächigkeit die Längswände des Ostteils mit dem siebenarmigen Leuchter, der auf einem Unterbau steht und von halbkreisförmigen Wolkenbändern hinterfangen wird, bemalt. Die Ostwand über dem Toraschrein wurde mit dem gestirnten Himmel, einem umspannenden Regenbogen- beziehungsweise einer Wolkenband unter Einbeziehung des östlichen Rundfensters als gleichsam aufgehende Sonne geschmückt, deren Straßen in einem Halbkreisbogen die Zwickel füllen. Die Flachdecke über dem Ostteil der Synagoge zierte ein Davidsstern auf dunklem Grund (Beschreibung nach Harold Hammer-Schenk s.Lit.). Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Synagoge wurde auch eine Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus der Gemeinde anberacht.   
   
Einweihung einer Gedenktafel für die Gefallenen anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Synagoge (1927)        

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 28. November 1927: "Langen (Hessen). Am Samstag, den 22. Oktober, fand gelegentlich des 25-järhiegn Bestehens der Synagoge die Einweihung einer Gedenktafel für die aus dem Weltkriege nicht heimgekehrten Söhne der Gemeinde statt. Den Höhepunkt des Tages bildete die an den sabbatlichen Morgengottesdienst sich anschließende religiöse Feier in der renovierten und festlich geschmückten Synagoge. Rabbiner Dr. Italiener aus Darmstadt hielt die Weiherede. Im Namen des evangelischen Kirchenvorstandes überbrachte der erste Pfarrer Weber, im Namen der politischen Gemeinde Bürgermeister Zimmer die Glückwünsche. Das sehr herzlich gehaltene Glückwunschschreiben des katholischen Geistlichen sowie des Landesverbandes der Israelitischen Religionsgemeinden Hessens wurden zur Vorlesung gebracht. Umrahmt wurde die Feier von Gesängen des Kantors E. Hauser (Darmstadt)."        



Bereits im Sommer 1935 kam es zu Anschlägen auf die Synagoge in Langen. In einer Mitteilung der Stadt vom 14. August 1935 an das Kreisamt Offenbach heißt es: "In der Nacht von Freitag auf Samstag in der vergangenen Woche wurden an der Synagoge mit Farbe Totenköpfe und dergleichen angebracht und das Schloß der Eingangstür vollkommen verkeilt. Die Juden mussten deshalb bis jetzt aus der Synagoge bleiben. Die Öffnung der Tür ist bis jetzt noch nicht erfolgt, da sich die Langener Geschäftsleute weigern, eine Reparatur an derselben vorzunehmen. Der Jude Schloß hat heute bei dem Unterzeichneten um Hilfe nachgesucht, die jedoch aus weltanschaulichen Gründen abgelehnt werden musste. Wir geben dem Kreisamt hiervon Kenntnis. - gez. (Barth)."
Am 22. November 1935 schrieb - von Frankfurt aus - ein Holländer an den Bürgermeister in Langen: "... Ich bin bei einer Rundfahrt durch Deutschland auch durch Ihr Dorf gekommen. Ich habe entrüstet gesehen, dass die Kirche der Israeliten von Bubenhänden mit der Einschrift - Tod den Semiten - verschmiert worden ist. Ich habe Mitleid mit der Obrigkeit für ihre Feigheit, dass die Einschrift nicht abgewischt wird, was wir in meinem Vaterland nicht denken können, dass ein Gotteshaus besudelt wird und die Obrigkeit straft nicht dafür. Ich habe von der Kirche mit der Einschrift einen Film genommen für die Zeitung in meinem Lande zu veröffentlichen." 
Auf Grund dieser Zuschrift beauftragte der Bürgermeister mit Brief vom 23. November 1935 die Israelitische Religionsgemeinde, mit Frist bis Montag, 23. November 1935, abends 7 Uhr, die Inschrift an der Synagoge zu entfernen, andernfalls würde Strafanzeige erfolgen."

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch SA- und SS-Trupps am Vormittag des 10. November 1938 geschändet und durch Brandstiftung zerstört.  
  
1946 wurde am Platz der ehemaligen Synagoge ein Erinnerungsmal aus Steinen der zerstörten Synagoge erstellt. Auf einem Denkmal ist die Kuppel der früheren Synagoge mit dem Davidstern abgebildet. Es war eine der ersten Gedenkstätten für die Opfer des Holocaust in Hessen. Die Inschrift lautet: "In Langen lebten seit dem 17. Jahrhundert jüdische Einwohner. Im Jahre 1933 zählte die jüdische Gemeinde 77 Mitglieder. Während der Nazigewaltherrschaft von 1933 bis 1945 wurden diese Menschen gedemütigt, entrechtet, vertrieben, misshandelt und ermordet. Ihr Schicksal wird nicht vergessen. Aus den Trümmern der an dieser Stelle von den Nazischergen zerstörten Synagoge wurde im Jahre 1946 dieses Mahnmal errichtet. Heilig ist uns die Erinnerung an die Opfer ohne Zahl."    
    
    
Adresse/Standort der SynagogeDieburger Straße 25     
    
   
    
Fotos  
(Quellen: Fotozeilen eins bis drei mit Darstellungen/Rekonstruktionen der Innenansicht: Stadt Langen; vierte Reihe aus: Harold Hammer-Schenk Bd. II Abb. 480-481; fünfte Fotozeile links: Paul Arnsberg Bilder S. 132; Farbige Aufnahmen zur Gedenkstätte und zur Mikwe: www.zum.de (direkter Link Foto Gedenkstätte, direkter Link Foto Mikwe 1, direkter Link Foto Mikwe 2)

Die ehemalige Synagoge - 
historische Fotos 
Langen Synagoge 180.jpg (30335 Byte) Langen Synagoge 181.jpg (16044 Byte)
   Ansicht der Fassade mit Eingangsportal   Luftaufnahme 
         
Rekonstruktion der 
Außenansicht der Synagoge 
Langen Synagoge 185.jpg (34219 Byte)   
   Rekonstruktion nach der 3-D-Animation 
im Jahr 2009 (siehe Berichte unten)
  
      
Innenaufnahmen 
der Synagoge
Langen Synagoge 190.jpg (33856 Byte) Langen Synagoge 191.jpg (42093 Byte)
  Links: Rekonstruktion der Innenansicht der Langener Synagoge; im Nachlass des 
Künstlers Max Lazarus in den USA wurden durch Bärbel Schulte vom Stadtmuseum Simeonstift 
in Trier farbige Entwürfe für die Synagogenrenovierung 1927 entdeckt (rechts)
      
     Langen Synagoge 111.jpg (84420 Byte) Langen Synagoge 110.jpg (90104 Byte)
    Die historischen Fotos zeigen die Ausmalungen der Synagoge durch den Trierer Maler Max Lazarus:
 links die Ostwand über dem Toraschrein und die Flachdecke, rechts die Menora.
     
Die 1946 errichtete Gedenkstätte 
am Synagogenplatz
Langen Synagoge 200.jpg (92412 Byte) Langen Synagoge 201.jpg (37600 Byte)
  Bei der Gedenkstätte handelt es sich um eine der ersten in Deutschland nach 1945.
     
Die Mikwe Langen Mikwe 100.jpg (34224 Byte) Langen Mikwe 101.jpg (36785 Byte)
  Zugang zur Mikwe  Zugangstreppe zur Mikwe 
   Treppenabgang mit sechs Stufen zu dem im Grundwasserbereich liegenden 
Wasserspiegel des Bades
   

Die Gedenkstätte im Frühjahr 2009 und im Sommer 2015 
(Fotos: Otmar Frühauf, Aufnahmedatum: 30.3.2009; die mit * markierten Fotos sind von Klara Strompf, Aufnahmedatum: 29.8.2015)  

Langen Synagoge 175.jpg (92709 Byte) Langen Synagoge 171.jpg (101979 Byte) * Langen Synagoge 174.jpg (131548 Byte)
Blick auf die an der Dieburger Straße
 gelegene Gedenkstätte
Eingang zur Gedenkstätte 
  
   
Langen Synagoge 173.jpg (119705 Byte) Langen Synagoge 177.jpg (137051 Byte) Langen Synagoge 176.jpg (109138 Byte)
Aufgang  Seitenturm der ehemaligen Synagoge   
     
Langen Synagoge 170.jpg (124066 Byte) * Langen Synagoge 172.jpg (140145 Byte) *   
Rechts des Tores ist eine gravierte Marmorplatte angebracht mit der Aufschrift "Hier stand die
im Jahre 1938 zerstörte Synagoge". Eine massive, gegossene Tafel mit Hinweis auf die jüdische
 Gemeinde und die Synagoge befindet sich am Treppenaufgang links (Text siehe oben). 
Eine weitere Informationstafel steht auf dem Gelände.
  
     
     
Andernorts entdeckt  Frankfurt Friedhof N12031.jpg (337216 Byte)
  Grabstein für Frieda Schloss geb. Strauss aus Langen (Hessen) (1866 - 1942) im jüdischen
 Friedhof Eckenheimer Landstraße in Frankfurt:
"Sie starb keinen natürlichen Tod". 
(Frieda Schloss starb an Suizid angesichts der bevorstehenden Deportation; an sie 
erinnert ein "Stolperstein" in Langen, vgl. in der Website Stolpersteine-Langen
     

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte 
  

Oktober 2009: "Stolperstein"-Verlegung in Langen - weitere Informationen über www.stolpersteine-langen.de    
Artikel von Denis Düttmann in der "Offenbach-Post" vom 6. Oktober 2009 (Artikel bei op-online.de)   
Stolpersteine für weitere 17 jüdische Opfer des Nationalsozialismus - Gegen das Vergessen. 
Langen
- Sie waren Nachbarn, Freunde und Arbeitskollegen – Langener Bürger wie Julius Strauß, Jonas Schloß und Ilse Sichel. Nach der Machtergreifung 1933 erklärten die Nationalsozialisten sie zu Feinden des deutschen Volkes: Zunächst wurden ihre Geschäfte boykottiert und ihr Vermögen eingezogen, wer nicht rechtzeitig fliehen konnte, den deportierte die SS in Konzentrationslager, wo sie ermordet wurden. 
Bei der fünften Verlegeaktion erhalten nun 17 weitere Langener Juden einen Stolperstein. Die mit einer beschrifteten Messingplatte versehenen Steine werden vor ihren ehemaligen Wohnhäusern in den Bürgersteig eingelassen und sollen an das Schicksal der Opfer des nationalsozialistischen Terrors erinnern. Die Idee dazu stammt von dem Kölner Künstler Gunter Demnig, der mit der Aktion ein Stück Geschichte in das alltägliche Leben zurück- und die Opfer des Nazi-Regimes aus der Anonymität herausholen möchte..."    
  
Oktober 2009: Virtuelle Rekonstruktion der Synagoge in Langen    
Artikel von Achim Ritz in der "Frankfurter Rundschau" (fr-online.de; Artikel): "Langen. Wiederaufbau am Computer.  
Die Stadt Langen lässt die im November 1938 während der Nazi-Zeit von den Bürgern zerstörte Synagoge wieder auferstehen.
 
Nicht real, sondern virtuell in Form eines computer-animierten Drei-D-Films wird der religiöse Mittelpunkt der einstigen jüdischen Gemeinde wieder lebendig. Damit steht Langen nach Darstellung des Projektleiters der für den Film zuständigen Firma Architectura Virtualis, Marc Grellert, als Vorbild in einer Reihe mit Großstädten wie Leipzig, München, Dortmund oder Berlin, die ebenfalls Filme über die ehemaligen Synagogen haben herstellen lassen. "Doch Langen hat technisch die beste Animation", sagt Grellert..."    
Die Synagoge. Das Haus in der Dieburger Straße wurde 1902 eröffnet. Nach Darstellung des Stadtarchivars Herbert Bauch gehörten früher 70 Langener zu der jüdischen Gemeinde. Schon vor der Zerstörung der Synagoge am 10. November 1938 wurden Hakenkreuze und Sprüche gegen Juden an die Hauswand gemalt. Der virtuelle Rundgang durch die Synagogen wird am Sonntag, 8. November um 14.45 Uhr im UT-Kino in der Rheinstraße erstmals gezeigt. Danach läuft der Film "Der Junge mit dem gestreiften Pyjama". Es geht um die Freundschaft eines arischen und eines jüdischen Jungen in den 40er Jahren. (aim) 
Link: die virtuelle Rekonstruktion der Synagoge in Langen in der Website von www.architecura-virtualis.de          
pdf-Datei über die virtuelle Rekonstruktion der Synagoge in Langen   
  
Artikel von Frank Mahn vom 1. November 2009 in der "Offenbach-Post" - op-online.de  (Artikel): 
"Kleines Meisterwerk: 3-D-Animation über ehemalige Langener Synagoge
Langen ‐
Er ist ein kleines Meisterwerk, der 3-D-Animationsfilm über die ehemalige Synagoge an der Dieburger Straße. 
Langen steht damit in einer Reihe mit Großstädten wie Berlin, Leipzig, Dortmund oder München, die ihre von Nazis zerstörten jüdischen Gotteshäuser von der Darmstädter Firma Architectura Virtualis virtuell rekonstruieren ließen. Projektleiter Dr. Marc Grellert sprach bei der Präsentation vor der Presse von 'unserer bislang besten Umsetzung', die sich stetig entwickelnden technischen Möglichkeiten machen’s möglich. Etwa 25 Synagogen in der ganzen Republik hat seine Firma am Computer bislang zum 'Leben erweckt'. Der rote Sandsteinbau an der Dieburger Straße war 1902 eingeweiht worden. Zerstört wurde das Gotteshaus der etwa 70 Mitglieder zählenden Gemeinde am Vormittag des 10. November 1938, einen Tag später als die meisten anderen Synagogen in Deutschland, die der nationalsozialistischen Gewalt zum Opfer fielen..."    
  
April 2014: Die "Stolpersteine" werden geputzt - die Stolperstein-Initiative Langen ist weiter aktiv   
Artikel von Daniel Ucht in op-online.de vom 17. April 2014: "Opfern der NS-Gräuel nachgespürt. 
Langen - Mit 85 verlegten Stolpersteinen lässt sich die Arbeit der Stolperstein-Initiative Langen in den vergangenen acht Jahren als äußerst bemerkenswert bezeichnen..."  
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August 2014: Letzte Verlegung von "Stolpersteinen" in Langen - Verlegung einer "Stolperschwelle" 
Artikel in der "Frankfurter Neuen Presse" vom 8. August 2014: "Stolperstein-Initiative beendet ihre Arbeit. 
Am Freitag, 15. August, ist es so weit: Um 15 Uhr wird der Künstler Gunter Demnig die letzten Stolpersteine in Langen verlegen. Auch eine Stolperschwelle wird angebracht werden.
Langen.
Am Nachmittag des 15. August werden in Langen vor dem Langener Rathaus und in der Karlstraße Stolpersteine verlegt. Außerdem wird vor dem Alten Rathaus eine Stolperstelle zum Gedenken errichtet. Der Stein erinnert an Albert Kuntz, ein politisches Opfer der Nazis, dessen Leidensweg in der Langener Stadt begann. Im Alten Rathaus wurde er nach seiner Verhaftung 1933 von den Nazis 'verhört' und anschließend im Langener Gefängnis inhaftiert. Lange elf Jahre widerstand er den Repressalien der Nazis in verschiedenen Konzentrationslagern (KZ) bevor sie ihn im Januar 1945, kurz vor der Befreiung, im KZ Buchenwald ermordeten..."  
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Weiterer Artikel von Holger Borchard in der "Offenbacher Post" vom 13. August 2014: "Schlussakt einer traurigen Aufarbeitung...". 
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Weiterer Artikel von Nicole Jost in der "Frankfurter Neuen Presse" vom 18. August 2014: "Eine Stolperschwelle zur Mahnung
Während der NS-Herrschaft wurden in Deutschland 360 000 Menschen zwangssterilisiert. Vor dem alten Rathaus wird nun auch dieser Opfer des Nazi-Terrors gedacht. 
Langen.
Es ist ein schöner Schlussstein, den Gunter Demnig am Freitagnachmittag vor dem alten Rathaus in Langen setzt: Senkrecht zu den Treppenstufen erinnert eine ganze Stolperschwelle an die Opfer des Nationalsozialismus in Langen. Es sind jene Menschen, von denen die Nazis sagten, sie dürfen keine Kinder bekommen und ihnen eine Zwangssterilisation aufgezwungen haben. Mit diesem großen Messingstein will die Stolpersteininitiative in Langen auch diesen Menschen gedenken.  
'Zwischen 1934 und 1945 wurden in Deutschland 360 000 Menschen zwangssterilisiert. Diese Zwangssterilisation von kranken oder missliebigen Menschen war für das nationalsozialistische Regime ein Instrument zur Umsetzung ihrer Wahnidee einer 'Reinigung des deutschen Volkskörpers', erklärte Rainer Elsinger von der Initiative Stolpersteine. In Langen waren 24 Frauen und 18 Männer von dieser grausamen Methode betroffen – für sie ist die glänzende Messingplatte vor dem alten Rathaus eingelassen..."  
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Oktober/November 2014: Veranstaltungen zum Gedenken an den Novemberpogrom 1938 
Artikel von in op-online.de vom 27. Oktober 2014: "Veranstaltungen im Gedenken an Pogrom-Opfer. Auf den Spuren jüdischen Lebens
Langen
- Auch nach 76 Jahren ist noch schwer zu fassen, was in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 geschah: Überall im Land entlud sich der nationalsozialistische Terror an den Juden – auch in Langen. Ihre Geschäfte wurden zerstört, die Synagoge an der Dieburger Straße ging in Flammen auf und es gab zahlreiche gewalttätige Übergriffe. Im Gedenken an die Pogrome gibt es in der Stadt wieder mehrere Veranstaltungen.
Am Sonntag, 2. November, begibt sich der Historiker und ehemalige Stadtarchivar Herbert Bauch ab 14 Uhr zusammen mit Interessierten auf die Spuren jüdischen Lebens in Langen. Unter anderem führt er auf den sonst nur eingeschränkt zugänglichen jüdischen Friedhof sowie zur Mahn- und Gedenkstätte der ehemaligen Mikwe. Interessant dabei: Bis 1902 besaß Langens jüdische Gemeinde keine eigene Synagoge. Zuvor konnte sie jedoch die Errichtung einer eigenen Begräbnisstätte realisieren. Der jüdischen Bevölkerung war es nämlich nicht gestattet, ihre Toten auf dem christlichen Friedhof beizusetzen. Mit Beginn der NS-Diktatur setzten Schikanen und Verfolgungen gegen die jüdische Bevölkerung ein. Im November 1938 brannte die Synagoge ab. Die wenigen noch heute im Stadtbild vorhandenen Spuren jüdischen Lebens werden bei der Exkursion sichtbar gemacht. Die Teilnahmegebühr beträgt fünf Euro. Anmeldungen gehen an die Volkshochschule: s910460, E-Mail:   vhs@langen.de.
Am Donnerstag, 6. November, führt die Historikerin Dr. Heidi Fogel durch das Neu-Isenburger Bertha-Pappenheim-Haus. Die deutsch-jüdische Frauenrechtlerin betrieb es als Schutz- und Erziehungsheim für jüdische Frauen. Die Führung und ein anschließender Film über Bertha Pappenheim dauern von 17 bis 19 Uhr. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Frauenbüros von Langen und Isenburg. Die Teilnahme kostet 3 €. Anmeldung im Frauenbüro Langen unter Tel.: 203-160 oder per E-Mail an frauenbuero@langen.de.
Für Sonntag, 9. November, lädt die Stadtkirchengemeinde zu einem Gedenkgottesdienst an die Reichspogromnacht ein. Er beginnt um 10 Uhr in der Stadtkirche. Am gleichen Tag legen Magistratsmitglieder gegen 11.30 Uhr einen Kranz an der Mahn- und Gedenkstätte der ehemaligen Synagoge an der Dieburger Straße 23 nieder. Die Veranstaltung wird von Dreieich-Gymnasiasten mitgestaltet.
Zum Abschluss zeigt das Lichtburg Cinema, Bahnstraße 73b, am Montag, 10. November, den Dokumentarfilm 'Das Weiterleben der Ruth Klüger'. Er handelt von der österreichisch-amerikanischen Autorin, die zwar dem Holocaust entkam, dessen Schatten sie aber in jeder Station ihres Daseins verfolgte. Die Vorführung in Kooperation mit dem Frauenbüro beginnt um 20.30 Uhr. Der Eintritt kostet vier Euro. Ein Faltblatt zur Veranstaltungsreihe gibt es im Rathaus, im Alten Amtsgericht, in der Haltestelle, der Stadtbücherei und den Buchhandlungen. Ein Pdf-Dokument ist abrufbar unter www.vhs-langen.de."
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April 2015: Putzaktion für die "Stolpersteine"   
Artikel von Leo Postl in der "Frankfurter Neuen Presse" vom 29. April 2015: "Stolpersteine in Langen. Putzaktion gegen das Vergessen
Die Stolpersteine sollen an die jüdischen Mitbürger in Langen erinnern, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Jetzt wurden die Steine wieder aufpoliert.

Die Passanten am Langener Lutherplatz wunderten sich über eine Gruppe von Menschen, die dort mit Putzeimern, Putzmittel, Lappen und Wasserflaschen stand. Es waren Freiwillige, die zum Stolperstein-putzen angetreten waren. 'Wir haben vor ein paar Jahren diese schön glänzenden Stolpersteine verlegt, jetzt sind diese durch die Witterungseinflüsse etwas blind geworden, also verschaffen wir ihnen wieder ihr altes Aussehen', sagte der Initiator der Stolperstein-Putzaktion, Herbert Walther. Unter den freiwilligen Putzfreunden waren beispielsweise Renate und Max Goldbach, die immer in vorderster Front stehen, wenn es um ehrenamtliches Engagement geht. Auch Reiner Elsinger schwang gerne den Putzlappen. Für Anne Gebhardt war es ohnehin eine Selbstverständlichkeit, mit dabei zu sein. Herbert Walther hatte mit einer gewissen Anzahl von Putzwilligen gerechnet und deshalb schon mal einen Arbeitsplan erstellt, um möglichst alle verlegten Stolpersteine reinigen zu können. Anne Kühl und Martina Hofmann-Becker hatte er die Bahnstraße zugeteilt. 'Wenn man mit dem Putzen vertraut ist und das richtige Mittel hat, ist das alles recht schnell erledigt', meinte das flinke Damen-Team. Aber auch die anderen hatten ein fleißiges Händchen, so dass alles schneller als erwartet ablief. 'Manche Leute wundern sich und entdecken erst jetzt richtig die Stolpersteine, weil wir hier auf den Knien liegen', beschrieb Martina Hofmann-Becker ihre Beobachtungen. Somit hatte die Putzaktion gleich einen doppelten Erfolg." 
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April 2016: Putzaktion für die "Stolpersteine"
Artikel von Nicole Jost in der "Frankfurter Neuen Presse" vom 4. Mai 2016: "Frühjahrsputz in Langen. Erinnerungen dürfen nicht verblassen
Stolpersteine erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus. Fleißige Ehrenamtliche putzen sie, um dem Vergessen zu trotzen..."
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Oktober 2018: Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an jüdisches Leben in Langen 
Artikel in op-online.de vom 4. Oktober 2019: "Evangelische Reihe 'Erinnerungen an jüdisches Leben in Langen' wird fortgesetzt
Historischer Gang zur ehemaligen Synagoge
Langen
- Am 9. November jährt sich zum 80. Mal jene Schreckensnacht, in der 1400 Synagogen in Deutschland zerstört wurden. Auch die Langener Synagoge ging in Flammen auf. Im Vorfeld des besonderen Gedenktags lädt die Evangelische Gemeinde im Rahmen ihrer Reihe 'Erinnerungen an jüdisches Leben in Langen' zum historischen Gang zur ehemaligen Synagoge ein. Termin ist der morgige Freitag, 5. Oktober. Gerade mal 36 Jahre alt war das jüdische Gebetshaus in Langen, als es in der Pogromnacht 1938 in Brand gesteckt wurde – mit Rücksicht auf die Gefühle der lokalen SS-Schergen übernahmen das die Feuerwehrleute aus Sprendlingen. Löschfahrzeuge zum Schutz der Nachbargebäude hatten sie gleich mitgebracht. 'Im Vorfeld der Erinnerung an diesen Tag der Schande, an dem der Zivilisationsbruch des sogenannten Dritten Reichs auch in Langen endgültige Wirklichkeit geworden war, soll dem Geschehen durch einen historischen Gang nachgespürt werden', lädt das evangelische Organisationsteam um Friederike Geppert und Martina Hofmann-Becker ein. 'Mit großer Festfreude lud die damalige israelitische Gemeinde 1902 alle Langener zur feierlichen Einweihung der neu erbauten Synagoge in der Dieburger Straße ein', erinnert Geppert. 'Die Bevölkerung wurde zum Schmücken der Straßen aufgerufen.' Ein feierlicher Zug setzte sich in Bewegung, als die Thora-Rollen vom damaligen Betsaal in der Borngasse zur neu erbauten Synagoge in der Dieburger Straße getragen wurden. 'Man kann sich das vielleicht noch besser vorstellen, wenn wir diesen Weg vom ehemaligen Betsaal einmal nachgehen', ergänzt Hofmann-Becker. 'Vor der Borngasse werden Jugendliche die feierlichen Reden und Bekanntmachungen in der Langener Zeitung verlesen, die damals zu diesem Ereignis einluden.'
Treffpunkt ist morgen um 16 Uhr in der Stadtkirche. Dort soll zunächst der kurze 3D-Film über die Synagoge gezeigt werden, den die Stadt Langen vor einigen Jahren anfertigen ließ. Gemeinsam geht es sodann in die Borngasse, wo Texte verlesen und Blumen verteilt werden. Als historischer Gang setzt sich der Zug dann in Richtung Dieburger Straße in Bewegung. Der ehrenamtliche Stadtarchivar Heribert Gött wird die Teilnehmer an der Gedenkstätte der Synagoge empfangen und Näheres zu deren Geschichte erläutern. Die Erinnerung an das jüdische Leben in Langen knüpft mit dem historischen Gang zur Synagoge an den Besuch des jüdischen Friedhofs vor einer Woche an. Zum Abschluss der Reihe laden die Organisatorinnen für Freitag, 19. Oktober, 16 Uhr, zum Gespräch in das Katharina-von-Bora-Haus, Westendstraße 70 ein. (hob)."
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Oktober 2019: Buch zur jüdischen Geschichte in Langen wurde publiziert 
Artikel von Jonas Nonnenmann in der "Frankfurter Rundschau" vom 31. Oktober 2019: "Langen. Buchvorstellung über jüdisches Leben in Langen.
Drei Historiker haben die Zeit zwischen 1704 und 1938 erforscht und ihre Ergebnisse als Buch veröffentlicht.

Drei Historiker aus Langen haben laut einer Mitteilung der Stadt das jüdische Leben in der Stadt zwischen dem Ende des 17. Jahrhunderts und 1938 erforscht; das Ergebnis ist ihr Buch 'Vergessene Nachbarn – Juden in Langen 1704 bis 1938'. Gabriele Klein, Gerda Werner und Herbert Walter stellen ihre Recherche in einer Lesung am kommenden Freitag, 8. November, um 19 Uhr im Museum 'Altes Rathaus', Wilhelm-Leuschner-Platz 3, vor. Der Eintritt ist frei.
Das Buch. Das Buch 'Vergessene Nachbarn – Juden in Langen 1704 bis 1938' gibt es über den Verlag Books on Demand für 15,99 Euro. Die Publikation wird von der 'Initiative Stolpersteine für Langen' unterstützt. Sie zeigt laut Ankündigung der Stadt, wie jüdische Männer und Frauen über Jahrhunderte die Stadtgeschichte bereichert haben und wie tief sie in der Gesellschaft vor Ort verwurzelt waren. Die Autoren beschreiben ihr Leben und berichten, was aus ihnen geworden ist. 1678 wurde laut Stadt mit Mose von Langen urkundlich der erste Jude in der Stadt erwähnt. 1933 lebten zwischen Spitzem Turm und Bahnhof 24 Familien mit 77 Mitgliedern, nur 34 überlebten den Holocaust. Seit 1876 besitzen die Langener Juden einen eigenen Friedhof und seit 1902 eine Synagoge, die unter großer Anteilnahme der Bevölkerung eingeweiht worden sei. 1903 gründete der Jude Bernhard Kahn mit Freunden den 1.FC Langen 1903. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurden Juden auch in Langen schikaniert, verfolgt und ermordet. Die ersten Opfer in Langen waren Georg und Karl Simon, die mit ihrer Mutter ein Schuhgeschäft führten."  
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Juli 2020: Spende für die Synagogengedenkstätte   
Artikel in op-online.de vom 20. Juli 2020: "Gönner möchte anonym bleiben. Langener Bürger spendet für die Gedenkstätte: 5000 Euro für die Synagoge
Ein Langener Bürger hat 5000 Euro für die Gedenkstätte ehemalige Synagoge an der Dieburger Straße gespendet.
Langen
– Mit dem Geld des Gönners, der anonym bleiben möchte, wurde eine junge Eiche gepflanzt. Ihr Vorgängerbaum war 2019 dem großen Sturm zum Opfer gefallen. Außerdem konnte dank der Spende die Tür zum rituellen jüdischen Tauchbad, genannt Mikwe, mit einer Lochblechplatte versehen werden. Dadurch sollte nun kein Laub mehr in den Raum hinein wehen und diesen verschmutzen. Darüber hinaus befestigte die Stadt auch den Übergang zum Nachbarhaus und gestaltete die Begrenzung an der Rückseite der Synagoge mit alten Sandsteinblöcken neu. Bereits im vergangenen Jahr war eine zweite Schautafel auf der Straßenseite angebracht worden, damit interessierte Bürgerinnen und Bürger nicht erst das Grundstück betreten müssen, um etwas über die Historie des Hauses zu erfahren. Seit dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts sind Juden in Langen urkundlich nachweisbar. Im Laufe des 19. Jahrhunderts nahm die jüdische Bevölkerung stetig zu. Sie feierte ihre Gottesdienste bis in die 1850er Jahre in einem angemieteten Raum in der Obergasse, später in einem eigenen Gebäude in der Borngasse. Wegen räumlicher Enge erwarb die jüdische Gemeinde schließlich das Grundstück an der Dieburger Straße und errichtete dort eine Synagoge im neoromanischen Baustil samt eigener Mikwe. Am 10. November 1938 setzten Nazis das Gotteshaus in Brand und zerstörten es völlig. Am einstigen Standort der Synagoge errichtete die Stadt nach dem Krieg aus den noch vorhandenen Reststeinen ein Mahnmal. (msc)"  
Link zum Artikel   

    
    
Links und Literatur

Links:   

bulletWebsite der Stadt Langen  
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Langen (interner Link)  
bulletWebsite der Stolperstein-Initiative in Langen www.stolpersteine-langen.de  
bulletWebportal HS 010.jpg (66495 Byte)Webportal "Vor dem Holocaust" - Fotos zum jüdischen Alltagsleben in Hessen mit Fotos zur jüdischen Geschichte in Langen 

Quellen:   

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Langen 
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Langen sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,517   Geburts-, Trau- und Sterberegister der Juden von Langen aus dem Zeitraum zwischen 1731 und 1820:  Jüdisches Geburtsregister 1731 - 1820, Jüdisches Trauregister 1820, Jüdisches Sterberegister  1804 - 1820  
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2590335     

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 467-470.   
bulletders.: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Bilder - Dokumente. S. 132.
bulletStudienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 276-278.
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 224-226.
bulletGerd J. Grein: 'Reichskristallnacht' 1938; eine Dokumentation. Langen 1978.
bulletders.: Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Langen und ihrer Synagoge (Dokumentation). Langen 1978.
bulletHarold Hammer-Schenk: Synagogen in Deutschland. Geschichte einer Baugattung im 19. und 20. Jahrhundert. Teil I S. 526, Teil. II Abbildungen 480 und 481.
bullet Langen Lit 025.jpg (57456 Byte)Marion Imperatori: Als die Kinder in Langen samstags zur Synagoge gingen. Eine Zeitreise in die Vergangenheit. Materialien für die pädagogische Arbeit. Hrsg. vom Fritz-Bauer-Institut Frankfurt am Main 2009. Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust. Pädagogische Materialien Nr. 9. ISBN 978-3-932883-23-1  Zu bestellen bei info@karl-marx-buchhandlung.de  
bullet Gabriele Klein / Gerda Werner / Herbert Walter: Vergessene Nachbarn - Juden in Langen 1704 bis 1738. Verlag Books on Demand 2019. 15,99 €.

    
     


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Langen, Hesse. Founded by petty traders in the 17th century, the community grew from 60 (2 % of the total) in 1861 to 102 in 1910. After Worldwar I, its allegiance changed from the Orthodox to the Liberal rabbinate of Darmstadt. In May 1935, after the synagogue was desecrated by hooligans, the community proclaimed a fast day. On Kristallnacht (9-10 November 1938), local Nazis burnd down the synagogue and a courageous Social Democrat rescued the 19 remaining Jews from the mob. Of the 53 Jews living there in 1933, 25 emigrated and the rest left before 1939. A memorial to the synagogue was erected by Langen's town council in 1947.  
   
     

                   
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Stand: 30. Juni 2020