Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Mittelsinn (VG Burgsinn, Main-Spessart-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:  

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bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer    
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen     
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen 
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte    
bulletLinks und Literatur   

     

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)    
      
In Mittelsinn bestand eine relativ große jüdische Landgemeinde bis 1938/39. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17./18. Jahrhunderts zurück. Der Ort war lange Zeit zwischen unterschiedlichen Herrschaften aufgeteilt, die jeweils Juden gegen Bezahlung entsprechender "Schutzgelder" aufnahmen. Durch die Familie von Hutten wurden bereits 1620 zwei Juden aufgenommen. 1731 werden drei Juden genannt, die u.a. "Brunnengeld" zu zahlen hatten. 1766 hatte das Juliusspital Würzburg sieben, Hessen-Kassel zwölf und das Hochstift Würzburg fünf Schutzjuden(-familien). Hessen-Kassel reduzierte bis 1785 die Zahl auf neun Familien, das Juliusspital erhöhte in derselben Zeit auf zehn. 
  
Im Laufe der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die Zahl der jüdischen Einwohner kräftig zu: von 1814/15 34 jüdischen Personen (8,9 % von 384) auf 1843 180 (in 24 Familien, zahlreiche Kinder!) und 1867 162 (in 32 Familien; 15,7 % von 1.033), 1887 154, 1892 176 (in 44 Familien), 1896 225 (in 40 Familien), 1898 156 (in 32 Haushaltungen), 1899 168 (in 34 Haushaltungen). 
  
Bei der Erstellung der Matrikellisten 1817 werden in Mittelsinn auf insgesamt 19 Matrikelstellen die folgenden jüdischen Familienvorstände genannt: Mordche From Goldschmidt (geringer Handel, Mäkeln), Israel Jakob Schlesinger (Warenhandel), Menlein Samuel Gundersheimer (Kleinhandel und Mäkler), Meier Sußmann Simon (Waren-, Rohproduktenhandel), Joseph From Westenberger (Waren-, Rohprodukten- und Viehhandel), Hirsch Schmul Gundersheimer (Kleinhandel und Mäkler), Süßmann Katz (Kleinhandel und Mäkler), Veilche, Witwe des Salomon Abraham Hecht (Waren-, Produkten- und Viehhandel), Joseph Mennlein Engel (Kleinhandel, Mäkler), Josel (Joseph) Schmul Kahn (Produkten- und Viehhandel), Moises Schmul Kahn (Produkten- und Viehhandel), Moises Josel Gärnter (Kleinhandel), Brendle, Witwe von Hirsch Jüdlein Strauss (Vieh- und Kleinhandel), Josel Samuel Nußbaum (Mäkeln und Botengehen), Samuel Mendel Stern (Viehhandel), Moses Oppenheimer (Warenhandel, seit 1821), Abraham Westenberger (Tuch- und Wollenhandel), Kaufmann Oppenheimer (Metzgerei und Feldbau).    
  
Schon auf Grund der relativ hohen Zahl der jüdischen Gemeindeglieder war Mittelsinn die Mittelpunktsgemeinde der jüdischen Gemeinden im Sinngrund.  Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der jüdischen Einwohner durch Aus- und Abwanderung langsam zurück. Da auch die Zahl der nichtjüdischen Ortsbewohner leicht zurückging, wurde erst im Jahr 1900 mit 152 jüdischen Einwohnern der relativ höchste Bevölkerungsanteil (16,2 % von 938) erreicht (1910 120 jüdische Einwohner, d.h. 11,9 % von 1.012). 
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), seit 1870 eine israelitische Konfessionsschule (Elementarschule im Synagogengebäude Gebäude Fellenbergstraße 12) und ein rituelles Bad (am Auerbach, bis 1938 neben dem Grundstück der alten Synagoge in der Auerbachstraße). Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof in Altengronau  beigesetzt (1771 wird "eine arme Frau aus Mittelsinn" im jüdischen Friedhof Pfaffenhausen beigesetzt - eventuell waren hier auch weitere Beisetzungen aus Mittelsinn). Zum Unterricht der Kinder und zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der teilweise zugleich als Vorbeter und Schächter tätig war (vgl. Ausschreibungen des Stelle unten). Unter den Lehrern werden genannt: um 1872/1877 Lehrer H. Heinemann (zuvor in Kleinsteinach); seit 1879 Hauptlehrer H. Strupp, der sich besondere Verdienste erwarb: 1914 wurde ihm das Luitpoldkreuz verliehen. Spätestens seit 1922 war Lehrer Raphael Adler in der Gemeinde; er wechselte 1924 nach München, wo er nach wenigen Wochen starb (siehe unten). In Mittelsinn wird (bei der Beerdigung von Samuel Marx, siehe Bericht unten) Lehrer Heß genannt, der vermutlich Nachfolger von Raphael Adler war (auf die Ausschreibung von 1925 hin, siehe unten). Die Israelitische Volksschule wurde 1892 von 37 Kindern besucht, 1896 von 46 Kindern, 1898 von 38 Kindern, 1899 von 28 Kindern. Als Synagogendiener wird 1892 A. Nußbaum genannt, 1896/1899 S. Kahn II.   
  
Die jüdische Konfessionsschule bestand bis 1924 und wurde in diesem Jahr wegen Schülermangel geschlossen. 1931 wurde sie mit 12 Schülern wieder eröffnet. Als zu Beginn des Schuljahres 1936/37 den jüdischen Kindern in Burgsinn der Besuch der allgemeinen Volksschule untersagt wurde, besuchten sie auch die jüdische Schule in Mittelsinn, die damals sogar noch einmal (um eine achte Klasse) erweitert werden musste. 
 
Von den Vereinen werden genannt: der Beerdigungsverein Chewrah kadischa (um 1892 unter Leitung von J. Herz und H. Herz; 1896 J. Herz), der Israelitische Wohltätigkeitsverein (1896 unter Leitung von H. Herz und J. Rosenthal).  
 
Von den Gemeindevorstehern werden genannt (nach den Statistischen Jahrbüchern des Deutsch-Israelitischen Gemeindebundes und den Anzeigen/Berichten unten): um 1869 M. Hecht, um 1872 Maier Marx, um 1877/1886 Israel Herz, 1887 L. Kahn, 1888 H. Kahn, 1891/1892 G. Kahn und W. Gerson, 1896 S. Kahn I und H. Herz, 1898 M. Kahn I, 1900 J. Gundersheimer, J. Strauß, ab 1913 Markus Marx, um 1924 Nathan Rosenthal.
  
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Leopold Nußbaum (geb. 10.3.1887 in Mittelsinn, vor 1914 in Lage, Lippe wohnhaft, gef. 30.7.1916), Salli Kahn (geb. 29.11.1897 in Mittelsinn, gef. 9.6.1917), Abraham Rosenthal (Sohn des Kaufmanns Julius Rosenthal; geb. 21.8.1887 in Mittelsinn, gef. 24.7.1915). Außerdem ist gefallen: Max Nußbaum (geb. 19.5.1881, vor 1914 in Nesselröden wohnhaft, gef. 6.7.1917).   
   
Um 1925, als 118 jüdische Gemeindeglieder gezählt wurden (10,7 % von insgesamt etwa 1.100 Einwohnern), waren die Vorsteher der jüdischen Gemeinde Nathan Rosenthal, Max Kahn, Jakob Baumann, L. Heinemann und L. Strauß. Als Lehrer war bis 1924 Raphael Adler in der Gemeinde tätig. Er erteilte (nach Schließung der jüdischen Konfessionsschule 1924) nun noch 11 jüdischen Kindern den Religionsunterricht. Noch 1924 wechselte er nach München. An jüdischen Vereinen gab es den Wohltätigkeits- und Bestattungsverein Chewre (1932 unter Leitung von Max Kahn). Die jüdische Gemeinde gehörte zum Distriktsrabbinat Aschaffenburg. 1932 waren die Gemeindevorsteher Markus Strauß und Leopold Strauß. Als Lehrer war Siegfried Strauß tätig (auch noch bis 1938; vgl. Bericht von 1935, als er bei der Beerdigung seiner Tante Rose Adler geb. Strauß in Bad Brückenau spricht und Bericht von 1937, als er bei der Beerdigung seiner Vaters Moses Strauß in Geroda spricht; Strauß übernahm auch weiterhin den Unterricht und weitere Dienste in Burgsinn). 
   
1933 lebten noch 105 jüdische Personen am Ort. Trotz der zunehmenden Repressalien und der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts verließen bis Anfang 1938 nur relativ wenige den Ort. Im März 1938 brachen nach dem "Anschluss" Österreichs im Bereich von Gemünden antijüdische Unruhen aus: in Mittelsinn wurden jüdische Geschäfte aufgebrochen, Fenster eingeschlagen, die Synagoge teilweise verwüstet. Bald danach verließ die Mehrheit der jüdischen Einwohner den Ort (etwa 70 Personen). Nach dem Novemberpogrom 1938, bei dem die Inneneinrichtung der Synagoge und die Ritualien völlig zerstört und jüdische Wohnungen überfallen wurden, wanderten weitere elf jüdische Einwohner ab, insgesamt haben 1938 81 und 1939 7 jüdische Personen Mittelsinn verlassen. Ein Teil konnte auswandern, die meisten verzogen jedoch innerhalb von Deutschland (61 nach Frankfurt, acht nach Aschaffenburg, je drei nach Geroda und Homburg und sechs in vier andere Städte). Bereits im April 1939 lebten keine jüdischen Personen mehr in Mittelsinn.    
     
Von den in Mittelsinn geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  Berta Cohn geb. Kahn (1884), Gitta Dillenberger geb. Gerson (1892), Mina Gerson geb. Gundersheimer (1865), Sofie Gerson (1897), Berta (Babette) Goldschmidt geb. Schlesinger (1867), Heinrich Grünbaum (1867), Rosa Gutmann geb. Schild (1887), Bessi Herz geb. Gerson (1890), Max Herz (1886), Moses Herz (1885), Samuel Herz (1894), Isidor Hirschhorn (1906), Cornelie Hofmann geb. Schloss (1863), Abraham Kahn (1886), Arthur Kahn (1911), Berta Kahn geb. Gundesheimer (1890), David Kahn (1894), Friedl Kahn (1929), Helene Kahn geb. Rosenthal (1881), Isaak Kahn (1902 oder 1903), Josef Kahn (1878), Loeb Kahn (1858), Maier Kahn (1891), Marta Kahn (1919), Max Kahn (1892), Minna Kahn geb. Sommer (1866), Moses Kahn (1881), Moses Kahn III (1888), Paula Kahn geb. Berg (oder Berk, 1897), Retta Kahn (1890), Selma Kahn geb. Mandelbaum (1898), Sofie Kahn (1884), Sophie Kahn (1887), Susi Kahn (1931), Willi Kahn (1893), Benno Levy (1897), Johanna Levy (ca. 1845), Josef Levy (1894), Max Levy (1883), Rosa (Rosel) Löwenthal geb. Baumann (1902), Adolf Marx (1857), Minna Marx (1892), Bella Neumann geb. Schaumburger (1889), Malchen Neumann (1887), Adolf Nussbaum (1897), Elsa Nussbaum (1905), Josef Nussbaum (1869), Karoline Nussbaum geb. Adler (1873), Karoline Nussbaum geb. Strauss (1867), Leo Nussbaum (1903), Simon Samuel Nussbaum (1866), Fanni Rosenthal geb. Friedmann (1881), Nathan Rosenthal (1880), Sara Dora Schlesinger (1870), Hugo Schloss (1871), Babette Sichel (1880), Nathan Sichel (1873), Minna Simon (1894), Bertha Simons geb. Marx (1895), Dora Strauss (1923), Henriette/Hedwig Strauss geb. Kahn (1894), Leopold Strauss (geb. ?), Mina (Minnchen) Strauss geb. Baumann (1896), Siegfried Strauss (1900), Willy Strauss (1902), Frida Strupp (1882), Karoline Victor geb. Gundersheimer (1877), Elise Weil geb. Mayer (1861), Fanny Weinberg geb. Kahn (1913).       
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule   
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1869 / 1872 / 1879 / 1924 / 1925  
Anmerkung: aus den Ausschreibungstexten gehen auch die Namen der jeweiligen Vorsteher der jüdischen Gemeinde hervor (siehe oben).  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. November 1869: "Die israelitische Elementarschulstelle, inklusive des Vorbeterdienstes dahier, welche bei 24 Werktags- und 11 Feiertagsschülern ein reines Einkommen von 350 Gulden gewährt und bei Übernahme der Schächterfunktion und der Nebenverdienste noch ca. 150 Gulden einträgt, ist zu besetzen. 
Bewerber wollen bei den der israelitischen Gemeinde eingeräumten Personalvorschlägen mir ihre Gesuche innerhalb 14 Tagen übermachen. Mittelsinn bei Gemünden am Main, 26. Oktober 1869. M. Hecht, Kultusvorsteher."  
   
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Mai 1872: "Die israelitische Elementar- und Religionslehrerstelle, mit Vorsängerdienst verbunden, ist in Erledigung gekommen. Mit derselben ist ein fixer Gehalt von 250 Gulden nebst einer Prachtwohnung und 4 Klafter Scheitholz verbunden, überdies Nebenverdienste sehr bedeutend. Reflektierende bayrischen Staates mit musikalischen Kenntnissen belieben sich an den unterzeichneten Kultusvorstand sofort zu werden. 
Mittelsinn (in Bayern), den 4. Mai 1872. Maier Marx."  
    
Mittelsinn Israelit 13091879.jpg (59200 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. September 1879: "Die hiesige israelitische Elementarlehrer-Stelle, nebst Vorsängerdienst soll sofort gegen den fassionsmäßigen Betrag von Mk. 600, eingerichtete freie Wohnung und 12 Ster Holz, wieder besetzt werden. Nebenverdienst ungefähr Mk. 150-200. Auch kann solcher, wenn er es versehen kann, den Schächterdienst dahier mit übernehmen, welcher auch über Mk. 100 abwirft. Bewerber hierum, haben sich sofort bei dem Unterzeichneten, unter Beilegung ihrer erforderlichen Zeugnisse zu melden. 
Der Kultusvorstand: Israel Herz, Mittelsinn (Unterfranken)."   
    
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Oktober 1924: "Wir suchen zum sofortigen Eintritt einen tüchtigen, seminaristisch gebildeten, streng-religiösen Religionslehrer, Kantor und Schochet. Besoldung nach Gruppe 7 der Reichsbesoldungsordnung. Geräumige Wohnung mit elektrischem Licht vorhanden. 
Meldungen mit Zeugnisabschriften an: N. Rosenthal, Kultusvorstand, Mittelsinn (Unterfranken).  
    
Mittelsinn Israelit 19021925.jpg (57705 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Februar 1925: "Die Israelitische Kultusgemeinde Mittelsinn (Unterfranken) sucht per sofort oder 1. April einen seminaristisch gebildeten religiösen Lehrer, Kantor und Schochet. Gehalt nach den Bedingungen des Verbandes. Bewerber wollen sich gefälligst unter Beifügung von Zeugnissen an Max Kahn, II. Vorstand wenden."  

   
Kritik an einem frommen Kettenbrief durch Lehrer H. Strupp (1913)     

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 2. Mai 1913: "Mittelsinn, im April (1913). Seit einigen Wochen werden in hiesiger Gegend, und wohl auch in andern, viele Leute durch eine Karte mit folgendem Inhalt beglückt:
'Ein altes Gebet. Allmächtiger Gott! Ich bitte Dich, die Menschheit zu segnen; halte uns fern von allem Bösen, lasse uns mit Dir sein in aller Ewigkeit. Amen. 
Dieses Gebet wurde uns eingesandt und soll über die ganze Welt gehen. Schreibet es ab und sendet es unsern Glaubensfreunden. - In alter Zeit wurde gesagt, wer dieses Gebet schreibt, soll von allem Bösen befreit sein. Man soll es in 7 Tagen an 9 Freunde versenden, so wird dem Versender am 9. Tage Freude zuteil werden; Namen nicht unterschreiben, nur Datum, an welchem Ihr es erhalten habt.' 
Das ist der Inhalt der Karte. Man sollte es nicht für möglich halten, dass nur irgendjemand auf diesen Blödsinn eingehen möchte. Dennoch geschieht es. Von allen Seiten werden diese Karten verschickt. 
Ich möchte die werten Leser dieser Zeitung auf das unwürdige Gebaren aufmerksam machen, aber auch die Kollegen bitten, dem Unfuge, soweit ihnen möglich ist, zu steuern. H. Strupp, Hauptlehrer."       

  
Luitpoldkreuz für Lehrer H. Strupp (1914)  

Mittelsinn Frf IsrFambl 13111914.jpg (13038 Byte)Besondere Verdienste scheint sich der Lehrer H. Strupp erworben zu haben. Am 13. November 1914 meldete das "Frankfurter Israelitische Familienblatt": "Mittelsinn (Unterfranken). Hauptlehrer H. Strupp wurde durch Verleihung des Luitpoldkreuzes ausgezeichnet."  

      
Zum Tod von Lehrer Raphael Adler (1924 in München, zuvor Lehrer in Mittelsinn)      

Artikel in "Das jüdische Echo" vom 28. November 1924: "München. Im Alter von 32 Jahren verschied am 26. November nach kurzem schweren Leiden Herr Rafael Adler, Lehrer an der Volksschule der israelitischen Religionsgesellschaft Ohel Jakob. Der Verlebte, welcher vordem in Mittelsinn tätig war, hatte vor 4 Wochen die hiesige Stelle angetreten und erfreute sich in der kurzen Zeit seiner Tätigkeit bereits allgemeiner Beliebtheit. Eine Frau und ein 3jähriges Töchterchen verlieren in dem Dahingeschiedenen das Familienhaupt."    
 
Artikel in "Der Israelit" vom 4. Dezember 1924: "München, 30. November. Durch das Hinscheiden des Lehrers Raphael Adler - das Gedenken an den Gerechten ist zum Segen - hat die Israelitische Volksschule in München einen schweren Verlust erlitten. Obwohl nur wenige Wochen im Amt, hat es der Verstorbene verstanden, sich die Liebe und Zuneigung der Kinder und das Vertrauen der Eltern zu erwerben. Adler war ein Opfer des Krieges, das achtzehnte unter den bayerischen Lehrern, welche ihre Pflicht gegen das Vaterland erfüllten. Nach schwerer Verwundung 1920 aus vierjähriger Gefangenschaft zurückgekehrt, gab er sich mit neuer Begeisterung dem Lehrerberufe hin, aus dem ihn eine in Feindesland erworbene tückische Krankheit nunmehr gerissen hat. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."  

    
Über den letzten Lehrer Siegfried Strauß 
Anmerkung:  Lehrer Siegfried Strauß ist am 18. Mai 1900 in Geroda geboren und war nach seiner Lehrerausbildung zunächst 1919/20 Lehrer in Willmars, später in seinem Geburtsort Geroda. Spätestens 1932 und noch bis 1938 war er Lehrer in Mittelsinn. Am 20. Oktober 1941 wurde Siegfried Strauß von Frankfurt aus deportiert. Der Zug sollte ursprünglich ins Ghetto Litzmannstadt führen, dann verliert sich die Spur.   
   

   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
Aufrufe und Bitten um Unterstützung von Armen in der Gemeinde 1877 / 1878 / 1891   

Mittelsinn Israelit 17011877.jpg (84759 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Januar 1877: "Aufruf! In der hiesigen israelitischen Gemeinde, die ziemlich arme Familien hat, sind zur Zeit eine alte, kranke und blinde Witwe, ferner zwei betagte Eheleute ohne Mittel und Vermögen, von welchen beiden der Mann auch noch krank ist, dann noch eine Familie mit Kindern, derart hilflos und bedrängt, dass die Hilfe der hiesigen Israeliten nicht mehr genügt, auch nur den Hunger der bedrängten Familien zu stillen, wie viel weniger von anderer Pflege und Hilfe die Rede sein kann. Mögen darum edle und hochherzige Glaubensgenossen helfend und rettend eingreifen und recht bald und reichlich spenden. Die eingehenden Spenden wollen entweder an die Expedition des 'Israelit' oder an die Unterzeichneten befördert werden. 
Mittelsinn in Bayern, 8. Februar 1877.   Israel Herz, Kultusvorstand.  H. Heimann, Lehrer".
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Januar 1878: "Aufruf zur Unterstützung! Die Not trieb uns im vorigen Jahre, an den oft und immer erprobten Wohltätigkeitssinn unserer Glaubensgenossen - Barmherzige, Söhne von Barmherzigen - zu appellieren, für die vielen in unserer Gemeinde in größter Not und Dürftigkeit lebenden Familien geeigneteste Unterstützung zu erbitten. Die Hilfe der wohlhabenden Familien hier reicht nicht aus, auch nur die notwendigsten Bedürfnisse zu befriedigen. Mögen edelmütige Herzen uns auch in diesem Jahre wieder helfend zur Seite stehen, die Beklagenswerten vor Hunger zu schützen. Des Himmels Segen und das angenehme Bewusstsein, Wohltätigkeit geübt zu haben, wird die edlen Geber lohnen. Israel Herz, Kultusvorstand, in Mittelsinn (Bayern)."
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Februar 1891: "Edle Glaubensgenossen! Eine brave, ordentliche Familie ist durch hartes, schweres Unglück, das sie wiederholt betroffen, sehr heruntergekommen und steht der Ruin derselben bevor, wenn nicht schnell Hilfe geschafft wird. Die hiesige Gemeinde tut ihr Möglichstes, um die größte Not von der Familie (11 Personen) abzuwenden. Um derselben jedoch eine Existenz wieder zu gründen, wenden sich die Unterzeichneten an das bekannte Erbarmen von Israel und bitten: Edle Menschenfreunde wollen gütigst Sammlungen veranstalten und das Ergebnis an den unterzeichneten Vorstand oder an die Expedition dieses Blattes senden. Gott selbst wird den Lohn geben. Über die eingelaufenen Spenden wird öffentlich quittiert. 
Mittelsinn (Bayerisch Unterfranken). H. Strupp, Lehrer, G. Kahn, Kultusvorstand. 
Vorstehender Bitte schließt sich wärmstes an: Simon Bamberger, Distriktsrabbiner in Aschaffenburg."

    
Markus Marx wurde zum Kultusvorstand gewählt (1913)  

Meldung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 14. November 1913: "Mittelsinn. Markus Marx ist zum Kultusvorstand gewählt worden."   

    
  
Berichte zu einzelnen Personen in der Gemeinde  

Zum Tod einer 105-jährigen Frau aus Mittelsinn (1882)  

Mitteilung im "Israelitischen Reichsboten" vom 8. September 1882: "In Altengronau wurde vergangene Woche eine Jüdin von Mittelsinn beerdigt, die das seltene Alter von 105 Jahren erreichte."    

 
Zum Tod des frommen Kaufmanns und Gemeindevorstehers Israel Herz (1897) 

Mittelsinn Israelit 14011897.jpg (121833 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Januar 1897: "Mittelsinn (Bayern), 7. Schewat. Schweres Leid ist über die hiesige israelitische Gemeinde gekommen. Der überall beliebte, allerseits verehrte Israel Herz weilt nicht mehr unter den Lebenden. Am Mittwoch Morgen besuchte er - wie er es Tag für Tag zu tun pflegte - die Synagoge. Hier wurde er von einem Schlaganfall betroffen, welchem er noch in der Nacht erlag. Sein Name als Wohltäter und Förderer guter Werke ist weit bekannt.
Talmidei Chochamim (Gelehrte) zu unterstützen, Arme zu speisen, edle Taten auszuüben, war seine größte Freude. Darum liebte und achtete ihn jedermann. Lange Jahre war er Vorstand der Gemeinde und Mitglied der politischen Gemeindeverwaltung. Trotzdem er als Kaufmann Tag für Tag vielfach beschäftigt war, so suchte er morgens oder abends und besonders am Schabbat Tora zu lernen. Gerne weilte er bei frommen und gelehrten Männern, um Worte der Tora zu hören und sein Leben danach einzurichten. Einem jeden war er Freund und Berater. Darum empfindet ein Jeder auch den Verlust des Dahingeschiedenen. Das bekundete sich bei seiner Lewija (Beerdigung). Die hiesige Gemeinde, viele Leute aus der Umgegend, die Herren Lehrer der protestantischen und katholischen Schule, der Bürgermeister, die Gendarmerie und Andere erwiesen dem Verstorbenen die letzte Ehre. Am Grabe sprach Lehrer Strupp und gab dem Schmerze beredten Ausdruck. - Möge der Schöpfer den trauernden Hinterbliebenen den lindernden Balsam des Trostes ins Herz legen, und der edle Charakter des Verstorbenen sei uns stets ein leuchtendes Vorbild zur Festhaltung an unserer heiligen Tora."

    
Daniel Kahn aus Mittelsinn wird Lehrer in Zeilitzheim (1923)      

Mitteilung in den "Mitteilungen des Israelitischen Lehrervereins für Bayern" vom 3. August 1923: "Nach Zeilitzheim wurde Lehrer Daniel Kahn aus Mittelsinn berufen".   

  
Zum Tod des aus Mittelsinn stammenden Samuel Marx (gestorben in Miltenberg 1927)
   
Anmerkung: Der im Text genannte Lehrer Samuel Gundersheimer ist am 10. Juli 1883 in Mittelsinn geboren. Er war von 1903 bis 1907 Lehrer in Zeitlofs, von wo er 1907 nach Hammelburg wechselte, dort allerdings nur einige Monate blieb; anschließend (ab 1908) war er bis 1922 in Kleinheubach; 1922 wurde er Lehrer (Hauptlehrer) in Bad Brückenau. Genealogische Informationen https://www.geni.com/people/Samuel-Gundersheimer/6000000004988240003). Gundersheimer starb am 26. September 1966 in Philadelphia, PA/USA.     

Miltenberg Israelit 26051927.jpg (83878 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Mai 1927: "Miltenberg, 20. Mai (1927). Am vergangenen Sonntag wurde Samuel Marx unter starker Anteilnahme der jüdischen und nichtjüdischen Bevölkerung zu Grabe geleitet. Der Verstorbene, der ein Alter von 72 Jahren erreichte, entstammte einer guten jüdischen Familie aus Mittelsinn und kam schon in jungen Jahren hierher, wo er Zeit seines Lebens die Ideale des überlieferten Judentums hochhielt. Am Grabe zeichnete Herr Lehrer Heß ein Lebensbild des Dahingeschiedenen, dankte im Namen der Kultusgemeinde dem treuen Mitglied und langjährigen Vorstand für die erwiesenen Dienste und richtete herzliche Trostworte an die Hinterbliebenen. Sodann nahm Herr Hauptlehrer Gundersheimer - Brückenau im Namen der Verwandten in innigen Worten von dem geliebten Oheim Abschied. Ein treues Andenken wird dem Verblichenen hier stets bewahrt bleiben. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."  

   
Markus Strauß wird als Gemeindevorstand wiedergewählt - Israel Gundersheimer feiert den 80. Geburtstag - Löb Kahn feiert den 76. Geburtstag (1934)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Dezember 1934: "Mittelsinn, 3. Dezember (1934). Bei der am 25. dieses Monats stattgefundenen Gemeindewahl wurde der seitherige Vorstand, Herr Markus Strauß, wiedergewählt. - Am 26. dieses Monats feierte das älteste Gemeindemitglied unserer Gemeinde, Israel Gundersheimer, seinen 82. Geburtstag. Derselbe erfreut sich seltener Rüstigkeit und besucht täglich seinen Gottesdienst. Ferner feiert am 7. Dezember unser Mitglied Löb Kahn seinen 76. Geburtstag. Möge ihm in unserer Gemeinde ein schöner Lebensabend beschieden sein. (Alles Gute) bis 120 Jahre."       

 
  
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen   
Verlobungsanzeige von Ludwig Stein und Bertel geb. Rosental (1936)  

Mittelsinn Israelit 19111936.jpg (24639 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. November 1936: "Gott sei gepriesen. Bertel Rosenthal - Ludwig Stein. Verlobte. Mittelsinn Unterfranken - Markt Berolzheim / Mittelfranken - Thüngen."  

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge        
    
Eine ältere Synagoge stand in der früheren Brunnenstraße am Auerbach (heute: Auerbachstraße) auf einem ehemals dem Juliusspital gehörenden Grundstück. Sie bestand mindestens seit 1744. In den 1860er-Jahren sollte die Synagoge renoviert werden. Die jüdische Gemeinde sammelte hierfür Gelder und konnte eine Kollekte in umliegenden Gemeinde durchführen. Das Geld reichte jedoch nicht zur Reparatur aus. Schließlich setzte ein starker Wolkenbruch 1867 dem Gebäude derart zu, dass es aufgegeben wurde.   
 
1868 erwarb die Gemeinde ein ehemaliges Forsthaus und wollte es zu einer Synagoge umbauen. Manche Hürden waren bis zur Bauausführung zu überwinden - ab Sommer 1870 konnte schließlich gebaut werden. Am Wochenende des 20.-22. Oktober 1871 war die Einweihung der Synagoge. Im Synagogengebäude befanden sich neben der Synagoge auch Räume der Schule mit der Lehrerwohnung (Fellenbergstraße 12). 
   
Über einzelne Gottesdienste und Veranstaltungen in der Synagoge in Mittelsinn gibt es nur wenige Berichte. Aus dem Jahr 1884 liegt ein solcher über eine Montefiore-Feier mit Festgottesdienst vor:

Mittelsinn Israelit 06111884.jpg (66072 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. November 1884: "Mittelsinn. (Unterfranken). 8. Cheschwan (= 27. Oktober 1884). Nach dem in diesem geschätzten Blatte aufgestellten Programme fand heute Nachmittag für die Montefiore-Feier Festgottesdienst in der hiesigen Synagoge statt. Die Festrede hielt Herr Lehrer Strupp, in welcher er Sir Moses Montefiore mit Abraham verglich, der die schützende Heimat verlassen, die Beschwerden der Reise nicht scheute, hinauszog und Altäre für Gott erbaute und so ein Segen für die Menschheit wurde. - Indem Redner noch die hervorragendsten Taten des edlen Jubilars hervorhob, wies er am Schlusse seiner Rede daraufhin, dass dieser seltene Mann stets den Grundsatz bewährte ... den Wandel in Gottes Wegen. Mit dem Gebete: der Allmächtige möge diesem Edlen noch viele Jahre hinzufügen, schloss die würdige und erhebende Feier." 
zu Sir Moses Montefiore vgl. Wikipedia-Artikel   

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge und die Ritualien völlig zerstört. Auch der Gebäudeteil, in dem sich die Synagoge befand, wurde schwer beschädigt. 
   
Nach 1945 blieb vom Synagogengebäude (nach dem Abbruch 1959) im Bereich der ehemaligen Synagoge nur ein Mauerrest erhalten; der Bereich der ehemaligen Schule mit der Lehrerwohnung blieb großenteils erhalten (Gebäude Fellenbergstraße 12). Der gesamte Komplex ist jedoch völlig neu gestaltet. An Stelle der Synagoge wurde ein Wohnhaus erstellt (Fellenbergstraße 14). 
    
Am Gebäude gegenüber ist eine Gedenktafel mit folgendem Text angebracht: "Gegenüber stand einstmals die Synagoge der jüdischen Gemeinde Mittelsinn. Zur Erinnerung und Mahnung".  
   
Adresse/Standort der SynagogeFellenbergstraße 14 (frühere "Judengasse")
      
     

Fotos 

Das Synagogengebäude
(Quelle: Website der Gemeinde Burgsinn)
Mittelsinn Synagoge 100.jpg (39184 Byte)
   Das Synagogengebäude im Jahr 1931; der Betsaal war im rechten Gebäudeteil;
 im linken war die jüdische Schule und die Lehrerwohnung 
      
     

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte   

Juli 2013: Besuch von Nachkommen der früheren jüdischen Familie Gundersheimer in Mittelsinn  
Artikel von "jg" in der "Main-Post" vom 4. Juli 2013: "Jüdische Spurensuche. Alan Scheimer ist mit seiner Familie von Pennsylvania (USA) nach Mittelsinn gekommen, um nach den Wurzeln seiner Vorfahren zu suchen..."  
Link zum Artikel in der Main-Post  -  auch eingestellt als pdf-Datei     
 
Juni 2019: Die Gemeinde beteiligt sich am Projekt "DenkOrt Aumühle"  
Artikel von Jürgen Gabel in der "Main-Post" vom 27. Juni 2019: "Mittelsinn. ...
Die Gemeinde Mittelsinn beteiligt sich auch am Projekt DenkOrt Aumühle, zu welchem alle Gemeinden und Städte Unterfrankens mit jüdischen Wurzeln aufgerufen sind. Der aus Eichenbalken gefertigte Holzkoffer ist fertig und jetzt werde der Inhalt der Gedenktafel kreiert. Das Hinweisschild und das imaginäre Gepäckstück, der Fluchtkoffer, werden vor der vormaligen Sparkassenfiliale platziert, Dieser Ort liegt genau gegenüber der ehemaligen jüdischen Synagoge in der Fellenbergstraße 12, stellte Bürgermeister Peter Paul fest. 1871 sei die Synagoge eingeweiht worden und um die Jahrhundertwende lebten 152 jüdische Ortsbürger in Mittelsinn. So bildete die Sinngrundgemeinde damals eine der größten jüdischen Gemeinden der Region. 1933 reduzierte sich diese Zahl auf 105 Personen, während bis 1939 alle Juden Mittelsinn verlassen hatten..."
Link zum Artikel      Link zum Projekt "DenkOrt Aumühle" 
 

   
     

Links und Literatur 

Links: 

bulletWebsite der Marktgemeinde Burgsinn (Verwaltungsgemeinschaft Burgsinn) mit Seite zur jüdischen Geschichte in Mittelsinn 

Literatur:  

bulletBaruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979 S. 368-369.
bulletIsrael Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 92.
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany - Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 515-516.
bulletMSP Publikation 01.jpg (23157 Byte)Leonhard Scherg: Jüdisches Leben im Main-Spessart-Kreis. Reihe: Orte, Schauplätze, Spuren. Verlag Medien und Dialog. Haigerloch 2000 (mit weiterer Literatur). S. 35-36
bulletHildegard Krämer: Beiträge zur jüdischen Geschichte in Mittelsinn in der Website der Gemeinde Burgsinn: 
Jüdisches Leben in Mittelsinn   und Die Synagoge in Mittelsinn 
bulletDirk Rosenstock: Die unterfränkischen Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13. Würzburg 2008. S. 94-95. 
bulletMartina Hartmann-Menz:  Neumarkt Nummer 8 in Hadamar. Ein Haus und seine Bewohner in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Spiegel der Devisen- und Entschädigungsakten. Dokumentation 2020. Eingestellt als pdf-Datei.      
Hinweise zur Lebensgeschichte von Frieda Kahn geb. Strauß (geb. 6. August 1897 in Mittelsinn); Markus Strauß (geb. 28. Dezember 1893 in Mittelsinn, verheiratet mit Henriette/Hedwig geb. Kahn; die beiden betrieben in Mittelsinn ein "Gemischtwarengeschäft"; Markus Strauß war im Vorstand der jüdischen Gemeinde); die Schwester von Henriette war Rosa Kahn aus Hadamar, die häufig in Mittelsinn war und auch im Geschäft mitarbeitete. Die Autorin ist dankbar für weitere Informationen zur Familiengeschichte Kahn/Strauß: Kontakt über hartmann_menz@gmx.de.   

  
   


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Mittelsinn Lower Franconia.  The community was probably founded in the early 18th century and numbered 162 in 1869 (total 1.033), thereafter declining to 105 in 1933. The community maintained a synagogue and a Jewish public school. In riots following the Austrian Anschluss (13 March 1938), the synagogue and Jewish stores were damaged. Most of the Jews (88) left soonafter, 61 of them moving to Frankfurt. 
     
     

                   
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Stand: 30. Juni 2020