Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Sprendlingen (Stadt Dreieich, Kreis Offenbach)
Jüdische Geschichte / Synagoge 

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletDas rituelle Bad in Sprendlingen (Hellgasse 15)  
bulletFotos / Darstellungen  
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte    
bulletLinks und Literatur  

 
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)   
   
In Sprendlingen bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/42. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Die erste Erwähnung eines Juden am Ort liegt aus den Jahren 1563/64 vor, als "Seligmann, Jud zu Sprendlingen" in den Akten der Grafen von Isenburg genannt wird. Weitere Erwähnungen jüdischer Einwohner gibt es in den Jahren 1699 (Schlom, Salomon, Schmay), 1765 und 1771. 1793 wird "Jud Beretz" beziehungsweise "Perez Ruben" genannt, bei dem es sich vermutlich um einen Juden sephardischer Herkunft handelte.    
     
Die Zahl der jüdischen Einwohner entwickelte sich im 19. Jahrhundert wie folgt: 1807 13 jüdische Familien, 1831 55 jüdische Einwohner, 1861 106 (4,5 % von insgesamt 2.368 Einwohnern), 1871 112 (4,2 % von 2.650), 1880 82 (2,5 % von 3.217), 1890 89 (2,4 % von 3.634), 1900 77 (1,8 % von 4.270; gemeinsam mit den in Neu-Isenburg lebenden jüdischen Einwohnern, die der Gemeinde Sprendlingen angeschlossen waren: 120 Gemeindeglieder), 1910 66 (1,1 % von 6,117). 
 
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule, ein rituelles Bad (zugänglich, siehe Pressebericht vom Oktober 2010 unten) und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (vgl. Ausschreibungen der Stelle unten). Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk Offenbach. 
  
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Julius Marx (geb. 5.8.1895 in Sprendlingen, vor 1914 in Osnabrück wohnhaft, gef. 18.10.1916) und Max Strauss (). Ihre Namen stehen auf den Gedenktafeln für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges im kommunalen Friedhof.    
  
Von den jüdischen Familien / Gewerbebetrieben im Besitz jüdischer Personen / Familien sind vor allem zu nennen: Manufakturwarengeschäft Familie Emil Bendheim (Darmstädter Straße 2), Manufakturwaren und Metzgerei Julius Bendheim (Kanonenstraße 4), Manufakturwarengeschäft Finkelstein (Waldstraße 4), Konfektion und Schneiderei Finkelstein (Friedrichstraße 2), Manufakturwaren Familie Fürth (Bahnhofstraße 3), Metzgerei Goldschmidt (Hauptstraße 42), Viehhandlung Hess (Hauptstraße 58-60), Metzgerei Marx (Hauptstraße 4/6), Bäckerei Morgenstein (Eisenbahnstraße 1), Schreinerei Morgenstein (Kanonenstraße 9), Manufakturwaren Morgenstern (Hauptstraße 8), Lebensmittel und Tabakwaren Pappenheimer (Hauptstraße 1), Schuhmacherei und Schuhgeschäft Strauss (Hauptstraße 70), Viehhandlung Strauss (Darmstädter Straße 6), Schreinerei Strauss (Hauptstraße 54/56), Manufakturwaren Strauss (Luisenstraße 2), Getreide und Futtermittel Wolf (Darmstädter Straße 10).   
 
Um 1924, als noch 90 Personen zur jüdischen Gemeinde gehörten (1,24 % von insgesamt ca. 7.200 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Jonas Goldschmidt, Emil Bendheim, Leopold Kaufmann. Als Kultusbeamter (Vorbeter und Schochet) war (bereits seit mindestens 1910) Hirsch Quiat (= Hermann Kwiat, geb. 1882, war ledig; am 4. April 1925 nach Egelsbach verzogen, 1938 nach Südamerika emigriert) tätig. An der Volksschule des Ortes wurde der Religionsunterricht durch die Lehrer Leopold Kaufmann in Sprendlingen, Fräulein Nathan und Lehrer Heymann (Neu-Isenburg) erteilt. An jüdischen Vereinen bestanden ein Pietätsverein der Israelitischen Gemeinde Sprendlingen (Chewra Kadischa, 1924 42 Mitglieder, Leitung Leopold Kaufmann, 1932 Leitung Viktor Wolf) und eine Ortsgruppe des Centralvereins (1924 34 Mitglieder, Leitung Leopold Kaufmann); 1934 (!) kam noch ein Jüdischer Jugendbund dazu (unter Vorsitz von Alfred Fürth). 1932 waren die Vorsteher Leopold Kaufmann (1. Vors.) und Emil Bendhein (2. Vors.). Als Kantor und Schochet war Berthold Schwarz angestellt. Die im Schuljahr 1931/32 14 jüdischen Kinder hat weiterhin Lehrer Kaufmann unterrichtet. Die in Neu-Isenburg lebenden jüdischen Personen (1932 ca. 150) gehörten immer noch offiziell zur Gemeinde in Sprendlingen.   
 
1933 lebten 99 jüdische Personen in Sprendlingen (1,2 % von 7.855). In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert (es emigrierten nach Nordamerika 32 Personen, Südamerika 7, Palästina 4, England 7, Niederlande 4, Frankreich 4, Dänemark 1, Polen 3 Personen). Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge zerstört (s.u.), jüdische Männer in das KZ Buchenwald verschleppt. Von ihnen wurde Julius Bendheim während der KZ-Zeit am 26.11.1938 erschlagen. 1939 wurden noch 25 jüdische Einwohner gezählt. In diesem Jahr sind noch neun Personen nach England und Brasilien ausgewandert. Am 5. Februar 1942 - vor Beginn der Deportationen - gab es noch 17 jüdische Einwohner. Von ihnen wurden 16 in diesem Jahr "nach dem Osten" deportiert. Der letzte jüdische Einwohner wurde 1943 in ein KZ eingeliefert.     
  
Von den in Sprendlingen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945", verglichen mit den Namen auf dem Gedenkstein im jüdischen Friedhof): 
Edith Bendheim (1929), Flora Bendheim geb. Flörsheimer (1897), Julius Bendheim (1892), Kurt Arthur Bendheim (1924), Rosa Brand geb. Strauss (1877), Gisella (Gitella) Cahn (1895), Selma Cahn (1892), Frieda Fässler geb. Strauss (1890), Abraham Finkelstein (1871), Gitta Flörsheim geb. Adler (1872), Erna Henzinski (1922), Hulda (Hilda) Henzinski geb. Finkelstein (1897), Moses Sindel Henzinski (1897), Daniel Hess (1864), Regina Hess geb. Strauss (1880), Berta Hirsch geb. Goldschmidt (1868), Henriette (Jettchen) Hirschmann geb. Strauss (1884), Hilda Kaufmann geb. Sonneborn (1877), Lehrer Leopold Kaufmann (1877), Isaak Morgenstern (1874), Lina Morgenstern (1867), Albert Pappenheimer (1889), Alfred Pappenheimer, (1928), Ilse Pappenheimer (1921), Theresia Pappenheimer geb. Kahn (1895), Albert Strauss (1883), Betty Strauss geb. Kares (1884), Erika Strauss (1925), Gustav Strauss (1885), Johanna Strauss (1886), Tilly Wolf geb. Landau (1895).  
Weitere Angaben zu den aus Sprendlingen deportierten Personen siehe die Informationstafel am jüdischen Friedhof, die 2016 aufgestellt wurde (pdf-Datei).   
  
Hinweis: in einzelnen Fällen kann es zu Verwechslungen mit Sprendlingen (VG Sprendlingen-Gensingen, Landkreis Mainz-Bingen) kommen.     
   
   

   
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde        
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer 
Ausschreibungen der Lehrerstelle 1869/70 / 1878 / 1892 / 1900/01 / 1903 / 1908 / 1929    

Sprendlingen AZJ 02021869h.jpg (46425 Byte)Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 2. Februar 1869: "Offene Lehrerstelle 
in Sprendlingen bei Frankfurt am Main. 
Die Stelle eines Lehrers, Vorbeters und Schächters in der hiesigen israelitischen Gemeinde ist erledigt. Das Einkommen beträgt außer Akzidenzien als Vorbeter und mindestens 150 Gulden Schächtergebühren, 250 Gulden nebst freier Wohnung. Qualifizierte unverheiratete Bewerber wollen sich unter Vorlage ihrer Zeugnisse alsbald an den unterzeichneten Vorstand wenden. 
Für den Vorstand: Isaac Stern."
   
 
Sprendlingen Israelit 23111870h.jpg (28399 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. November 1870: "Lehrer gesucht
In der Gemeinde zu Sprendlingen, Kreis Offenbach am Main, ist die Stelle eines Religionslehrers, Vorsängers und Schächters vakant. Fixer Gehalt 250 Gulden, freie Wohnung und Feuerung; Aussicht zu nicht unbedeutender Gehaltserhöhung. Unverheiratete Bewerber wollen unter Einreichung ihrer Zeugnisse sich melden beim Vorstand."
 
Sprendlingen Israelit 27031878h.jpg (20397 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. März 1878: "Die Stelle eines israelitischen Religionslehrers, Vorsängers und Schächters in Sprendlingen bei Langen soll besetzt werden. Gehalt 500 Mark ohne die Nebeneinkünfte fürs Schächten und sonstige Emolumente. Der Vorstand J. Stern."
  
Sprendlingen Israelit 18091878h.jpg (47377 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. September 1878: "Die Gemeinde Sprendlingen bei Frankfurt am Main sucht zum baldigen Antritt einen Religionslehrer, Vorbeter und Schächter. 
Gehalt 600 Mark fix nebst freier Wohnung im Gemeindehaus. 
Nebeneinkünfte 230 Mark für Schächten und sollte derselbe auch borschen können, würde es ebenfalls von Nutzen sein. Da in der Umgebung an mehreren Orten ebenfalls kein Lehrer ist, so ist einem tätigen Lehrer die Gelegenheit geboten, sich einen nicht unbedeutenden Nebenverdienst zu erwerben. 
Ein verheirateter Mann ohne sehr große Familie hat den Vorzug. Polnische Lehrer brauchen sich nicht zu melden. Der Vorstand J. Stern."
 
 
Sprendlingen Israelit 04021892h.jpg (31360 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Februar 1892: "Die hiesige israelitische Religionslehrer-Stelle, verbunden mit Vorbeter und Schochet, soll auf Pessach besetzt werden. Gehalt 500 Mark nebst freier Wohnung im Gemeindehaus. Das Schächten trägt nebenbei 200 Mark und mehr ein, je nachdem sich derselbe bemüht. 
Sprendlingen bei Frankfurt am Main. J. Stern, Vorsteher."
 
Sprendlingen OF Israelit 09081900.jpg (59964 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. August 1900: "In hiesiger Gemeinde soll durch meinen Weggang die Kantor-, Schächter- & Lehrerstelle, welche mir bei freier Wohnung Mark 1.200 ca. einbrachte, von einem unverheirateten Bewerber zum 1. September neu besetzt werden. Meldungen an 
J. Stern, Vorsteher, Sprendlingen bei Offenbach am Main. 
Nachbemerkung. Zu jeder weiteren Auskunft bin ich gerne bereit J. Wolkowitz, Lehrer." 
 
Sprendlingen OF Israelit 05111900.jpg (70264 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. November 1900: "In hiesiger Gemeinde ist die Kantor-, Lehrer- und Schächterstelle mit einem fixen Gehalt von 600 Mark nebst freier Wohnung im Gemeindehaus, sowie ca. 600 Mark Nebenverdienst, für die der Vorstand jedoch nicht garantiert, sofort zu besetzen. Reflektanten wollen sich unter Beifügung ihrer Zeugnisse, sowie Lebenslauf wenden an 
Isaac Stern, Vorsteher, Sprendlingen, Kreis Offenbach am Main. 
Nachbemerkung: Reisespesen werden nur dem Gewählten vergütet." 
 
Sprendlingen Israelit 10011901h.jpg (36813 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Januar 1901: "In hiesiger Gemeinde ist per sofort die Stelle eines Religionslehrers, Kantors und Schächters zu besetzen. Gehalt 600 Mark nebst ca. 600 Mark Nebenverdienst bei freier Wohnung. Reflektanten wollen sich gefälligst wenden an 
Isaac Stern, Vorsteher, Sprendlingen Kreis Offenbach. 
Nachbemerkung: Bezüglich der Nebenverdienste wollen sich Bewerber an den Amtsvorgänger Herr Israel Wolkowitz, Neuß am Rhein, wenden. Reisespesen werden nur dem Gewählten vergütet."
    
Sprendlingen Israelit 18071901.jpg (49784 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Juli 1901: "Wir suchen sofort einen israelitischen Lehrer, Vorbeter und Schochet. Einkommen 600 Mark Fixum; Nebenverdienst 600 bis 700 Mark, Reisespesen werden nur dem Gewählten vergütet. Unverheirateten kann Logis im Gemeindehaus gegeben werden. Baldige Anmeldungen an 
J. Stern, Vorsteher, Sprendlingen bei Frankfurt am Main".
  
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10.Juni 1903
"Die hiesige Lehrer-, Schochet- und Kantorstelle 
ist sofort zu besetzen. Gehalt 600 Mark und 400- bis 500 Mark Nebeneinkommen. Für ledige Bewerber - Wohnung im Gemeindehaus. Reflektanten wollen sich wenden an den 
Vorstand der Israelitischen Gemeinde 
Sprendlingen bei Frankfurt am Main

J. Stern, Sprendlingen, 8. Juni (1903)."     
 
Ausschreibung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 12. Juni 1903
"Sprendlingen bei Frankfurt am Main. Lehrer, Schächter und Vorbeter. Gehalt 600 Mark. Nebeneinkommen 400-500 Mark und freie Wohnung für ledige Bewerber. Meldung an den Vorstand."    
  
Sprendlingen Israelit 07051908.jpg (67818 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Mai 1908
"Die hiesige  
Vorbeter-, Schochet- und Religionslehrerstelle 
ist per sofort neu zu besetzen. Gehalt 600 Mark Fixum und ca. 500-600 Mark Nebeneinnahmen. Nur ledige Herren wollen ihre Offerten nebst Zeugnisabschriften an den Unterzeichneten alsbald einsehenden. 
Bei eventuellen Probevorträgen wird nur den Gewählten Reisevergütung erstattet. 
Sprendlingen bei Frankfurt am Main. 
Der Vorstand Emil Bendheim.
   
Sprendlingen Israelit 28051908.jpg (49455 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Mai 1908: Text wie oben.
 
Sprendlingen OF 21031929.jpg (44170 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. März 1929
"In unserer Gemeinde ist sofort die Stelle des 
Kultusbeamten
 
(Chasan und Schochet) zu besetzen. Bewerber belieben sich an den unterzeichneten Vorsteher zu wenden. 
Der Vorstand der israelitischen Gemeinde Sprendlingen bei Frankfurt am Main. 
i.A. Kaufmann."  
Anmerkung: auf die Ausschreibung von 1929 hin meldete sich erfolgreich Berthold Schwarz (war von 1929 bis zu seinem Tod 1934 Lehrer in Sprendlingen)  

   
Lehrer Salomon wechselt nach Gießen (1907)   

Sprendlingen Frf IsrFambl 04101907h.jpg (14846 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 4. Oktober 1907: "Gießen. Lehrer Salomon in Sprendlingen erhielt das Dekret an das Realgymnasium und die Oberrealschule zu Gießen und Belassung in der Kategorie der Volksschullehrer."

   
Über Lehrer Leopold Kaufmann (1877 - ermordet in Auschwitz)  

Leopold Kaufmann ist am 21. Juni 1877 in Bisses geboren. Er war als Lehrer insbesondere in Angenrod (um 1905/05), Birkenau (um 1912), danach in Sprendlingen tätig (vor 1915 bis 1938). Er war verheiratet mit Hilda geb. Sonneborn (geb. 16. Mai 1877 in Wölfersheim). Die beiden hatten fünf Kinder, die alle vor den Deportationen in die USA emigrieren konnten. Familie Kaufmann wohnte in Sprendlingen in der Rathausstraße 8.  
Am 1. August 1938 ist das Ehepaar Kaufmann nach Frankfurt verzogen. Beide wurden nach der Deportation im KZ Auschwitz ermordet.  

     
Über Lehrer Berthold Schwarz (1888 - 1934) 
  
Berthold Schwarz ist am 16. Juli 1888 in Neuheusel / Ungarn geboren. Er war verheiratet mit Sidonie geb. Mittelmann (geb. 1. April 1897 in Pappa / Ungarn), Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Gerda (geb. 1922) und Siegfried (geb. 1925). Familie Schwarz lebte zunächst im ostfriesischen Emden und kam erst Mitte 1929 nach Sprendlingen, wo Berthold Schwarz als Vorbeter und Schochet tätig war. Er starb am 24. Januar 1934 in Sprendlingen. Seine Frau Sidonie ist mit den beiden Kindern am 31. Mai 1937 nach Frankfurt verzogen. Alle drei konnten noch in die USA emigrieren.  .        

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Februar 1934: "Sprendlingen (Kreis Offenbach), 12. Februar (1934). Am 24. Januar starb nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenen Leiden im Alter von 45 Jahren der Kantor und Schochet unserer Gemeinde, Berthold Schwarz. Kaum 5 Jahre war es uns vergönnt, den Dahingeschiedenen in unserer Mitte wirken zu sehen. Mit den wunderbaren Stimmmitteln, die seiner Kehle zur Verfügung standen, verstand er es, die Zuhörer begeisternd zu höchsten Andacht emporzureißen. Zu der aufsteigenden Entwicklung, in der sich unsere Gemeinde befindet, hat auch Berthold Schwarz sein Teil dazu beigetragen. Möge Gott auch weiterhin die Herzen edler Frauen und Männer sich bereitfinden lassen, der jungen Witwe und den Kindern mit rat und Hilfe zur Seite zu stehen. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."           

     
     
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
Isaak Stern, 25 Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr und 50 Jahre Gemeindevorsteher wird ausgezeichnet (1904)    

Sprendlingen OF FrfIsrFambl 24061904h.jpg (47029 Byte) Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 24. Juni 1904: "Sprendlingen, Kreis Offenbach. Am Sonntag feierte die hiesige Freiwillige Feuerwehr das Fest ihres 25-jährigen Bestehens. Unserem Glaubensgenossen, Herr Isaak Stern, der noch einzig lebende Gründer der Wehr, wurde vom Großherzog das Ehrenzeichen für 25-jährigen treuen Dienst verliehen. Der Jubilar wurde durch eine Ansprache des Vertreters des Großherzogs, Kreisrat vom Homberg, besonders ausgezeichnet. Herr Stern wird außerdem in kürzer Zeit sein 50-jähriges Amtsjubiläum als 1. Vorsteher der israelitischen Gemeinde feiern können."  
Anmerkung: Isaak Stern ist am 26. Juni 1826 geboren und am 8. März 1916 in Sprendlingen gestorben. 

   
Zum Tod des aus Sprendlingen stammenden Lehrers Bernhard Goldschmidt - 36 Jahre Lehrer und Vorbeter in Lübeck (1924)   
Anmerkung: Bernhard Goldschmidt ist am 7. März 1855 in Sprendlingen geboren und am 7. Dezember 1924 in Lübeck gestorben. Er war ein Sohn von Nathan Goldschmidt und der Karoline (Giedel) Mindel geb. ?. 
Weitere genealogische Informationen: http://www.geni.com/people/Bernhard-Goldschmidt/6000000007420777293        

Sprendlingen Israelit 18121924h.jpg (208071 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Dezember 1924: "Lübeck, 7. Dezember (1924). Ein seltener Mensch und Jehudi war Lehrer B. Goldschmidt, der von uns gegangen ist, nachdem er 36 Jahre in der hiesigen Gemeinde treu und gewissenhaft wie selten einer seines Amtes gewaltet hatte. Eine Vielseitigkeit, wie man sie selten bei einem Lehrer findet, hat Goldschmidt ausgezeichnet. Er war der Lehrer an der hiesigen Religionsschule, er war Vorbeter der Gemeinde, ein ausgezeichneter Baal Kaureh und Baal Taukeah, ein hervorragender Mauhel (Beschneider), peinlich gewissenhafter Sekretär aller Gemeindeinstitutionen und der Gemeindehasse, aber auch Freund und Berater aller Gemeindemitglieder in jeder nur vorkommenden Angelegenheit, er war Hausvater im israelitischen Altersheim, in welchem die Insassen seine ganze väterliche Fürsorge wohltuend spürten, er war nicht zuletzt ein großer Ben Tauroh ('Sohn der Tora' = Gelehrter). In jedem einzelnen Amt war er so ganz bei der Sache, als hätte er sonst keinerlei Obliegenheiten. Alles, was er tat, trug den Stempel der Gottesliebe zur Ehre Gottes. So waltete Lehrer Goldschmidt fast 40 Jahre seines segensreichen Amtes. Aufrichtigste Freundschaft und selten treue Anhänglichkeit verband ihn mit dem Hause unseres unvergesslichen Rabbiners Dr. Salomon Carlebach. Begreiflich war daher die selten große Teilnahme und die vielseitige Trauer, die bei seinem Tode zum Ausdruck kam. Es war eine imposante Trauerkundgebung bei seiner Beerdigung. Herr Rabbiner Dr. Winter sprach namens der israelitischen Gemeinde und beklagte den unersetzlichen Verlust, den die Gemeinde durch den Heimgang dieses seltenen Mannes erlitten. Herr Rechtsanwalt Dr. Landau gab in bewegten Worten namens des Vorstandes und der Schulverwaltung der israelitischen Gemeinde dem Schmerze der Gemeindeverwaltung Ausdruck. Herr Oberbibliothekar Dr. Moritz Stern, ein Schwager des Heimgegangenen, sprach namens der Familie. Namens der großen Zahl hiesiger und auswärtiger Schüler sprach Herr Schuldirektor Dr. Josef Carlebach, an dessen Seite der Verstorbene während seiner zweijährigen hiesigen rabbinischen Amtstätigkeit in Liebe und Freundschaft gestanden. Um dem Heimgegangenen eine besondere Ehrung zuteil werden zu lassen, trugen dann Männer der Chewroh Kadischo den Oraun (Sarg) durch die feierlich beleuchtete Synagoge hindurch auf dem Synagogenhof, auf welchem die derzeitigen Schüler und Schülerinnen Aufstellung genommen hatten. Ein großes Trauergefolge gab dann dem Heimgegangenen das letzte Geleite. In Moisling auf dem Friedhofe sprach noch Herr Rabbiner Donat im Namen der Kollegen und Herr Simson Carlebach gab dem verehrten Freunde namens der Chewroh Kadischoh, deren treues Mitglieder er 34 Jahre lang gewesen, den letzten Abschiedsgruß. In der Trauerwoche gab sein Sohn, Lehrer Moritz Goldschmidt in Aurich, nochmals ein herrliches Lebensbild seines teuren Vaters, welches in dem Versprechen gipfelte, dass seine Kinder allezeit dem Ideale des Vaters treu bleiben werden."
     
Sprendlingen OF Israelit 01011925h.jpg (75209 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Januar 1925: "Sprendlingen, Kreis Offenbach, 23. Dezember (1924). In Ergänzung des in der letzten Nummer des 'Israelit' gebrachten Berichtes über das Hinscheiden des Lehrers Bernhard Goldschmidt in Lübeck sei noch darauf hingewiesen, dass Goldschmidt ein Kind unserer Gemeinde war. Wenn auch Jahrzehnte beruflicher Wirksamkeit im Dienste des Judentums ihn an der Küste der Ostsee Wurzel fassen ließen, so zog es ihn doch immer wieder hin nach der Stätte seiner Kindheit. Mit banger Sorge verfolgte er die religiöse Entwicklung seiner Heimatgemeinde, und mit freudiger Genugtuung erfüllte ihn die Tatsache, dass man in Sprendlingen an den Prinzipien des gesetzestreuen Judentums festhielt und nicht gleich anderen Landgemeinden religiösem Indifferentismus und Nihilismus Tür und Tor öffnete. Es mögen ihn wohl bereits schon Todesahnungen erfüllt haben, als er den lange gehegten Entschluss ausführte, den vergangenen Rausch-haschonoh (Neujahrsfest) an der Stätte zu verbringen, wo Vater und Großvater ihre Gebete zum Vater der Barmherzigkeit (= Gott) gerichtet. Unvergesslich werden uns die Worte sein, die er an die tief ergriffene Gemeinde richtete, die ausklangen in den Ruf 'Hineni' – 'Ich bin bereit!', den Inhalt seines gotterfüllten Lebens in prägnantester Kürze zusammenfassend und der Heimatgemeinde das Höheziel eines echt jüdischen Gemeinwesens vor Augen stellend. Auch in Sprendlingen wird man des edlen Menschen und gottbegeisterten Juden Bernhard Goldschmidt nicht vergessen. Das Andenken an den Gerechten ist zum Segen."   
 
Links: Bernhard Goldschmidt (1855 Sprendlingen - 1924 Lübeck). Quelle: http://www.geni.com/people/Bernhard-Goldschmidt/6000000007420777293 
siehe auch Foto seines Sohnes Moritz Goldschmidt in einer Seite zu Aurich.    

       
       
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen  
  
Geburtsanzeige eines Sohnes von J. M. Weisbeker und Minnie geb. Rotschild (1930)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juli 1930: "Die am Heiligen Schabbat Chukkat mit Gottes Hilfe glückliche Geburt eines kräftigen Jungen zeigen in dankbarer Freude an 
J. M. Weisbeker und Frau Minnie geb. Rothschild
. Frankfurt am Main - Sprendlingen."    

 
Verlobungsanzeige von Kora M. Libmann und Meier Kaufmann (1933)  
 

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Februar 1933: "Gott sei gepriesen.  
Kora M. Libmann - Meier Kaufmann   Verlobte.   
Birkenau im Odenwald / Hanau am Main - Sprendlingen (Kr. Offenbach)  
im Monat Schewat 5693 - Februar 1933.  

             
Nach der Emigration: Verlobungsanzeige von Margot Fleischer und Alfred D. Furth (1944)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Aufbau" vom 11. Februar 1944: 
"Mr. and Mrs. Fred E. Fleischer announce the engagement of their daughter 
Margot
 
to Pfc. Alfred D. Furth  
son of Mrs. Rosa Furth  
(formerly Nürnberg, Scheveningen)  (formerly Sprendlingen, Frankfurt a.M.)   
Forest Hills, L.I. 102-13  68th Ave.   640 W. 153rd St."    

        
        
        
Zur Geschichte der Synagoge          
       
Zunächst dürfte ein Betraum in einem der jüdischen Häuser vorhanden gewesen sein.  
  
1830/31 wurde eine Synagoge erbaut, die vermutlich Anfang September 1831 eingeweiht werden konnte. 
   
An besonderen Ereignissen wird in der Folgezeit u.a. von der Einweihung einer Tora-Rolle im Jahr 1847 berichtet:  

Sprendlingen Synagoge 017.jpg (125970 Byte)Artikel in der "Großherzoglichen Hessischen Zeitung" vom 30. Oktober 1847: "Aus dem Kreise Offenbach, im Oktober. Obgleich es seit Eröffnung der Main-Neckar-Eisenbahn in unserem benachbarten Sprendlingen sehr ruhig und stille geworden ist (sc. der erste durchgehende Zug von Frankfurt nach Heidelberg fuhr auf der Strecke Ende Juli 1846), und man nur noch aus der Ferne, statt der früher dahinrollenden Eilwagen, Omnibus etc., das Getöse der vorbeifliegenden Lokomotiven oder Dampfwagen vernimmt, so war doch der 9. Oktober dieses Jahres ein vorzüglich beliebter Tag, besonders für die israelitische Einwohnerschaft. Es galt der festlichen Weihe einer Tora (nicht: Tara). Schon am frühen Morgen waren die Straßen teils durch ankommende Fremde, teils durch die Mitglieder des Toravereins und neugierige Einheimische ungewöhnlich belebt. Um 9 Uhr bildete sich der Festzug, an dem außer der israelitischen Einwohnerschaft auch der Gr. Dekan, die evangelischen Lehrer Sprendlingens, der Gr. Bürgermeister u.a. teilnahmen. Auf Einsender dieses machte das humane Benehmen der Orts- und Kirchenbehörde einen umso tieferen Eindruck, als man es gerade noch nicht überall findet. - In der Synagoge hielt der israelitische Lehrer eine auf die Festlichkeit bezügliche Rede. Der freie Vortrag eines Gemeindemitglieds sprach von Herzen zu Herzen. - Am Nachmittage versammelte sich ein großer Teil der Festteilnehmer bei einer Tanzbelustigung, wobei Referenten besonders wieder das musterhafte Betragen der Ortseinwohner gegen die anwesenden Auswärtigen erfreute". 

Das 60-jährige Bestehen der Synagoge wurde im September 1891 feierlich begangen. Darauf wies eine Anzeige in der lokalen Presse hin:  

Sprendlingen Synagoge 015.jpg (101998 Byte)Anzeige im "Langener Wochenblatt" vom 6. September 1890:  "Wir erlauben uns zu dem im Gasthaus 'Zur Sonne' am 29. September dieses Jahres stattfindenden Festball ergebenst einzuladen. Das Comitee
Für koschere Küche ist bestens gesorgt.   
Einladung zur 60-jährigen Jubiläumsfeier der Synagoge Sprendlingen verbunden mit Großem Israelitischen Festball!  
Hierdurch erlauben wir uns ergebenst anzuzeigen, dass wir auf Montag, den 29. September laufenden Jahres, das 60-jährige Jubiläum der Synagoge feiern, und gleichzeitig einen Großen Israelitischen Festball im Gasthaus 'Darmstädter Hof' abhalten, wozu ergebenst einladet. Das Ballkomitee."    

1904 waren drei Torarollen - vermutlich aus der Synagoge - auszubessern:  
   
Drei Torarollen aus der Gemeinde sind auszubessern (1904)       

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Mai 1904: "In hiesiger Gemeinde sind 
3 Thorarollen 
auszubessern
. Reflektanten wollen sich wenden an 
J. Stern,
Vorsteher der israelitischen Gemeinde Sprendlingen (Kreis Offenbach)."          

    
1931
wurde mit großem finanziellen Aufwand für die Gemeinde die Synagoge umfassend renoviert. Anlass war die bevorstehende Hundertjahrfeier der Synagoge, die Anfang September 1931 gefeiert werden konnte. 
  
100-jähriges Bestehen der Synagoge (1931)  

Sprendlingen OF Israelit 10091931.jpg (99422 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. September 1931: "Sprendlingen (Kreis Offenbach), 7. September (1931). Unsere unter großen finanziellen Opfern renovierte Synagoge kann in diesem Jahre auf ihr 100-jähriges Bestehen zurückblicken. Am vergangenen Schabbat (gemeint wohl Samstag, 5. September 1931), dem Tage, an dem vor 100 Jahren die Einweihung stattgefunden hatte, konnte sie ihrer Bestimmung wieder zugeführt werden. Schon am Freitagabend hatte sich die gesamte Gemeinde, Männer und Frauen, in festlicher Stimmung im Gotteshause zusammengefunden. Unter der Leitung des Herrn Kantor Schwarz brachte der Kinderchor mehrere Gesänge in prächtiger Weise zu Gehör. Der erste Vorsteher, Herr Lehrer Kaufmann, gedachte der Väter, die im Jahre 1831, auch einem Jahre wirtschaftlicher Not und Bedrängnis, unser Gotteshaus errichtet, und ermahnte, im Sinne der heimgegangenen Geschlechter das Vätererbe zu hüten. Im Verlauf des Morgengottesdienstes hielt Herr Kaufmann eine längere Ansprache, in der er sich über die Bedeutung des jüdischen Gotteshauses ausließ und der Gemeinde die Aufgabe vor Augen stellte, sich als eine Stütze des gesetzestreuen Judentums zu bewähren. Außer der mehr internen Feier wird voraussichtlich noch eine offizielle Feier kurz nach den Feiertagen stattfinden."   

Nur wenige weitere Jahre war die Synagoge Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens in Sprendlingen.   

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch Nationalsozialisten niedergebrannt; die Brandruine wurde später abgebrochen. Das Synagogengrundstück ging zum Preis von 200 RM Ende Mai 1940 in den Besitz der Ortsgemeinde über. Ein Kaufpreis oder eine Entschädigung für die Synagoge wurde nicht bezahlt, sondern für Abbruch- und Aufräumungsarbeiten aufgerechnet.  
   
Auf Initiative der "Freunde Sprendlingens" wurde in Anwesenheit des damaligen Landesrabbiners Dr. Roth am 17. Juni 1979 am Rathaus eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Zerstörung der Synagoge angebracht. Ihre Inschrift: "Zur Erinnerung an die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Sprendlingen. Sie stand im Hof gegenüber und wurde am 10. November 1938 von Nationalsozialisten niedergebrannt".    
 
Hinweis: Seite über "Die Brandstiftung an der Sprendlinger Synagoge und ihre Folgen" https://www.freunde-sprendlingens.de/Synagogenbrand.html   
  
  
Adresse/Standort der SynagogeHauptstraße 29 (Hintergebäude; die Synagoge hatte die Hausnummer 31). 
  
  
  
Das rituelle Bad in Sprendlingen (Hellgasse 15)        

Sprendlingen Mikwe 040.jpg (440528 Byte)In Sprendlingen besteht noch das rituelle Bad der ehemaligen jüdischen Gemeinde. Es handelte sich um eine charakteristische "Beckenmikwe" in einem gewölbten Kellerraum. Das Tauchbecken und auch der Fußboden des das Rauchbecken umgebenden Podestes waren mit Ziegelsteinen ausgelegt. Der Zugang erfolgte - wie bei allen Mikwen - von Norden her. Eine steile Treppe führt direkt in das Becken, in dem das Grundwasser etwa 1,40 m hoch steht. Links vom Necken ist eine 1,25 mal 3,40 m große, ebene Fläche, die zusammen mit dem Becken von einem Natursteingewölbe überspannt wird.  
Das Bad wurde vermutlich im 18. Jahrhundert angelegt und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zugeschüttet. Nach 1900 bestand vermutlich noch der Zugang in das Gewölbe. Mit Errichtung der über der Mikwe stehenden Gebäude wurde das Gewölbe vollends verfüllt. 1979 wurde das Bad von den "Freunden Sprendlingens" ausgegraben und in der Folgezeit hergerichtet. 1994 war die Anlage zum "Tag des offenen Denkmals" erstmals wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Über dem Bereich der Mikwe steht heute ein zu einem landwirtschaftlichen Anwesen gehörenden Gebäudes. Eine Besichtigung der Mikwe ist nur nach Voranmeldung möglich (siehe Pressebericht vom Oktober 2010 unten). 
   
Skizzen  Sprendlingen Mikwe 012.jpg (95596 Byte) Sprendlingen Mikwe 011.jpg (85926 Byte)
  Querschnittskizze  Grundrissskizze 
  
Das Foto oben ist von Dr. Wilhelm Ott (Sprendlingen), vgl. weiteres Foto in www.zum.dedortige Unterseite; die Skizzen aus A. Baumbusch u.a. s. Lit. S. 138.   
Literatur: s.u. bei Altaras;  
Heinrich Runkel: Bericht über die Ausgrabung "Judenbad" (Hellgasse 15) im Sommer 1979 [Sprendlingen]. In: Informationen aus dem kulturellen Geschehen des Kreises Offenbach am Main. 1982. S. 9-12. 
   
Film zu den "Spuren der jüdischen Geschichte in Sprendlingen" - eingestellt bei youtube.com  
  

   
Weiteres Video

Über den Link: http://www.youtube.com/watch?v=ojYq3AV_XOo      

   
   
Kontaktadresse zu Fragen der jüdischen Geschichte:  
 
Freunde Sprendlingens, Verein für Heimatkunde e.V.,  Gartenstraße 17, 63303 Dreieich  
Vorsitzender:   Dr. Wilhelm Ott, E-Mail: wi.ott@t-online.de   Tel. 06103-67238  
  
  
Fotos
(Quelle: sw-Fotos aus dem Buch "Die Sprendlinger Juden", 1983)  

Die Synagoge 
in Sprendlingen
Sprendlingen Synagoge 020.jpg (101554 Byte) Sprendlingen Synagoge 019.jpg (54209 Byte)
   Lageplan der Synagoge an der 
Hauptstraße (eingetragen in 
einem Plan von 1909)
Auf dem Foto ist in der Bildmitte ein 
Teil der Synagoge zu sehen (zwei
 Fensterbogen einer Seitenwand) 
     
     Sprendlingen Synagoge 022.jpg (40240 Byte) Sprendlingen Synagoge 021.jpg (79882 Byte)
     Rekonstruktionszeichnung der Synagoge 
auf Grund der beiden Fotos und nach 
Angaben von Zeitzeugen
Am Eingang zur Synagoge 
   
       
   Sprendlingen Synagoge 016.jpg (85406 Byte) Sprendlingen Synagoge 018.jpg (55733 Byte)
    Aufstellung eines Festzuges, vermutlich 
zum 75-jährigen Bestehen der 
Synagoge 1906  
Grundsrissskizze der Synagoge - der Almemor
 mit Lesepult (c/d) stand in der orthodox
 geprägten Gemeinde traditionell in der
 Mitte des Betraumes  
   
      
 Lehrer/Vorsänger der 
jüdischen Gemeinde
Sprendlingen Dok 062.jpg (87090 Byte) Sprendlingen Dok 060.jpg (37056 Byte)
   Leopold Strauss, langjähriger Vorsänger 
der Gemeinde, geb. 1848 in Sprendlingen,
 gest. 1. Juli 1916 in Sprendlingen  
Lehrer Leopold Kaufmann und seine Frau 
Hilda geb. Sonneborn - beide wurden
 im KZ Auschwitz ermordet
      
Gemeindeleben und jüdische
 Gewerbebetriebe 
     
Sprendlingen Dok 065.jpg (81180 Byte) Sprendlingen Ort 111.jpg (65982 Byte) Sprendlingen Dok 061.jpg (92946 Byte)
Aufnahme des am 18. Oktober 1934
 gegründeten "Jüdischen Jugendbundes" 
(Foto von 1936)  
Am linken Bildrand Haus der Familie Fürth,
 rechts anschließend Lichtners Gaststätte 
zur Post. Vor dem Gebäude stehen 
auch Angehörige der Familie Fürth
Haus der Familie Pappenheimer 
(Hauptstraße 1) 
   
     
         
Sprendlingen Dok 063.jpg (82629 Byte) Sprendlingen Ort 110.jpg (63125 Byte) Sprendlingen Dok 064.jpg (64002 Byte)
Fuhrwerk der Firma Salomon Wolf, 
Getreide- und Futtermittel-Handel 
(Darmstädter Straße 10)  
Manufakturwarengeschäft der Familie Bendheim, Darmstädter Straße 2  
  
      

     
     
Erinnerungsarbeit vor Arbeit - einzelne Berichte
  

Oktober 2010: Die Mikwe (Hellgasse 15) kann von Interessenten besichtigt werden    
Artikel in der "Frankfurter Rundschau" vom 12. Oktober 2010 (Artikel): "Reinigung auf Jüdisch
Sprendlingen öffnet rituelles Bad für Besucher

Auf so manchem Grundstück sind archäologische Schätze verborgen: Vor gut dreißig Jahren hat der Verein Freunde Sprendlingens in der dortigen Hellgasse eine sogenannte Mikwe - ein jüdisches Ritualbad - entdeckt. Nun ist das Interesse an dem Bad in den letzten Monaten so groß geworden, dass der Verein ab sofort Führungen anbietet. 
'Manchmal kommen sogar Leute aus Amerika, deren jüdische Vorfahren bis zum Zweiten Weltkrieg in Dreieich gewohnt haben', sagt Willi Menzer von den Freunden Sprendlingens. Warum das Interesse auf einmal so groß ist, kann er sich nicht erklären. Gern würde er regelmäßig Führungen anbieten. 'Aber der Hof, auf dem sich die Mikwe befindet, wird noch genutzt. Der Besitzer muss zuerst seinen Traktor wegfahren. Deshalb können wir immer nur Führungen nach Vereinbarung anbieten', sagt er. 
Wie alt die Mikwe ist, konnte bisher noch niemand herausfinden. Arno Baumbusch, der die Führungen macht, vermutet aber, dass die jüdische Bevölkerung sie noch vor dem Dreißigjährigen Krieg errichtet hat. Danach geriet die Mikwe wohl in Vergessenheit, weil zunächst keine jüdischen Familien mehr in Sprendlingen lebten. 'Sonst hätte man dann keine neue Mikwe bei der Synagoge gebaut', sagt Baumbusch. 
Bis heute sind Bäder vor allem für jüdische Frauen von Bedeutung: Sie dienen der rituellen Reinigung vor einer Hochzeit, nach dem Geschlechtsverkehr, nach der Menstruation und nach einer Geburt.(prgm). 
Informationen und Terminvereinbarung unter Telefon 06103-67238 (Dr. Wilhelm Ott, Vorsitzender Freunde Sprendlingens, Verein für Heimatkunde e.V.)."
 
September 2012: Führung zur Mikwe in der Hellgasse am Tag des offenen Denkmals  
Artikel in der "Frankfurter Neuen Presse" vom 10. September 2012: "Beim Rundgang in der jüdischen Vergangenheit gestöbert 
Arno Baumbusch führte die Besucher zur ehemaligen Mikwe in der Hellgasse. Das Alter des einstigen jüdischen Ritualbades wird auf das 17. Jahrhundert datiert.
Dreieich.
Zum Tag des offenen Denkmals hatten die Freunde Sprendlingens zur Besichtigung der Mikwe eingeladen. Das alte jüdische Ritualbad liegt auf einem Privatgrundstück und ist sonst nicht so einfach einzusehen. Arno Baumbusch, der sich seit Jahrzehnten mit der jüdischen Kultur in Sprendlingen befasst, zeigte den interessierten Bürgern die alte Treppe mit einer kleinen Plattform, die in das ehemalige Bad hinein führt..."  
Link zum Artikel  
 
September 2013: Führung auf den Spuren der jüdischen Geschichte in Sprendlingen am Tag des offenen Denkmals 
sowie Ausstellung "Legalisierter Raub" im Dreieich-Museum  
Artikel bei "hr-online.de" vom 4. September 2013 (Link zum Artikel): "Führung zur Mikwe und zum historischen jüdischen Friedhof
Viele Dreieicher Bürger kennen die Mikwe im Untergrund der Sprendlinger Altstadt noch nicht. Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 8. September, bieten die 'Freunde Sprendlingens' um 10 Uhr eine Führung zu diesem historischen Bauwerk an. Treffpunkt ist das Anwesen am oberen Ende der Hellgasse (Nr. 15) in Sprendlingen. Vorstandsmitglieder des Vereins werden die Funktion des jüdischen Ritualbades erläutern und aus der Geschichte der Mikwe berichten, die 1979 von den 'Freunden Sprendlingens' ausgegraben wurde und heute unter Denkmalschutz steht. Da sie sich auf Privatgelände befindet, ist sie nur bei Führungen zugänglich. Anschließend geht die Führung über den Standort der 1938 zerstörten Synagoge weiter zum 1831 eingeweihten jüdischen Friedhof, wo das Totenwaschhaus, das Denkmal für die deportierten jüdischen Bürger und einzelne Grabsteine erläutert werden.
Die Veranstaltung der Freunde Sprendlingens findet statt im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung 'Legalisierter Raub', die der Hessische Rundfunk und das Fritz Bauer Institut bis zum Sonntag, 10. November, im Dreieich-Museum zeigen. Die Ausstellung ist donnerstags und samstags von 14 bis 18 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Für Schulen und Gruppen öffnet sie auf Anfrage außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten. (Dreieich-Museum: 06103-84914 oder 06103-8049640, info@dreieich-museum.de)..."     
   
März 2014: Die Torpfosten vom Eingang zur ehemaligen Synagoge sind verschwunden  
Artikel von Jochen Fay in der "Frankfurter Neuen Presse" vom 15. März 2014: "Historische Tor-Kapitelle sind verschwunden
Die 'Freunde Sprendlingens' bitten die Diebe um Rückgabe der Sandsteinsäulen
Ein Relikt aus der Vergangenheit ist weg: die Torpfosten, die einst in der Einfahrt zur ehemaligen Synagoge standen. Sie sollten im öffentlichen Raum aufgestellt werden..."  
Link zum Artikel       
 
August 2014: Die Torpfosten wurden wieder aufgefunden  
Artikel in der "Frankfurter Neuen Presse" vom 2. August 2014: "Kapitelle sind wieder aufgetaucht. 
Ein Gartenbesitzer fand die historischen Kapitelle im Gebüsch. Er verständigte die Freunde Sprendlingens von seinem Fund.

Die Mitglieder der Freunde Sprendlingens hatten die Hoffnung nie aufgegeben, die verschwundenen historischen Säulenkapitelle wiederzufinden. Diese Hoffnung wurde jetzt erfüllt: Die Kapitelle sind wieder aufgetaucht.
Synagoge geziert. Zur Erinnerung: Auf dem Gelände eines Abbruchhauses im Sprendlinger Baugebiet Heckenborn identifizierten die Freunde Sprendlingens zwei Torpfosten mit schönen Kapitellen als diejenigen, die früher in der Hauptstraße die Einfahrt zum Grundstück der jüdischen Synagoge zierten. Bevor diese lokalhistorisch interessanten Säulen für eine spätere Wiederverwendung geborgen werden konnten, wurden deren Kapitelle aber von Unbekannten gestohlen. Ein öffentlicher Aufruf in der Presse, die Kapitelle wieder zurückzugeben, führte zu keinem Erfolg. Es wurde eine Anzeige gegen Unbekannt gestellt, die aber ebenfalls zu keinem Ergebnis führte. Einige Dutzend Händler von historischen Baustoffen wurden ohne positive Rückmeldung angeschrieben... 
Kontakt aufgenommen.
Es war eine freudige Überraschung, als ein Gartenbesitzer den Vorstand der Freunde Sprendlingens informierte, dass er die Kapitelle vor einiger Zeit im Gebüsch an seinem Garten gefunden hat. Den Aufruf in der Presse habe er nicht gelesen. Als ihn ein Freund darauf aufmerksam machte, woher diese Kapitelle stammten, nahm er unverzüglich Kontakt mit den Freunden Sprendlingens auf. Am vergangenen Montag konnten sie gesichert werden.
Wilhelm Ott, Vorsitzender des Heimatvereins, freut sich über das glückliche Ende dieser Geschichte und schaut nach vorne: 'Wir werden jetzt prüfen, wie und wo diese historischen Säulen im öffentlichen Raum in Sprendlingen wieder aufgestellt werden können. Erster Stadtrat Martin Burlon (parteilos), der uns seinerzeit den Hinweis auf die Kapitelle gegeben hat und sich nun ebenfalls sehr über deren Auftauchen freut, sagte bereits eine wohlwollende Prüfung der Vorschläge zu.'"  
Link zum Artikel    
 
November 2014: Gedenken zu den Ereignissen beim Novemberpogrom 1938  
Artikel von Nicole Jost in der "Frankfurter Neuen Presse" vom 10. November 2014: "Gedenken Reichspogromnacht. In Sprendlingen stand die Synagoge in Flammen..." 
Link zum Artikel    
 
Februar 2015: Über die "Stolpersteine" in Sprendlingen  
Artikel von Christopher Hees in der "Offenbacher Post" vom 19. Februar 2015: "Stolpersteine in Sprendlingen. Gedenken auf Schritt und Tritt
Sprendlingen - Leopold Kaufmann lebte mit seiner Frau Hilda, geborene Sonneborn, von 1915 bis 1938 in der Rathausstraße 8 in Sprendlingen, bevor sie mit ihren drei Kindern wegen des zunehmenden Antisemitismus die Anonymität der Großstadt suchten und nach Frankfurt zogen..."  
Link zum Artikel   
Artikel von Nicole Jost in der "Frankfurter Neuen Presse" vom Februar 2015: "Stolpersteine in Dreieich. Diese Stolpersteine sind noch lange keine Routine
'Es ist etwas anderes, ob Schüler im Geschichtsunterricht ein Buch aufschlagen und die abstrakte Zahl von sechs Millionen getöteten Juden lesen, oder ob sie sich mit Menschen und Schicksalen aus ihrer Heimatstadt beschäftigen. Das eröffnet eine ganz andere Perspektive', sagte Künstler Gunter Demnig in Sprendlingen in der Rathausstraße 8. Kurz zuvor hatte er für den jüdischen Lehrer Leopold Kaufmann und seine Frau Hilda geb. Sonneborn zwei Stolpersteine verlegt. 'Es ist etwas anderes, ob Schüler im Geschichtsunterricht ein Buch aufschlagen und die abstrakte Zahl von sechs Millionen getöteten Juden lesen, oder ob sie sich mit Menschen und Schicksalen aus ihrer Heimatstadt beschäftigen. Das eröffnet eine ganz andere Perspektive', sagte Künstler Gunter Demnig in Sprendlingen in der Rathausstraße 8. Kurz zuvor hatte er für den jüdischen Lehrer Leopold Kaufmann und seine Frau Hilda geb. Sonneborn zwei Stolpersteine verlegt. Die achte Realschulklasse der Heinrich-Heine-Schule hatte gemeinsam mit ihren Lehrern Katja Walter und Axel Städele sechs Wochen intensiv die Biografie des Sprendlinger Ehepaars recherchiert. Dabei sind die Schüler bis nach Bad Arolsen ins Archiv gefahren. Nach einem kleinen Rollenspiel, das die Ausgrenzung und Verletzung der jüdischen Mitbürger in der Zeit des Nationalsozialismus schmerzlich verdeutlichte, trugen die Schüler die Stationen aus dem Leben von Leopold Kaufmann und Hilda geb. Sonneborn vor gut drei Dutzend Dreieichern vor, die zu der Stolpersteinverlegung gekommen waren. Anton Jasper und Christine Winkler berichteten von dem Ehepaar, das seit 1915 in Sprendlingen gelebt hatte, und wo Leopold auch seit 1932 der Vorsitzende der Synagoge war. Die Familie suchte nach den Pogromen von 1938 ihre Rettung in der Anonymität des größeren Frankfurts – aber auch das rettete ihr Leben nicht. Sie wurden am 22. November 1941 bei dem dritten Frankfurter Massentransport deportiert und wurden am 25. November in Kowno in Litauen im Alter von 64 Jahren erschossen. Die drei Kinder der Familie emigrierten in die USA und überlebten. Auch nach 50 000 in 16 Ländern Europas verlegten Stolpersteinen sei es noch keine Routine, betonte der Kölner Künstler. Auch die Kinder von Kaufmann und Sonneborn sollen einen Stein in ihrer alten Heimatstadt Sprendlingen bekommen."
Link zum Artikel  
 
November 2016: Gedenkfeier zur Pogromnacht und neue Informationstafel am jüdischen Friedhof   
Artikel von Holger Klemm in der "Offenbacher Post" vom 10. November 2016: "Gedenkfeier zur Reichspogromnacht. Erinnerung an Opfer wachhalten. .
Sprendlingen - Ein weiteres Zeichen gegen das Vergessen setzt eine Informationstafel der Freunde Sprendlingens am Jüdischen Friedhof. Erinnert wird an die Juden, die 1935 in Sprendlingen lebten, und an ihr Schicksal. 
Vorgestellt wurde die Tafel während der gestrigen Gedenkfeier zur Reichspogromnacht am 9. November 1938. Eindringliche Worte findet Stadtverordnetenvorsteherin Bettina Schmitt bei ihrer Rede vor zahlreichen Besuchern, unter ihnen Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung. Es gelte die Erinnerung an die damals Verfolgten und Ermordeten wachzuhalten und ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen...". 
Link zum Artikel    

   
   

  
Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der der Stadt Dreieich   mit Seite zur jüdischen Geschichte  
bulletSeite zum jüdischen Friedhof in Sprendlingen (interner Link) 
bulletWebsite der "Freunde Sprendlingens - Verein für Heimatkunde e.V." https://www.freunde-sprendlingens.de 
mit Seiten/Literatur zur jüdischen Geschichte  https://www.freunde-sprendlingens.de/sprendlinger-juden.html 
neue Seite (2023) über "Die Brandstiftung an der Sprendlinger Synagoge und ihre Folgen" https://www.freunde-sprendlingens.de/Synagogenbrand.html

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. II S. 265-267.    
bulletThea Altaras: Synagogen und jüdische Rituelle Tauchbäder in Hessen. Was geschah seit 1945? 2007² S. 364-365 (zum rituellen Bad). 
bulletStudienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 271-273.   
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 314-315.
bulletSprendlingen Lit 080.jpg (70327 Byte)Arno Baumbusch u.a. (Bearb.): Die Sprendlinger Juden. Sprendlingen 1983. Online zugänglich über www.freunde-sprendlingens.de/sprendlinger-juden.html    
bulletD. Rebentisch: Dreieich zwischen Parteipolitik und Volksgemeinschaft. Frankfurt am Main 1984.   

    
     


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Sprendlingen Offenbach dist. (now part of Dreieich), Hesse. Jews living there from 1765, established a community in 1831, and numbered 112 (4 % of the total) in 1871. The Nazi boycott forced two-thirds of the 107 Jews to leave before Kristallnacht (9-10 November 1938), when their synagogue was destroyed. A total of 57 Jews emigrated and 20 moved elsewhere; the last 16 were deported in 1942. 
     
     

                   
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Stand: 30. Juni 2020