Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Zweibrücken (Rheinland-Pfalz)
Jüdische Geschichte / Synagoge / Synagogue

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Pläne  
bullet Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte    
bulletLinks und Literatur   

   
Es besteht eine weitere weitere Seite mit Texten zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Zweibrücken (interner Link)  
  
  
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)   
   
In Zweibrücken lebten Juden seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. 1743-46 wird Moses Löw aus Zweibrücken genannt. Er war "Juden-Oberschultheiß" des Herzogtums Zweibrücken. Die Zahl der jüdischen Einwohner blieb zunächst gering: 1768 und 1804 wurden jeweils 24 jüdische Personen in der Stadt gezählt, um im 19. Jahrhundert durch Zuzug von Landgemeinden stark zuzunehmen: 1848 gab es 24 jüdische Haushaltungen mit 158 Personen, 1875 237, 1905 282 Personen. Den jüdischen Familien gehörten mehrere Handels- und Gewerbebetriebe, darunter eine Anzahl von Viehhandlungen.  
       
Bis nach der Mitte des 19. Jahrhunderts war der Sitz der Rabbinats-Stelle für den Gerichtsbezirk Zweibrücken in Pirmasens. Von 1879 bis 1911 war Zweibrücken Sitz eines Bezirksrabbinates. 1879 bis 1898 war Bezirksrabbiner Dr. Israel Mayer (gestorben 1898). Ihm folgte Rabbiner Dr. Eugen Meyer, mit dem sich der Großteil der jüdischen Gemeinde allerdings in jahrelangem Streit befand, der erst mit der Verlegung des Bezirksrabbinates nach Pirmasens 1911 beendet wurde. Dr. Meyer blieb Bezirksrabbiner mit Sitz in Pirmasens bis in die 1920er-Jahre, gefolgt von Dr. Dagobert Nellhaus (gleichfalls Pirmasens). 
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Elementarschule und Religionsschule), ein rituelles Bad und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben war neben dem Rabbiner (s.o.) ein Lehrer angestellt, der zugleich als Kantor und Schächter tätig war. Zur Zeit der Einweihung der neuen Synagoge 1879 wird Salomon Reitlinger genannt: er war Lehrer in Zweibrücken von 1867 bis 1889. Sein Nachfolger war Max Bachenheimer, der als Lehrer in Zweibrücken von 1889 bis 1929 wirkte.  
  
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde: Julius Bachenheimer (geb. 9.5.1894 in Zweibrücken, gef. 2.8.1916), Oskar Roos (geb. 9.12.1892 in Kehl, gef. 10.9.1914), Gefreiter Raphael Sänger (geb. 20.8.1896 in Zweibrücken, gef. 3.7.1916), Moses Strauß (geb 27.5.1894 in Zweibrücken, gef. 15.3.1915).   
  
Um 1924/25 gehörten dem Synagogenvorstand Max Levi, Jakob Müller, Ludwig Adler und Ludwig Marcus an. Anfang der 1930er-Jahre war 1. Vorsitzender Ludwig Marcus, 2. Vorsitzender Leopold Jean, Schriftführer und Schatzmeister war Jakob Müller. Lehrer, Kantor und Schächter war um 1924/25 der bereits genannte Max Bachenheimer; ihm folgte Lazarus Bernstein. Den jüdischen Religionsunterricht besuchten um 1932 noch 18 Kinder. An jüdischen Vereinen bestanden der Israelitische Männerverein, der Israelitische Frauenverein, eine Ortsgruppe des Central-Vereins und der Jüdische Geselligkeitsverein. Zur jüdischen Gemeinde in Zweibrücken gehörten auch die in Niederauerbach lebenden jüdischen Personen.
     
Von den 1933 in der Stadt noch lebenden 155 jüdischen Einwohner konnte ein größerer Teil noch auswandern. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge zerstört (s.u.). Die letzten 16 jüdischen Einwohner wurden im Oktober 1940 nach Gurs deportiert.    
  
Von den in Zweibrücken geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  Paul Allas (1895), Rosa Altgenug (1871), Henriette Altschüler geb. Simon (1857), Bertha Annathan (), Karoline Annathan (1885), Helene Aron geb. Altschüler (1872), Wilhelm Bachenheimer (1901), Elisabeth Wilhelmine Benjamin geb. Heymann (1871), Karola Berg geb. Schwarz (1909), Lilo Blumenthal geb. Neu (1882), Paula Bär geb. Eilbott (1891), Rosa Defiber geb. Rheinheimer (1874), Chana Klara Dellheim (1898), Emil Dellheim (1892), Berta Domberger geb. Weis (1885), Albert Dreifuß (1887), Hilde Dreifus geb. Jean (1907), Laure Dreifus (1931), Paul Elias (1895), Berta Eskeles geb. Marx (1895), Hermann Eskeles (1865), Hugo Eskeles (1888), Senta Lore Eskeles (1925), Rosa Forst geb. Eskeles (1885), Menasche Max Goldmann (1900), Leopold Gross (1879), Jacob Gugenheim (1870), Michael Gugenheim (1872), Johanna Haas geb. Nauhöfer (1870), Rosa Hene geb. Dreyfuss (1864), Ida Israel geb. Altschüler (1887), Gustav Jacob (1874), Jenny Jean geb. Reich (1883), Moritz (Mauritz) Jean (1880), Olga Jean geb. Reich, Luitpold Kahn (1894), Moritz Kahn (1888), Emma Katz (1881), Joseph Katz (1904), Emilie Kaufmann geb. Bloch (1882), Grete Kern geb. Simon (1908), Irma Kern (1887), Amalie Koch geb. Eskeles (1889), Claire (Klara) Lambertz geb. Simon (1881), Karl Lanninger (1906), Heinrich Lesem (1879), Johanna Lesem (1879), Leo Lesem (1864), Eugen Levi (1865), Bertha Levy geb. Mai (1873), Else Mai (1900), Semmy Mannheimer (1876), Arthur Mendel (1901), Hertha Meyer geb. Bär (1910), Ilse Karoline Meyer (1901), Walter Meyer (1903), Mathilde Michel geb. Blum (1891),  Berta Moses (1888), Eugen Moses (1883), Fritz Moses (1912), Simon Nebel (), Bertha Oppenheimer geb. Wohlgemuth (1878), Therese Rosenstein geb. Fauerbach (1892), Bertha Rosenstiel geb. Mayer (), Max Rosenstiel (1864), Elisabeth Schönfrank geb. Bernheimer (1898), Günter Schönfrank (1930), Siegfried Schragenheim (1890), Harry Schu (1923), Eugen Schwarz (1892), Elisabeth Schönfrank (1898), Günter Schönfrank (1930), Blondine Simon (1882), Frieda Simon geb. Jacob (1884), Wilhelm Simon (1875), Josef Singer (1921), Erna Strauss geb. Eilbott (1889), Johanna Ullmann geb. Reinheimer (1876), Eugen Weis (1880), Irma Weiss (195), Gertrud Weiss (1905), Hilde Wohlgemuth (1893).         
  
  
  
Zur Geschichte der Synagogen       
    
Eine Synagoge wird erstmals 1815 genannt. Sie dürfte angesichts der damals noch geringen Zahl jüdischer Einwohner nur wenige Jahre zuvor eingerichtet worden sein. 1833 wurde eine neue Synagoge am Ende der Judengasse eingeweiht (siehe Plan unten bei den Fotos), wozu ein älteres Gebäude umgebaut worden war.       
    
Seit 1868 gab es Überlegungen zum Bau einer neuen Synagoge. 1871 konnte ein geeigneter Bauplatz gekauft werden. 1877 bis 1879 wurde auf dem Eckgrundstück Wallstraße/Ritterstraße durch die Architekten Oberbaurat von Siebert aus Speyer und Bezirksbaumeister Rau aus Zweibrücken eine neue Synagoge erstellt. Sie kostete die Gemeinde 60.000 Mark. Die feierliche Einweihung der Synagoge war am 1. und 2. August 1879.

Bei der Synagoge handelte es sich um einen zweigeschossigen Sandsteinquaderbau mit turmartigen Rosaliten. Oberhalb des Eingangsportals an der Westseite befand sich eine Rosette. Im Innenraum gab es 150 Plätze im Betsaal der Männer. Auf der Frauenempore waren 50 Plätze vorhanden. Zur Ausstattung gehörte auch eine Orgel. 
    
Bericht zur Einweihung der Synagoge am 1. und 2. August 1879   

Zweibruecken Israelit 20081879.jpg (70424 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. August 1879: "Am 1. und 2. August letzthin wurde die neue Synagoge in Zweibrücken eingeweiht. Einsender war in der Synagoge während des Gottesdienstes und hörte daselbst zu seinem Erstaunen den dortigen Lehrer Reitlinger, wie er als Kantor auf die feierlichste und andachterhebenste Weise mit dem Synagogen-Chor funktionierte. Herr Lehrer und Kantor Reitlinger besitzt neben einem deutlichen Vortrag der Gebete und Gesänge eine äußerst schöne, angenehme, klangvolle, feste und umfangreiche Tenorstimme, wodurch er sich bei den Hiesigen sowohl, als auch bei den Auswärtigen, welche dem Gottesdienst anwohnten, allgemeinen sehr großen Beifall erwarb." 

   
Werbung der für die Synagogenbeleuchtung verantwortlichen Firma (1886)   

Tuebingen Israelit 29031886.jpg (50893 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. März 1886: "Zulauf & Co.  Inhaber: Wilhelm und Josef Reinach. Mainz und Höchst am Main. 
Fabrik in allen Gas- und Wasserartikeln, Luster, Lampen, Ampeln, Suspensions, Hähnen, Closets, Badewannen etc. etc.   
Spezialität. Synagogenbeleuchtung.
Eingerichtet wurden von uns in allerletzter Zeit die Synagogen Zweibrücken, Saargemünd, Alzey, Oberstein, Tübingen, Meiningen etc. etc."    

      
Schülergottesdienst in der Synagoge (1885)   
Anmerkung: die hebräischen Begriffe beziehen sich auf bestimmte Stellen in der Liturgie des Gottesdienstes und werden hier nicht wiedergegeben. 

Zweibruecken AZJ 01011885.jpg (106969 Byte)Bericht in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. Januar 1885: "Zweibrücken, 17. Dezember (1885). Am ersten Sabbath Chanukkah Nachmittag wurde in hiesiger Synagoge durch Bezirksrabbiner Dr. Mayer zum ersten Male Schülergottesdienst abgehalten. Wir teilen die Art der Einrichtung mit, weil wir glauben, dass dieselbe in ihrer Eigenart wohl weiterer Berücksichtigung empfohlen werden kann. Von der Erwägung ausgehend, dass ein derartiger Gottesdienst nur durch die lebendige Teilnahme der Schüler selbst lebensfähig wird, wurde angeordnet, dass ... ein Schüler den Inhalt des Wochenabschnittes in gedrängter Kürze erzählt, worauf der Rabbiner einige belehrende und ermahnende Worte an die Schüler richtet. Ein anderer Schüler übersetzt dann die erste Paraschah des folgenden Wochenabschnitts, worauf 'ausgehoben' und in weiterem Fortgange Minchah gebetet wird. Außerdem soll in Bälde auch das 'Leinen' durch Schüler erfolgen und beim 'Aus- und Einheben' ... durch die Schüler gesungen werden. 
Auf diese Weise wird der Schülergottesdienst durch die Schüler selbst versehen, es wird ein erlaubter Ehrgeiz geweckt und der ausgeübte Zwang (der Besuch des Gottesdienstes ist obligatorisch) wird nicht als solcher empfunden, sondern die Jugend geht mit Lust und Liebe in die Synagoge. 
(Diese Einrichtung entspricht in etwa den Vorschlägen, die wir für derartigen Gottesdienst gemacht. Doch wird man hierbei nicht stehen bleiben können, ohne wieder in die Schulbank zu geraten. Redaktion)."

   
Jugendgottesdienste in der Synagoge - Rabbiner Dr. Mayer berichtet (1889)  

Zweibruecken AZJ 14121886.jpg (119190 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 14. Dezember 1886: "Zweibrücken, 2. Dezember (1886). Im Hinblicke auf die Mainzer Korrespondenz in Nr. 48 Ihres geschätzten Blattes teile ich gern als Beitrag zur bestmöglichen Lösung der wichtigen Frage des Jugendgottesdienstes die Einrichtung des dahier schon mehrere Jahre bestehenden mit. Von der Ansicht ausgehend, dass das Interesse der Jugend sowohl als auch der Eltern umso reger und lebendiger sein würde, je mehr die Jugend selbsttätigen Anteil am Gottesdienst nehme, habe ich dieser die Hauptarbeit zugeteilt. Vor dem 'Ausheben' des Sabbat-Minchoh-Gottesdienstes referiert zunächst ein Schüler der oberen Klassen des Gymnasiums oder der Realschule über den Vormittags vorgelesenen Wochenabschnitt. Kurze eingeflochtene selbständige Bemerkungen sind gestattet. Im Anschlusse hieran ergänze und berichtige ich je nach Bedürfnis und halte sodann eine kurze Ansprache, welche selbstverständlich dem Interesse und dem Verständnis der Jugend besonders entgegenkommt. Hierauf übersetzt abwechselnd ein Schüler der unteren und mittleren Klassen die erste Paraschah des kommenden Wochenabschnittes. Die Schüler erhalten zu ihren Vorträgen, auf die sie sich ohne jede Mitwirkung des Lehrers vorbereiten, 8 Tage Vorbereitungszeit. Natürlich muss der Unterricht im Hebräischen ein solcher sein, dass die Schüler die gestellte Aufgabe auch selbständig lösen können, was hier der Fall ist. Die 'Mizwohs' werden bei diesem Gottesdienste nur Schülern zugeteilt. Ich bemerke noch, dass der Besuch des Gottesdienstes auf Grund der Disziplinarbestimmungen obligatorisch ist und dass die Schulbehörden demselben die regste Teilnehme zuwenden. Dr. Mayer, Bezirksrabbiner."

1927 oder 1929/30 erfolgten Renovierungsarbeiten in der Synagoge.     
    
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge von SS-Männern aufgebrochen und niedergebrannt. Die Inneneinrichtung und der Dachstuhl brannten völlig aus. Die herbeigerufene Feuerwehr beschränkte sich auf den Schutz der Nachbargebäude. Wenig später (1939) wurde die Synagoge abgebrochen. Das Grundstück ging an die Reichsfinanzkammer. 

Im August 1950 wurde das Synagogengrundstück an die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz rückerstattet, die es ihrerseits 1958 an den Orden der armen Franziskanerinnen in Mallersdorf verkaufte. Einige Jahre später wurde die evangelische Kirchengemeinde Besitzerin des Grundstückes. Eine Gedenktafel wurde im Mai 1970 angebracht. Eine neue Tafel aus Bronze wurde am 10. November 1988 bei einer Gedenkfeier enthüllt.  
   
   
Adresse der Synagoge:  Ecke Wallstraße / Ritterstraße    
   
   

Fotos/Pläne  

(Quellen: zweite Fotozeile links: Sammlung Hahn; zweite Fotozeile Mitte: Rudolf Wilms. Zweibrücken auf alten Ansichten und Postkarten. 1980; Pläne aus: Synagogen. Rheinland-Pfalz-Saarland s.Lit.)

Die Judengasse (alte Synagoge) mit 
Hinweistafel von 2013
(Fotos: Michael Ohmsen, Aufnahmen von 2017)    
Zweibruecken Judengasse 011.jpg (105359 Byte)   Zweibruecken Judengasse 010.jpg (144181 Byte) Zweibruecken Judengasse 012.jpg (139761 Byte) 
Die Hinweistafel enthält den Text: "Die Judengasse. Zwischen den Hauptstraße-Häusern Nr. 63 und 65 befand sich vor 1945 ein heute vorn überbauter schmaler Durchgang. Dieser wurde früher Judengasse genannt, weil er zu der ersten Zweibrücker Synagoge führte. Sie war 1833 in einem von der israelitischen Gemeinde angekauften ehemaligen Wohnhaus eingerichtet worden. Das Bethaus stand auf der linken Seite im hinteren Teil der kurzen Gasse. Hinter der Synagoge bog die Judengasse nach rechts ab und stieß auf die Poststraße. Dieser engere Teil der Gasse konnte beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg nicht erhalten werden. 
Die inzwischen größer gewordene jüdische Kultusgemeinde erbaute sich 1879 eine neue Synagoge an der Ritterstraße. Der Wegzug aus der engen Judengasse und das imposante Sandsteingebäude im stilisierten maurischen Stil waren Zeichen für die zunehmende Integration der jüdischen Mitbürger. 
In der Reichspogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde die neue Synagoge in Brand gesteckt und durch Feuer zerstört."   
     
Die neue Synagoge      
Zweibruecken Synagoge 100.jpg (95748 Byte) Zweibruecken Synagoge 101.jpg (53839 Byte) Zweibruecken Synagoge 102.jpg (76102 Byte)
Die Ritterstraße in Zweibrücken 
mit der Synagoge 
(Postkarte von 1916) 
Historische Ansicht 
der Synagoge 
Pläne zur Synagoge: oben Vorderansicht,
 unten Seitenansicht  
    
     
Zweibruecken Synagoge 105.jpg (66795 Byte) Zweibruecken Synagoge 104.jpg (60879 Byte) Zweibruecken Synagoge 103.jpg (75656 Byte)
Grundriss der Empore  Grundriss des Erdgeschosses  
     
     
Gedenken an die Synagoge 
(Fotos von 2011 von Bernhard Kukatzki) 
Zweibruecken Synagoge BeKu 010.jpg (90196 Byte) Zweibruecken Synagoge BeKu 011.jpg (69011 Byte)
  Die Gedenktafel für die zerstörte Synagoge an der Wallstraße 
     

            
                 
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte        

August 2019: Verlegung von "Stolpersteinen" in Zweibrücken                                          

Artikel im "Pfälzischen Merkur" vom 7. August 2019: "Diesen Donnerstag, mit Aktionskünstler Gunter Demnig. Stadt lädt Bürger ein zur Verlegung von Stolpersteinen
Die heute in Madrid lebende Tochter von Greta Kadden (geb. Gretl Löb), die 1937 mit 18 Jahren aus der Zweibrücker Wallstraße 44 nach Amerika geflohen ist, hat zur Erinnerung an ihre Familie bei der Stiftung – Spuren – Gunter Demnig die Patenschaft für zehn Stolpersteine übernommen. Auf diesem Klassenbild von 1926/27 im Anhang findet sich Gretel Löb mit zwei weiteren jüdischen Mitschülerinnen. FOTO: Stadtarchiv Zweibrücken

Zweibrücken. Zehn 'Stolpersteine' zur Erinnerung an in der Nazi-Zeit gedemütigte, ermordete oder geflohene Zweibrücker Bürger jüdischen Glaubens werden diesen Donnerstag, 8. August, in den Gehweg der Wallstraße 44 verlegt, wo das 1945 zerstörte Wohn- und Geschäftshaus der Familie Weis/Löb stand. Oberbürgermeister Marold Wosnitza lädt hierzu neben dem bekannten Stolpersteine-Künstler Gunter Demnig und Verwandten der Familie Löb auch alle interessierten Bürger ein. Beginn ist um 15 Uhr. Im Anschluss an die Verlegung der Stolpersteine besteht die Möglichkeit zu einer kostenlosen Führung durch das jüdische Zweibrücken. Es führt Gabriele Brasche.
'Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist', sagt Gunter Demnig, der europaweit in fast 2000 Orten schon rund 70 000 Stolpersteine verlegt hat. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Näheres zu diesem Kunst- und Gedenkprojekt findet man auf der Internetseite www.stolpersteine.eu."
Link zum Artikel  
 
Artikel von Fritz Schäfer im "Pfälzischen Merkur" vom 8. August 2019: "Appelle auch an heutige Zweibrücker. Steine als Erinnerung und Mahnung
Zweibrücken.
Der Aktionskünstler Gunter Demnig hat in den Gehweg der Wallstraße zehn Stolpersteine zum Gedenken an die Familie Weis/Löb verlegt, um an gedemütigte, ermordete oder geflohene Zweibrücker Bürger jüdischen Glaubens zu erinnern.
'Das ist ein bedeutsamer Tag für mich und meine Familie', sagte Judith ('Judi') Kadden am Donnerstag bei der Verlegung von zehn Stolpersteinen in den Gehweg vor der Wallstraße 44. Mit den Steinen werde an die Eltern, Großeltern und weitere Familienangehörige erinnert, die bis in die 1930er Jahre in der Wallstraße gelebt hatten – bevor sie als Zweibrücker Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens gedemütigt und ermordet wurden oder fliehen mussten. Wobei 'viele aus unserer Familie Glück hatten', wie der Cousin von Judi Kadden, Peter Straus, sagte. Viele lebten in der Nähe von New York. 'Aber unsere Wurzeln sind hier.'
Trotz der weiten Anreise kamen viele Familienangehörige, um ihre Vorfahren zu ehren. Dazu nahmen auch knapp 100 Zweibrücker an der Veranstaltung teil, um ihren Beitrag zur Erinnerung an die Geschichte zu leisten. 'Ich hoffe, dass in der Zukunft viele Zweibrücker, wenn sie durch die Straße gehen, stehen bleiben und der Familien gedenken', sagte Judi Kadden. Dabei sollten sie nicht nur in der Vergangenheit stehen bleiben, sondern auch in die Zukunft blicken, in der Frieden Hass ersetzt und Vereinen das Trennen überwindet.
'Ich bin angetan, dass so viele Leute zu dem Ereignis gekommen sind', begrüßte Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) die Gäste in der Wallstraße. Bei dem Ereignis schlagen zwei Herzen in Wosnitzas Brust. Zum einen sei er traurig über die Geschehnisse in den 1930er Jahren – auf der anderen Seite sehe er an der Teilnehmerzahl, dass viele das Schrecken nicht vergessen wollen. Die Stadt könne das Geschehen nicht wiedergutmachen. Aber mit der Verlegung der Stolpersteine könne sie zur Verantwortung stehen und die Erinnerung wachhalten.
Der Künstler Gunter Demnig hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit der Verlegung von Stolpersteinen an die Opfer der NS-Herrschaft zu erinnern. Rund 70.000 solcher Steine mit einer Plakette liegen in fast 2000 europäischen Kommunen. 2012 wurde der erste Stein in Zweibrücken in der Alten Steinhauser Straße verlegt, bislang als Einziger. Jetzt kamen zehn neue hinzu. Auslöser hierfür war eine E-Mail von Kay Kadden an das Stadtarchiv, die um ein Bild der Zweibrücker Synagoge bat. Die Leiterin des Stadtarchivs und Museumsleiterin, Charlotte Glück, forschte nach und fand Kay Kladden in dem von einem VHS-Arbeitskreis herausgebrachten Buch, 'Zweibrücken unter dem Hakenkreuz'.
Kay Kadden war 1919 als Grete Karoline Löb in Zweibrücken geboren worden. Im Sommer 1937 konnte die 18-Jährige über Le Havre nach New York emigrieren. Im Alter von 98 Jahren ist Kay Kadden vor einem Jahr gestorben. Ihre Tochter Judi übernahm die Erinnerungsarbeit ihrer Mutter und beauftragte Demnig mit der Verlegung der Steine. Glück erzählte den Teilnehmern die Geschichte der Grete sowie der Familien Löb und Weis Der Vater Ludwig Otto, sein Onkel Salomon und sein Cousin Otto Löb hatten in der Wallstraße einen Viehhandel betrieben. Alle männlichen Familienmitglieder kämpften im Ersten Weltkrieg für ihr Vaterland Deutschland. Die Juden waren im ganzen Land und in Zweibrücken integriert. Die Synagoge gehörte genau so zum Stadtbild wie die Türme der beiden protestantischen und der katholischen Kirche. Doch nach Ende des Krieges und dem Versailler Vertrag habe sich die Stimmung geändert. Es sei eine politische Kultur entstanden, aus der Antisemitismus und Nationalsozialismus empor wachsen konnten. In Zweibrücken habe sich die Lage zugespitzt, weil sie zu einer Grenzstadt wurde. So fiel das rechtspopulistische Gedankengut hier 'auf fruchtbaren Boden'. Die Zahl der Juden in Zweibrücken sank von rund 250 im Jahr 1900 auf 86 im Jahr 1938. Die letzten wurden im Jahr 1940 nach Gurs ins Internierungslager deportiert. 'Es ist die Aufgabe des Vereins, auch an diese Seite der Stadtgeschichte zu erinnern', sagte Heiko Wunderberg als Vertreter des Historischen Vereins. Die Geschichte der Familien Löb und Weis, an die mit den Stolpersteinen erinnert werde, ist auch ein Teil der Zweibrücker Geschichte. Die Steine seien 'Erinnerung und Mahnung' zugleich. Mit eindringlichen Worten mahnte der Vorsitzende der protestantischen Bezirkssynode Zweibrücken, Jürgen Karl Neumann, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Damals hätten die Kirchen 'entsetzlich versagt'. Und auch die Aussage, dass man nichts gewusst habe, hält Neumann für verlogen. 'Bitte passen Sie auf, dass sich das nicht wiederholt', mahnte Neumann die heutigen Zweibrücker Dabei zitierte er Aussagen von AfD-Vertretern im Bundestag: 'Das ist unwürdig.' 'Stehen Sie auf gegen rassistische, extremistische und antisemitische Aussagen!', forderte Neumann, was die Gäste der Steine-Verlegung mit Beifall bedachten. 'Zeigen Sie Mut und Zivilcourage!' Die Steine sollten erinnern was Menschen anderen Menschen angetan haben. Damit sich nicht das wiederhole, was ihrer Mutter wiederfahren sei, sprach auch Judi Kadden die Veränderung in der Welt an. Vor 85 Jahren sei aus einem glücklichen Kind ein trauriges Kind geworden, dass von heute auf morgen ausgeschlossen worden sei und sich fragte, wie geht es weiter?"
Link zum Artikel  
 
November 2019: Erinnerung an Irma Weis, "die letzte Jüdin von Zweibrücken"
Artikel von Barbara Sittinger in der "Rheinpfalz" (lokal, Zweibrücken) vom 8. November 2019: "Die letzte Jüdin von Zweibrücken.
Irma Weis verließ im Frühjahr 1941 die Stadt. Die Klavierlehrerin wollte ihre Schüler nicht im Stich lassen und hielt trotz Nazi-Terrors im ganzen Land aus. Die Flucht ins Ausland gelang ihr nicht mehr. Irma Weiss wurde im KZ Riga-Jungfernhof ermordet..."
Zum Lesen bitte Abbildung des Artikels anklicken. 
 
Juli 2020: Weitere Verlegung von "Stolpersteinen" in Zweibrücken  
Anmerkung: Nachdem 2012 in der Alten Steinhauser-Straße ein erster Zweibrücker Stolperstein für das Euthanasieopfer Walter Frick verlegt wurde, kamen 2019 gleich zehn Steine auf einmal in der Wallstraße 44 dazu. Sie erinnern an Mitglieder der jüdischen Familie Weis/Löb, deren Wohn- und Geschäftshaus hier stand (siehe oben). Nun haben die Zweibrücker Brüder Gerhard und Rainer Schanne die Patenschaft für einen Stolperstein übernommen, der an den Plüschfabrikanten OTTO ESCALES (1853-1939) erinnern wird. Als Jude wurde der ehemals angesehene Zweibrücker Bürger in der NS-Zeit entrechtet, gedemütigt und praktisch enteignet. Für seine vormals sehr gute Integration im städtischen Bürgertum spricht, dass er und sein Zwillingsbruder Emil Mitglieder der angesehenen Casino-Gesellschaft und des Deutschen Alpenvereins, Sektion Zweibrücken, waren. Seinen umfangreichen Immobilienbesitz, die bereits 1925 stillgelegte ehemalige Seiden- und Plüschfabrik Escales in der Karlstraße, konnte Otto Escales nicht verkaufen, da Oberbürgermeister Collofong es 1938/39 ablehnte, das Grundstück für mehr als 40 % des Einheitswertes anzukaufen, was den auf dem Grundstück lastenden Schulden und den anfallenden Gebühren entsprach. Üblich war bei der Arisierung der jüdischen Vermögen in der Regel der ohnehin weit unter dem Verkehrswert liegende Einheitswert. Eskales starb völlig verarmt bei seiner Schwester in Frankfurt/M. Nutznießer war die Stadt, die 1941 bei der Zwangsversteigerung das Grundstück außerordentlich günstig erwerben konnte. Während des Krieges brachte die Stadt in dem Anwesen Zwangsarbeiterinnen, die bei Dorndorf arbeiten mussten, unter.
Jean Maurice Pigeon, heute in Kanada lebender gebürtiger Zweibrücker, vielen bekannt als Mitbegründer und Motor der Städtepartnerschaft mit Barrie, hat die Patenschaft für Stolpersteine für das Ehepaar EMIL (1892-1942) und CHANA DELLHEIM (1898-1972) übernommen. Der Kaufmann Emil Dellheim betrieb in Zweibrücken eine Pferdemetzgerei, sein letzter Wohnsitz in Zweibrücken war im Mühlgässchen bei Friseur Wening. In der Reichspogromnacht vom 10. November 1938 wurde er mit andern jüdischen Männern verhaftet und im Zweibrücker Gefängnis gezwungen, sein Vermögen an Kreiswirtschaftsberater Emil Hitschler als Vertreter der Saarpfälzischen Vermögensverwaltungsgesellschaft Neustadt/W. zu übertragen. Anschließend wurde er in Dachau inhaftiert. Er ging, da er 1939 seine Metzgerei schließen musste, in seinen Geburtsort Mutterstadt zurück. Am 22. Oktober 1940 wurde er gemeinsam mit seiner Frau Chana von dort aus nach Gurs deportiert. Gauleiter Bürckel meldete nach dieser ersten planmäßigen Deportation von Juden im Deutschen Reich stolz seinen Gau als judenrein. Wie für viele andere pfälzische Juden war das südfranzösische Lager Gurs für Emil Dellheim nur eine Zwischenstation. Am 28. August 1942 wurde er mit Transport Nr. 25 nach Auschwitz gebracht, wo er ermordet wurde. Seine Frau Chana überlebte Gurs, wurde jedoch so traumatisiert, dass sie anschließend zwei Jahrzehnte in einer psychiatrischen Anstalt in Frankreich verbrachte. Sie starb nach 1972.
Die Stadt Zweibrücken unterstützt diese Gedenkarbeit gerne. Oberbürgermeister Prof. Dr. Marold Wosnitza wird den Künstler und interessierte Bürgerinnen und Bürger begrüßen. Die Leiterin des Stadtarchivs, Dr. Charlotte Glück, führt in die Familiengeschichten ein.
Pressemitteilung vom 6. Juli 2020: "Zweibrücken. Drei neue Stolpersteine verlegt.
Die Stadt Zweibrücken hat drei neue Stolpersteine bekommen. Sie wurden am Dienstagvormittag von dem Künstler Gunter Demnig verlegt und erinnern an drei jüdische Einwohner der Stadt. Ein Stein wurde in Erinnerung an den Zweibrücker Plüsch-Fabrikanten Otto Escales verlegt. Er wurde von den Nationalsozialisten enteignet und starb 1939 verarmt bei seiner Schwester. Zwei weitere Stolpersteine erinnern an das Ehepaar Dellheim. Der Ehemann kam in Auschwitz ums Leben. In Zweibrücken gibt es mittlerweile insgesamt 14 Stolpersteine."   
Pressebericht der Stadt Zweibrücken vom 7. Juli 2020: https://www.zweibruecken.de/de/kultur-tourismus/kultur-erleben/kulturelle-einrichtungen/stadtmuseum/stadtgeschichte/gedenkarbeit/     
 
Oktober 2020: Erinnerung an die Deportation von 22 Zweibrücker Juden nach Gurs im Oktober 1940  
Artikel von Barbara und Helmut Sittinger in der "Rheinpfalz" vom 13. Oktober 2020: "Das Lager überlebt, auf der Überfahrt gestorben.
Vor 80 Jahren: 22 Zweibrücker Juden werden nach Gurs deportiert..."
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken.  
  
November 2023: Gedenken an den Novemberpogrom 1938    
Artikel von Helmut Sittinger in der "Rheinpfalz" (Zweibrücken) vom 9. November 2023: "Schikaniert, deportiert, interniert und ermordet.
In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 trat im damaligen Nazi-Deutschland die Ausgrenzung und Diskriminierung der jüdischen Mitbürger in eine noch gewalttätigere Phase. Nationalsozialisten plünderten Wohnungen und Geschäfte, misshandelten Menschen, raubten ihr Vermögen und steckten Synagogen in Brand. Auch in Zweibrücken. Eine Spurensuche..."
(Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken) 

        
         

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Stadt Zweibrücken  

Literatur (Auswahl): 

bulletBettina Hübschen: Das Schicksal der jüdischen Bevölkerung Zweibrückens unter nationalsozialistischer Herrschaft. In: SACHOR. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Matthias Molitor und Hans-Eberhard Berkemann in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Erschienen im Verlag Matthias Ess in Bad Kreuznach. 10. Jahrgang Ausgabe 2/2000 Heft Nr. 19. S. 27-30. Online zugänglich (als pdf-Datei eingestellt).  
bulletArt. "Zweibrücken" in:  "und dies ist die Pforte des Himmel". Synagogen Rheinland-Pfalz - Saarland. Reihe: Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland Bd. 2. 2005 S. 414-416 (mit weiterer Literatur).
bulletOtmar Weber: Die Synagogen in der Pfalz von 1800 bis heute. Dahn 2005. S. 160-162.   

   
    


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Zweibruecken Palatinate. Individual Jews lived in the city during the Middle Ages. In the 19th cent., the Jewish population grew from 24 in 1804 to 174 in 1827 and 238 (total 8,393) in 1871. Cattle dealing was a major source of livelihood. A synagogue is mentioned in 1815. A new Reform synagogue with an organ and a choir, built in the Eastern style, was consecrated in 1870. In 1878, Zweibruecken became the seat of the district rabbinate. The synagogue windows were smashed in 1927 during local New Year's celebrations. In 1933, the Jewish population was 149. In the Nazi period, 28 Jews belonged to a Zionist group. Fifteen children were removed from public schools in 1936. On Kristallnacht (9-10 November 1938), the synagogue was burned, two Jewish stores were destroyed, and 20 Jewish men were arrested. A total of 30 Jews left the city, 16 for the United States. Sixteen were deported to the Gurs concentration camp on 22 October 1940. Nineteen perished in the Holocaust.
    
      

                   
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Stand: 30. Juni 2020